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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Geräusche der Außenwelt ab. Einzig die hässlichen Quader und Trümmersteine, die noch immer überall um sie herum aufragten, erinnerten ihn daran, an welchem Ort sie sich in Wahrheit befanden. Auf einem von ihnen hockte Olitrax, der sie mit einem Schnauben begrüßte, nur um dann ungerührt eine seiner Schwingen zu putzen. Kai lächelte und fragte sich, ob sich der kleine Drache an die Geschehnisse unten im Berg erinnerte. Falls ja, dann hatten sie ihn nicht sonderlich beeindruckt.
    Sein Augenmerk richtete sich jetzt auf einige Nischen an den Wänden, in denen lebensgroße Tierskulpturen standen. Doch zu seinem Erstaunen hatte der unbekannte Künstler hier ausschließlich Tierarten mit zweifelhaftem Ruf dargestellt. Er entdeckte einen prächtigen Raben, eine stattliche Schlange und gleich daneben einen riesigen Wolf. Voller Argwohn schritt Kai weitere der Traumnischen ab und erblickte nicht minder befremdliche Statuen, darunter eine Krähe, eine Ratte und eine dick behaarte Spinne.
    »Sag mal Fi, was ist das für eine seltsame Sammlung hier?«
    »Sie alle waren Tierkönige«, antwortete die Elfe traurig. »Die ersten ihrer Art, die aus dem Unendlichen Licht getreten sind. Sie sind schon vor langer Zeit gestorben. Man hat sie gejagt und getötet, denn schon immer gab es Zauberer, die die Tierkönige um ihre Unsterblichkeit beneidet haben und diese auf sich übertragen wollten.« »Tierkönige?« Kai erinnerte sich daran, dass auch Kriwa keine einfache Möwe war. »Die Skulpturen sollen an sie erinnern«, fuhr Fi fort. »Ihr Tod ist der Grund, warum sich ihre Untertanen bis heute so leicht von den Schatten verführen lassen. Denn mit ihren Königen ist ihnen auch die Hoffnung geraubt worden.«
    Kai wandte sich bestürzt von den Nischen ab.
    »Besser wir finden heraus, warum sich uns diese Traumbibliothek überhaupt offenbart hat«, meinte er. »Das Gebäude hat von außen ziemlich groß gewirkt. Ich schlage vor, wir trennen uns, dann kommen wir schneller voran.«
    »In Ordnung. Aber pass auf, wohin du trittst.«
    »Warte!« Kai hielt Fi auf und gab Olitrax ein Zeichen, sich zu ihr zu gesellen. »In seiner Begleitung bist du sicherer. Wir wissen schließlich nicht, was uns hier erwartet.« »Und du?«, wollte Fi wissen.
    Kai rief nach Quiiiitsss. Der Poltergeist materialisierte sich und bedachte ihn mit einem geisterhaften Spinnweblächeln. »Der junge Herr ruft und ich folge«, raunte er. »Dann viel Glück!« Fi winkte ihnen zu und trat wie zuvor einfach durch eine der Wände hindurch.
    »Gut, und was machen wir jetzt?«
    »Ich schlage vor, junger Herr, wir machen es so wie Eure Begleiterin.« Quiiiitsss wölkte an ihm vorbei und glitt mit dem Kürbisschädel voran ebenfalls durch eine der substanzlosen Traumwände. Kai kam sich selbst wie ein Gespenst vor, als er ihm auf diese Weise folgte.
    Sie betraten einen lichten Bibliothekssaal mit hohen Fenstern und Lesepulten, der der Länge nach von Regalen gesäumt wurde. Beeindruckt sah sich Kai um. In dem Raum lagerten unzählige Bücher und Schriften. Hin und wieder flackerten in den Regalgängen die Gestalten von Sonnenmagiern auf, doch sie waren wie Truggespinste und stets nur kurz zu sehen.
    Seltsam. Offenbar war in dieser Traumwelt vor allem das von Bestand, was auch in der wirklichen Welt die Zeiten überdauert hatte. Kai kletterte über die rußgeschwärzten Teile des ehemaligen Dachstuhls hinweg, um einen Blick auf die geisterhaften Buchbestände des Saals zu werfen. Vor ihm standen Zauberbände in Hülle und Fülle. Und die meisten von ihnen beschäftigten sich mit der Kunst der hohen Feuermagie. Kai streckte seine Hand verlangend nach einem Band mit dem Titel Schlachtfeldmagie aus - und griff zu seiner Enttäuschung durch das Traumbuch hindurch.
    »Oh nein, das darf doch nicht wahr sein.«
    »Da seht Ihr, mein junger Herr«, hauchte Quiiiitsss dicht neben ihm, »wie uns Geistern manchmal zumute ist.«
    »Aber diese Traumbibliothek muss doch zu irgendetwas Nutze sein. Warum ist sie uns sonst erschienen?«
    »Vielleicht ist der Grund nicht solch profaner Natur, wenn Ihr mir diese Anmerkung erlaubt.«
    »Profan? Schon vergessen, dass ich es irgendwann mit Morgoya zu tun bekomme?« Wütend marschierte Kai nun quer durch die Buchreihen hindurch. Abermals musste er Schutt und Trümmerteilen aus dem Weg gehen, und wenig später stand er in einem Skriptorium mit einer Vielzahl an Arbeitspulten. Kai wusste, dass in solchen Einrichtungen Bücher kopiert und instand

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