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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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der Luft geeignet.«
    »Bereitwillig?« Dystariel schnaubte. »Nein, Flamme. Die Furcht treibt sie. Diese Festung wurde nicht für den Kampf geschaffen. Sie dient Morgoya als Rückzugsort, weil sie Angst hat.«
    »Angst ? Wovor ?«
    »Vor Attentätern. Vor Dämonen. Und auch vor dir! Morgoya geht davon aus, dass alle so denken und handeln wie sie.
    Denn die Hexenmeister und schwarzen Zauberinnen, die ihr dienen, sind allesamt selbst von Machtgier zerfressen. Jeder von ihnen wartet nur auf einen Fehler Morgoyas, um die Nebelhexe zu beerben. Und sicher ahnt sie auch, dass selbst die Schattenmächte sie nur so lange unterstützen werden, wie sie ihnen nützlich ist.«
    Kai nickte und kramte Gilraens Karte der Wolkenfestung hervor. Fi hatte ihm die Anmerkungen des Elfen schon vor Wochen übersetzt. Doch jetzt, da sie hier waren, war es gar nicht so einfach herauszufinden, wo sie sich in dem labyrinthenen Gewirr der Kammern und Flure überhaupt aufhielten.
    Die Gargyle beäugte das Pergament ebenfalls und wies mit einer ihrer Krallen auf einen Turm rechts oben auf der Karte.
    »Wir befinden uns hier«, knurrte sie. »Aber wir brauchen diese Karte nicht. Ich kenne die Wolkenfestung von früher. Sag mir, wohin du willst, und ich führe dich.« »Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht so recht«, antwortete Kai. »Vermutlich suchen wir eine Schatzkammer. Oder so was wie eine Zauberküche oder ein Laboratorium. Ich will bloß zu diesem Lapis elementarum. Leider habe ich keine Ahnung, wo der sein könnte.«
    »Das ist zu wenig«, fauchte Dystariel. »Die Wolkenfestung ist vollgestopft mit seltsamen Dingen.«
    Kai wandte sich an Quiiiitsss. »Kannst du uns sagen, wie der Stein der Elemente aussieht, den Murgurak einst geschaffen hat?«
    »Aber ja«, raunte der Poltergeist. »Die alten Berichte sind da alle sehr eindeutig. Es handelt sich um einen schwarzen Kristall. Er verschluckt das Licht fast vollständig und zieht die Magie der Umgebung an sich, um damit die Macht der vier Elemente in Schwingungen zu versetzen. Ist er erst aktiviert, erstrahlt er in einem roten Licht. Er hat die Größe eines Dracheneies.« Dystariel stieß ein lautes Keuchen aus und schnappte erfolglos nach dem Hals des Poltergeists. »Was sagst du da, du dreimal verfluchter Spuk?«, knirschte sie. Kai sah erschrocken zu ihr auf. Quiiiitsss brachte hastig etwas Abstand zwischen sich und die Gargyle. »Äh, was habe ich denn gesagt? Ich habe nur beschrieben, wie der Lapis ...«
    »Dann kenne ich diesen Elementenstein.« Zornig fuhr Dystariel zu Kai herum und durchbohrte ihn mit ihrem Raubtierblick. »Warum hast du mir nie gesagt, was das für ein Artefakt ist?«
    »Wieso? Was hat es denn mit dem Stein auf sich?«
    »Hast du dir nie Gedanken darüber gemacht, wofür Morgoya den Stein benötigt, törichte Flamme?« Dystariel beugte sich wütend zu Kai herab. »Sie erschafft uns damit. Uns Gargylen!«
    Kai sah ungläubig zu ihr auf. Er erinnerte sich plötzlich wieder an die Chimärenreste, die sie unter dem Zunfthaus gefunden hatten. Und das war lediglich das Resultat dessen, was der Stein von Quiiiitsss und seinen Zauberkumpanen bewirkt hatte. Murguraks Original war weitaus mächtiger. Spätestens seit sie erfahren hatten, dass Morgoya den Stein der Elemente schon vor vielen Jahren aus der Drachenburg geraubt hatte, hätte er ahnen können, wofür sie den Stein einsetzte. »Es tut mir leid, Dystariel.« Dystariel blähte ihre Nüstern. »Der Elementenstein befindet sich in Morgoyas Thronsaal. Dort wurde ich zu dem gemacht, was ich bin.«
    Kai warf wieder einen Blick auf Gilraens Karte und fand den Saal sofort. Dort war das Symbol eines Throns aufgemalt, über dem ein blitzförmiges Zeichen angebracht war. Selbst Fi hatte ihm das Zeichen nicht deuten können. Ob es für den Lapis elementarum stand?
    »Gut, gehen wir.«
    Sie schlichen eine beklemmend steile Freitreppe hinunter und erreichten einen Trakt, der von wunderschönen Marmorstatuen geziert wurde. Sie stellten hübsche Elfen und Elfinnen bei der Verübung profaner Tätigkeiten dar. Dazwischen erhoben sich bezaubernde Statuetten von Tieren und Menschen. Verwirrt eilte Kai an ihnen vorbei und entdeckte, dass zwischen den Plastiken besonders viele der widerlichen Impe krabbelten, als wollten sie den herrlichen Anblick verschandeln.
    Schließlich betraten sie einen gewaltigen Saal, der von hoch aufragenden Säulen aus der gleichen silbrig schwarzen Substanz flankiert wurde, aus dem auch der Rest der

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