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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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gesetzt wurden. Leider fand er auch hier nichts, was einen näheren Blick wert gewesen wäre. Er durchquerte mühselig einige weitere Räume und gelangte dann in einen halbrunden, mit goldschimmernden Pfeilern ausgestatteten Raum, der irgendwie prachtvoller als die übrigen aussah. In seiner Mitte erhob sich ein großes Lesepult und an den Wänden standen mehrere Vitrinen, in denen aufgerollte Pergamentrollen lagen. Kai hielt den Raum anfänglich für eine Art Kartensaal, da an der Stirnseite eine übergroße Karte Albions aufgemalt war. Ein sternförmiges Netz aus Linien spannte sich über die Insel, die sich an einem Punkt ver einten. Dann bemerkte er, dass dies die einzige Karte im ganzen Raum war. »Mich dünkt, dieser Raum bewahrte früher wichtiges Wissen«, raunte Quiiiitsss. Er deutete mit seinen Nebelarmen zur Eingangstür, die einst mit einem imposanten Schloss aus Mondsilber gesichert war.
    Kai trat an das Pult heran, während Quiiiitsss unter leisem Rumpeln zu den Schaukästen glitt. Kai fand auf dem Pult einen schweren Folianten auf dem in der alten Gelehrtensprache der Titel Wege der Sonne prangte. Wie erwartet entzog sich das Buch Kais Zugriff.
    Verärgert trat er an die große Wandkarte heran und betrachtete den Punkt, an dem sich das Netz aus Linien kreuzte. Darüber befand sich ebenfalls ein Wort in der Gelehrtensprache: Feuerberg.
    Kai folgte grübelnd den Linien in südliche Richtung und stolperte über Ortsbezeichnungen wie Alba, Feuermund und Schwanensee. Im Norden und Nordwesten hingegen las er zu seinem Erstaunen teils elfische Ortsnamen wie Lunamon und Penniodrim. Hier waren also auch die Schratzacken eingezeichnet. Morgoyas Mondsilberminen befanden sich dort. Neben all den Namen waren jeweils drei bis vier Zauberglyphen aufgemalt.
    »Quiiiitsss, verstehst du, was hier dargestellt sein könnte?«
    Der Poltergeist schwebte neben ihn und grinste ihn schauderhaft an. »Ich schätze schon, mein junger Herr«, raunte er. »Auch Euch wird sich das Geheimnis dieser Linien erschließen, wenn Ihr erst einen Blick auf die Pergamente in den Vitrinen werft.« Kai wandte sich aufgeregt den Schaukästen zu, während Quiiiitsss weitersprach. »Ihr kennt ja die Wandelnde Kammer im Zunfthaus. Den Texten in den Vitrinen ist zu entnehmen, dass die Sonnenmagier des Rates über eine ganz ähnliche Einrichtung des schnellen Reisens verfügten. Es handelte sich hierbei um ein arkanes Wegenetz, dass ganz Albion überspannte. Offenbar wird es durch die elementare Macht der Ewigen Flamme gespeist.«
    »Was?« Kai trat an die Schaukästen heran und stellte erfreut fest, dass die Schrift auf den brüchigen Bögen noch immer lesbar war. Es war, wie Quiiiitsss gesagt hatte. Schließlich blieb sein Blick an einer langen Zauberformel hängen, die angeblich eine Pforte öffnen würde. Und er fand auch solche, die den Reisenden vor der Hitze des Elements schützten. Leider endeten die Texte recht abrupt an jener Stelle, die beschrieb, wie sich der jeweilige Zielort ansteuern ließ.
    »Ist dir klar, was für eine Entdeckung wir gemacht haben?« Kai sah den Poltergeist begeistert an. Fieberhaft wühlte er Pergament und Stift hervor und schrieb die Formeln ab. Dann wandte er sich wieder der großen Karte Albions zu. »jetzt müssen wir bloß noch herausfinden, wie man durch die Pforte an das jeweilige Ziel gelangt. Aber Moment mal...«
    Kais Blick streifte wieder das Buch auf dem Pult: Wege der Sonne. Das hatte er doch schon einmal gelesen. Hastig schnürte er die Chronik des Sonnenrates von seinem Rucksack und blätterte die Seiten durch, bis er den Kupferstich fand, der die Sonnenmagierin vor dem seltsamen Feuerrad zeigte. Die Bildunterschrift trug den gleichen Namen wie das Buch auf dem Pult. Und im Hintergrund waren Säulen zu sehen, die den Monolithen am Platz mit der Ewigen Flamme glichen. Aufmerksam beäugte er die hell glühenden Runen auf den Monolithen des Kupferstiches und sah dann wieder zu den Ortsnamen der Wandkarte auf, neben denen ebenfalls Glyphen prangten. Allmählich dämmerte ihm, wie sich dieses arkane Wegenetz benutzen ließ. Kai war gerade damit beschäftigt, auch die Ortsnamen mitsamt den dazugehörigen Runen abzuschreiben, als ihn ein aufgeregtes Flattern unterbrach. Olitrax sauste durch eine der Traumwände und kurz darauf gesellte sich auch Fi zu ihnen. Sie sah bekümmert aus.
    »Hattest du keinen Erfolg?« Kai starrte Fi betroffen an.
    »Doch, Kai.« Fi lächelte freudlos. »Es gibt tatsächlich einen

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