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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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uns hat Geheimnisse. Ich. Fiadora. Magister Eulertin. Amabilia. Und du, Mensch, ganz sicher ebenfalls. Denk nicht, dass ich um deine Freundschaft buhle, nur weil Fiadora so große Stücke auf dich hält.«
    »Darauf pfeife ich auch!«, zischte Kai. »Fi magst du vielleicht eingewickelt haben, aber du und ich, wir beide wissen, dass du gelogen hast. Aber ich werde schon noch dahinterkommen, was dich wirklich umtreibt.«
    Kai und Gilraen standen sich inzwischen mit geballten Fäusten gegenüber. »Du bist so hochmütig, Mensch!«, zischte der Elf. »Ist dir etwa dein lächerlicher Sieg im letzten Jahr zu Kopf gestiegen ? Wie auch immer du diesen Morbus Finsterkrähe besiegt haben magst, es war Glück. Reines Glück. Du hast keine Ahnung, welche Möglichkeiten Morgoya und ihren Verbündeten noch offenstehen. Und glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche. Besser du schlägst die Hand nicht aus, die sich dir zum Bund anbietet. Vor allem« - Gilraen tippte ihm unsanft gegen die Brust - »beweise du mir erst einmal, ob du Fiadoras Freundschaft überhaupt würdig bist. Gewinn du erst einmal mein Vertrauen!« Ohne ein weiteres Wort ließ ihn der Elf stehen und Kai starrte ihm fassungslos nach. Dieses überhebliche Spitzohr. Alles in Kai schrie danach, dass er ein Verräter war. Wie konnte ausgerechnet Gilraen es wagen, seine Loyalität in Zweifel zu ziehen. »Alles in Ordnung mit euch?«, rief ihnen Fi besorgt zu, die stehen geblieben war. »Frag ihn«, erwiderte Gilraen im Vorübergehen. Kai antwortete nicht und stürmte blass vor Zorn an ihr vorbei. Magister Eulertin und Amabilia wechselten kurze Blicke, und auch Fi sah immer wieder von einem zum anderen.
    Schweigend eilten sie die gepflasterte Uferböschung entlang und erreichten den Hafen des Dorfes.
    »So, da ist unsere Fähre!« Eulertin deutete mit seinem Zauberstab zu einem großen Boot, in dem bereits ein bärtiger Däumling auf sie wartete und ihnen zuwinkte. »Zeit, Abschied zu nehmen«, fügte er räuspernd hinzu.
    Kai fühlte sich von Amabilia an ihren Busen gedrückt, und sie strubbelte ihm das dunkle Haar.
    »Mach's gut, mein Junge.« Aufmunternd zwinkerte sie ihm zu und beugte sich dann noch einmal an sein Ohr. »Denk immer daran, du bist bei deinem Kampf nicht alleine!« Kai fühlte, wie sie ihm eine Kürbiskernflasche in die Hand drückte.
    »Ein kleines Abschiedsgeschenk«, flüsterte sie und zwinkerte ihm zu. »Wer weiß, ob du Lupuras Feuerwurzelsaft nicht noch einmal benötigst.«
    Die Hexe verabschiedete sich nun auch von Fi und Gilraen und trat schließlich vor Eulertin. »Pass auch du auf dich auf, du alter Knochen!«
    Etwas steif ließ sich auch der Magister von ihr umarmen und Amabilia zog sanft an seinem Backenbart. »Du weißt, ich würde dich nur ungern verlieren.«
    »Ähem. Denk lieber daran, was du mir versprochen hast«, brummte er verlegen. »Keine Bange.« Amabilia gab sich zuversichtlich. »Bis zum nächsten Vollmond wird jede meiner Schwestern informiert sein.«
    In diesem Augenblick jagte jenseits der herabhängenden Weidenzweige ein großer, weißer Schatten heran, der wild mit den Flügeln schlug. Es war Kriwa.
    »Thadäus«, krächzte die Möwe laut. »Passt auf. Wanderratten ! Es müssen Hunderte sein. Sie kommen den Bach herauf direkt auf Sperberlingen zu!«
    »Was?!« Eulertin starrte ungläubig zu Kriwa empor und wirbelte herum. »Gebt Alarm!«
    Das war längst geschehen. Das laute Krächzen Kriwas war im ganzen Ort zu hören gewesen. Endlich jagten auch zwei der Sperberreiter über das Astgewirr der Weide hinweg und man konnte von oben das lang gezogene Tuten von Signalhörnern vernehmen.
    »Was steht ihr hier noch rum, weg!«Ihr unbekannter Fährmann sprang ängstlich aus dem Boot und rannte an ihnen vorbei.
    Überall im Dorf brach jetzt hektische Betriebsamkeit aus. Däumlingsfamilien stürmten aus den Häusern, auf den Tannenzapfenwehren bliesen die Türmer in große Schneckenhörner, Männer und Frauen bewaffneten sich mit Speeren, Äxten und Forken und Mütter hetzten mit ihren Kindern auf den Stamm der Weide zu.
    Kai hörte ein durchdringendes Fiepen und starrte entsetzt durch die Weidenzweige hindurch auf den Bach. Der Wasserlauf war übersät mit Rattenköpfen. Die riesigen Vierbeiner kämpften sich durch die trägen Fluten, sprangen über Felsen und wälzten sich übereinander hinweg beständig Sperberlingen entgegen. Da draußen rollte eine beißwütige, tödliche Lawine auf das Dorf zu.
    »Thadäus, bring mich in mein

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