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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Däumling. »Orte wie dieser haben zwar die Angewohnheit, der Zeit zu widerstehen. Aber womöglich ist der Nachtschattenturm nicht viel mehr als eine Magierlegende. Immer wieder haben sich in den letzten Jahrhunderten Zauberer auf die Suche nach ihm begeben. Doch ich wüsste nicht, dass je einer von ihnen fündig geworden wäre.«
    »Wartet!« Kai griff in seinen Rucksack und holte die Mondsilberscheibe mit den Zwillingen heraus. »Nivel?«, rief er.
    Diesmal hielt er die Scheibe richtig herum, und es wölbten sich die vornehmen Züge des feenköniglichen Droschkenlenkers aus dem magischen Metall.
    »Ihr ruft und ich höre«, schepperte seine metallische Stimme.
    »Kennst du Murguraks Nachtschattenturm?«, fragte Kai geradeheraus. Er sah, dass auch seine Gefährten Nivel gespannt anstarrten.
    »Den ... Nachtschattenturm?«, quietschte Nivel entsetzt. »Wie, äh, wäre es, hochverehrter Adept, wenn ich Euch stattdessen zu den Regenbogenfällen von Schwanengrund führe ? Oder in den Einhornwald nahe Erlenheim ? Ich könnte Euch auch ...«
    »Du weißt also, wo dieser verdammte Turm steht?«, unterbrach ihn Kai aufgeregt. Nivel verzog gequält sein Gesicht. »Ja«, wimmerte er.
    Dystariel näherte sich ihnen mit schnellen Schritten und riss Kai die Mondsilberscheibe aus der Hand. Unheilvoll funkelte die Gargyle den Droschkenlenker an. »Woher kennst du diesen Ort, Bursche?«
    »Auch unsereins hat eben eine Vergangenheit, Teuerste«, antwortete Nivel in kläglichem Tonfall. »Levin und ich haben uns das nicht ausgesucht. Wirklich nicht.« »Woher?«, fauchte die Gargyle misstrauisch und fuhr vor dem Spiegelgesicht ihre Krallen aus.
    »Murgurak der Rabe war einer der drei Hofmagier Kaiser Kirions«, plapperte Nivel hastig. »Und wie allen kaiserlichen Magiern stand auch ihm ein magischer Droschkenlenker zu. Kaiser Kirion selbst hat uns in die Dienste des Hexenmeisters gestellt. Murgurak war ein schrecklicher Mann. Ihr müsst uns glauben, dass wir ihm nicht gern gedient haben.«
    Wie eine aufgeregte Hornisse sauste der Däumlingsmagister heran.
    »Wir machen dir und deinem Bruder keinen Vorwurf, Nivel«, stieß er hervor. »Im Gegenteil. Euer Wissen kann uns noch sehr nützlich sein. Weißt du auch, wo sich Pelagors Hort befindet?«
    »Es tut mir leid, Magister«, antwortete Nivel. »Mein Wissen stammt im Wesentlichen noch aus der Zeit des alten Kaiserreichs. Damals hatte der Drachenkönig seinen Hort auf Albion. Doch wo sich seine drachenkönigliche Majestät heute aufzuhalten beliebt, vermag ich nicht zu sagen.«
    »Und wo befindet sich der Nachtschattenturm?«
    »In den Schwarzen Wäldern«, antwortete Nivel. »An einem schrecklichen Ort. Der Turm steht inmitten eines unheimlichen Sees. Man nennt ihn den Hexenpfuhl. Dort herrscht immerwährender Nebel. Wir setzten den Hexenmeister stets am Ufer des Sees ab, von wo aus er dann den Fährmann rief, der ihn auf die Insel brachte.« »Was für einen Fährmann?«, fragte Kai.
    »Oje«, wimmerte der Droschkenlenker. »Ein unheimlicher Zeitgenosse. Glaubt mir, Ihr wollt ihn nicht kennenlernen.«
    »Die Schwarzen Wälder liegen von hier aus verdammt weit im Westen«, meinte Kai zweifelnd und beäugte das Drachenjunge, das ihn aufmerksam beobachtete und beinahe den Eindruck erweckte, als ob es ihrer Unterhaltung folgte. »Wie sollen wir dort ohne Flügelpferd hingelangen?«
    »Das lass meine Sorge sein«, erklärte Fi und ein feines Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie sah sich zum Waldrand um. »Schon als wir hier angekommen sind, hatte ich das Gefühl, dass an diesem Ort besondere Kräfte wirken. Schaut euch nur den geraden Wuchs der Bäume an. Selbst das Unterholz wirkt irgendwie, nun ja, aufgeräumt.« »Und das heißt?«, hakte Kai nach.
    »Dass hier ein Wesen lebt, das uns helfen kann«, antwortete Fi geheimnisvoll und blickte sich zu Dystariel um. »Das gilt leider nicht für Geschöpfe der Nacht. Ich muss dich sogar bitten zu gehen, bevor ich die Hüterin dieses Waldes um Hilfe ersuche.« Die Gargyle knurrte. »Ich finde auch allein zu diesem Hexenpfuhl. Allerdings brauche ich jemanden, der mich führt.«
    Nivel gab keinen Mucks von sich. Dafür hob Eulertin seinen Zauberstab. »Natürlich werden Kriwa und ich dich begleiten, geschätzte Freundin. Und du, Fi, bist du dir sicher, dass du keine Hilfe benötigst ? Zur Not könnte ich auch einige Luftelementare herbeirufen, doch das ist bei so vielen Personen und einer solchen Wegstrecke eine außerordentlich

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