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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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sich geschlagen geben. Es gelang ihm zu fliehen und er soll heute noch an einem verborgenen Ort leben. Der unglückliche Sigur Drachenherz aber wurde von Pelagors Drachenfeuer verbrannt. Seine Nachfahren blieben auf der Insel und begründeten das Königreich Albion. Leider war in den nachfolgenden Jahrhunderten zumindest den männlichen Thronfolgern des Geschlechts der Drachenherz' stets Unglück beschieden. Sie wurden Opfer von Flüchen und seltsamen Todesfällen. Krankheiten rafften sie dahin oder sie erlitten manch anderes übles Schicksal. Der Thron wurde daher nur noch an die weiblichen Nachfahren weitergegeben. So lange, bis es keine Thronerbin gab.«
    »War es bei dem letzten Drachenherz so ?«
    »Ja und nein«, erklärte Fi. »Er war tatsächlich der einzige männliche Thronfolger Albions. Aber er hatte eine Cousine aus einer illegitimen Verbindung seines Großvaters. Ihr Name war Morgoya. Morgoya hatte es nie verwunden, bei der Thronfolge übergangen worden zu sein. Und so griff sie zu fürchterlichen Mitteln, um die Krone zu erlangen, die ihr ihrer Meinung nach zustand.«
    Kai dachte über all die Eröffnungen nach. In Lychtermoor wusste man von diesen Dingen kaum etwas. Oder man verdrängte die Sagen und Legenden der alten Zeiten ganz bewusst, weil sie zu schrecklich waren. Er erinnerte sich wieder an jenen König Albions, von dem ihm Eulertin berichtet hatte. Jener Herrscher, der unter dem Werwolffluch litt und nur durch das Herz der nachtblauen Stille geheilt werden konnte. Wahrscheinlich hatte Koggs Recht. Es war sicher kein Zufall, dass Morgoya die Macht über Albion hatte an sich reißen können, als mit dem letzten Drachenherz wieder ein männlicher König über die Insel herrschte. Offenbar war der alte Fluch tatsächlich noch wirksam. Doch diese Geschichtslektionen halfen ihnen in ihrer gegenwärtigen Lage nicht weiter. Außerdem begann er zu frieren.
    »Und was hat es jetzt mit diesen Ketten auf sich?«, fragte Kai geradeheraus. »Heißt das, hier irgendwo lauert eines dieser neun Monster ?«
    Gespannt blickten auch Fi und Koggs den Magister an. Der aber schwieg, schürzte die Lippen und schwebte näher an den gespaltenen Monolithen heran, um den Riss im Gestein genauer zu studieren.
    »Vielleicht«, antwortete er zögernd. »Es gibt da eine alte Legende ...«
    »Nur heraus damit«, brummte Koggs. »Schlimmer als damals, als ich im Maul von diesem Riesenwal gefangen war, kann es ja wohl kaum werden. Hatte ich schon erzählt, wie ...«
    »Pssst!«, zischte Fi. »Also, welche Legende?«
    »Vom Hammar!«, sprach Eulertin leise. »So war der Name eines dieser Ungeheuer, das Murgurak aus den Schattenklüften heraufbeschworen hatte. In alten Schriften, die die Schattenkriege überdauert haben, heißt es, dass über dem Kerker des Hammars eine Burg errichtet wurde, um ihn für alle Zeit zu bewachen. Gut möglich, dass dies die Hammaburg war und dass sie von diesem Ungeheuer ihren Namen hat.« »Wunderbar«, schnarrte der Klabauter und deutete auf die gesprengte Kette. »Soll uns das hier sagen, dass dieser Hammar entkommen ist?«
    »Nicht unbedingt«, mischte sich Kai ein. »Magister, erinnert Ihr Euch, dass Ihr mir sagtet, dass Morbus Finsterkrähe Eurer Ansicht nach versucht habe, ein schreckliches Wesen zu wecken, das Hammaburg zerstören sollte?«
    »Ja, ich begreife, worauf du hinauswillst«, antwortete der Zauberer langsam. Koggs' und Fis Augen weiteten sich entsetzt.
    Der Magister atmete tief ein und versuchte seine Gefährten zu beruhigen. »Vielleicht war das Finsterkrähes Plan. Aber es ist ihm ganz offensichtlich nicht gelungen. Denn wäre dem so, stünde Hammaburg heute nicht mehr.«
    Fi sah sich argwöhnisch um und fasste sich an die Brust. Dorthin, wo sie ihr Amulett aus Mondeisen verbarg. »Wir sollten uns also darauf gefasst machen, dass dieser Hammar hier irgendwo lauert!« »Und nicht nur das«, spann Kai aufgeregt weiter. »Vielleicht arbeiten Schinnerkroog und Eisenhand immer noch an diesem Ziel.« Für ihn stand längst fest, dass der Erste Ratsherr ein Bundesgenosse Finsterkrähes war. »Ja, vielleicht dient alles, was sie bislang getan haben, einzig dem Zweck, den Hammar zu befreien?«
    »Nicht so voreilig, Junge. Das muss sich erst noch erweisen«, antwortete der Däumling. »Ach, alles Bilgendreck!«, krähte Koggs und zückte tatendurstig sein Entermesser. »Lasst euch nicht Bange machen. Wir sind genau dort, wo wir hingehören. Suchen wir weiter nach dieser Gargyle und lasst

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