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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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zischte Fi. »Wir sind nicht hier, um dir zu schaden. Im Gegenteil!« Ungläubig traten die Augen der Frau hervor, als sie auch Magister Eulertin entdeckte. »Elfrnm... Dschäumlinge!«, nuschelte sie entgeistert.
    »Versprichst du mir, leise zu sein?«, sagte der Windmagier barsch.
    Die Magd nickte hektisch und die Elfe löste ihren Griff.
    »Wen auch immer du eben gemeint hast, Mädchen, der echte Magister Äschengrund steht hier vor dir«, erklärte der kleine Magier.
    »Aber Ihr habt mir doch ...«, jammerte die Unbekannte in Richtung des Drakologen, doch der schnitt ihr unwirsch das Wort ab.
    »Nichts habe ich«, sprach er gereizt. »Ich war einige Wochen in meinem Haus gefangen. Und >geschlagen< habe ich noch nie jemanden. Wusste ich doch, dass sich dieser elende Schuft für mich ausgeben wird. Ist er wirklich im Rittersaal?«
    Die Magd nickte ängstlich und ihr Blick wechselte beständig zwischen Eulertin und den Elfen. »Der Markgraf und die Stadträte sind ebenfalls dort unten. Sie sind schon seit Wochen so ... seltsam.«
    Kai und Eulertin sahen sich an.
    »Wir müssen dich jetzt fesseln«, erklärte Fi und legte der Magd beruhigend die Hand an die Wange. »Ich werde die Knoten nicht allzu stramm ziehen. Versprichst du uns, dass du uns eine halbe Stunde Zeit lässt, bevor du Alarm schlägst?«
    »Ich verspreche es«, versicherte die Magd und nickte eifrig.
    »Wo ist der Rittersaal?«, wollte Eulertin von Äschengrund wissen.
    »Unten. Folgt mir.«
    Mit neuer Energie eilte der hagere Mann den Gang entlang und führte sie in ein Treppenhaus. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass dort unten keine Wache auf sie wartete, hetzten sie durch eine hohe Vorhalle mit Schilden und Waffen an den Wänden hindurch auf eine große Doppeltür zu.
    »Hier ist der Rittersaal!«, flüsterte der Drakologe.
    Eulertin nickte, atmete einmal tief durch und sah sich zu seinen Gefährten um. »Bereit?«
    Kai, Fi und Gilraen spannten sich.
    Der Däumling erzeugte eine magische Druckwelle, die die Tür krachend aus dem Rahmen fliegen ließ, und sie stürmten kampfbereit in den Saal.
    Von einem schweren Deckenbalken hing ein großer Kerzenleuchter über einer langen Tafel, um die ein gutes Dutzend Würdenträger mit unbeweglichen Gesichtern saßen. Nur unmerklich hoben sie ihre Köpfe, als sie den Lärm hörten.
    Vor allem ein Mann unter ihnen fiel auf. Er trug einen Vollbart und war in einen prächtigen Brokatmantel gekleidet. Doch auch seine Augen waren stumpf. Viel mehr als die Männer verwunderten den Zauberlehrling die überall im Raum herumstehenden Waschtröge, Eimer und Vasen. Sie waren bis zum Rand mit Wasser gefüllt. War das Dach hier undicht ?
    Für weitere Überlegungen blieb ihm keine Zeit, da Eulertin inzwischen drei Luftelementare heraufbeschworen hatte, die zornig auf eine hoch erhobene Gestalt mit Kragenmantel und Zauberstab zujagten, die in einer Ecke stand. Kaum packten die Elementare den Fremden, zerplatzte er zu einem Schwall schwarzen Wassers. Hämisches Gelächter hallte durch den Saal, das Kai nur zu bekannt vorkam. Endlich begriff er, mit welchem Gegner sie es in Wahrheit zu tun hatten.
    »Roxana!«, schrie er alarmiert.
    Ein lautes Gurgeln und Rauschen begann, und aus den Zubern, Trögen und Vasen sprang eine Heerschar entsetzlich entstellter Nereiden, Wassergeister und Nixen. Irrsinn flackerte in den Blicken der Wasserelementare und einigen von ihnen troff Schaum von den Mäulern. Die größeren von ihnen waren mit Dreizack und Harpune bewaffnet, die anderen fletschten lange Reihen von Haifischzähnen. Gleich hohen Wellen an einer Steilküste wogten sie auf sie zu!
    Kai jagte zornig seine Kugelblitze in die Reihen ihrer Gegner und wo sie auftrafen, begannen die Leiber der Wasserwesen zu kochen. Die kleineren ihrer Angreifer verdampften unter Wehgeschrei zu Wolken von Wasserdampf. Gilraen zerhackte einen angriffslustigen Wassergeist mit schnellem Hieb und musste sich bereits im nächsten Moment eines Dreizacks erwehren, der auf ihn zuraste. Fi indes jagte Pfeil um Pfeil in den Körper einer monströsen Wassernixe mit schauderhaftem Seegrashaar. Doch die Geschosse sausten durch die schreckliche Gestalt hindurch, so als bestünde sie lediglich aus Schlamm. Kai stand Fi mit zwei wohl gezielten Kugelblitzen bei, als ein Heulen und Brausen den Rittersaal erfüllte. Von allen Seiten griffen jetzt Windsbräute, Säuselgeister und Luftikusse in den Kampf ein, und die Halle versank innerhalb von Augenblicken in

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