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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Gitterstreben umklammerten. Koggs würgte und bekam kaum noch Luft, als er sich mit seiner roten Knollnase gegen das kleine Türfenster presste. Durch dieses flutete bereits ein Schwall braunes Wasser in den Gang. »Zu spät, Junge! War ... wohl unsere letzte Heldentat.« Koggs Stimme war kaum noch zu verstehen. »Behaltet uns ... in guter Erinnerung. Nimm!«
    Der Klabauter zwängte das Kästchen mit Berchtis' Leuchstein durch das Fensterkreuz. »Nein, Koggs! Nicht so. Nicht so!«, schrie Kai verzweifelt. Er mobilisierte all seine Kraftreserven und stemmte sich ebenso wie Fi abermals gegen die Tür. Immer und immer wieder warfen sie sich dagegen, doch Koggs Gesicht war längst nicht mehr zu sehen. Auch seine Finger, die noch eine Weile die eisernen Streben umklammerten, rutschten irgendwann ab und machten den schäumenden Wassermassen Platz. Kai stand da wie paralysiert. Wie in einem Albtraum sah er Fi dabei zu, wie die Elfe mit ihren Fäusten weinend gegen die Tür schlug. Irgendwann wurde auch ihr die Vergeblichkeit ihres Tuns bewusst. Inzwischen standen ihnen die brackigen Fluten auch diesseits der Pforte bis zu den Hüften.
    »Das darf nicht sein«, schluchzte Fi. »Koggs und Bilger, sie sind ...!«
    »Ich weiß«, krächzte Kai mit einer Stimme, die ihm selbst fremd klang. Er blinzelte seine eigenen Tränen fort und steckte Koggs Kästchen ein, das einsam vor ihm auf der Wasseroberfläche trieb. Dann ergriff er Fis Hand und zog sie stumm auf eine überspülte, steinerne Wendeltreppe zu.

Geister der Vergangenheit
    Kai fror und seine Kleidung klebte feucht an seinem Körper. Doch er achtete kaum darauf, als er und Fi im Innern eines verfallenen Gebäudes mit schwarzen, rußgeschwärzten Mauerstümpfen an die Oberfläche gelangten. Rings um sie herum erhob sich ein gespenstisches Ruinenfeld. Irgendwo im Nebel war das ferne Rauschen der Teus zu hören, und im Osten konnte er die gewaltige Stadtmauer Albas erahnen, auf der Wächter mit Fackeln patrouillierten.
    Noch immer fühlte sich Kai wie betäubt. Stenzel mit eingerechnet, hatten sie in nur einer Nacht gleich drei Freunde verloren. Er betrachtete Fi, die mit bebenden Schultern neben ihm stand und die Hände vors Gesicht geschlagen hatte. Behutsam nahm Kai sie in den Arm.
    »Ich verspreche dir, wir werden sie rächen.«
    »Davon wird Koggs nicht wieder lebendig«, schniefte Fi.
    Kai schluckte den Kloß im Hals herunter, und versuchte Koggs' Schicksal aus seinen Gedanken zu verbannen. Im Moment galt es, Fi in Sicherheit zu bringen. Wohin, war ihm egal. Hauptsache fort von diesem finsteren Ort.
    Entschlossen zog er die Elfe mit sich und gemeinsam streiften sie durch das unheimliche Ruinenfeld. So wie Matiz gesagt hatte, musste hier einst ein schreckliches Feuer gewütet haben.
    Sie passierten eingestürzte Häuser mit verkohlten Dachstühlen, ließen geborstene Mauerstümpfe hinter sich und folgten zerstörten Straßen, die noch immer nach Rauch und Asche stanken. Morgoya hatte hier einst einen ganzen Stadtteil niederbrennen lassen, und doch war es ihr nicht gelungen, das Leben in diesem Viertel vollständig auszulöschen. Hin und wieder waren Bewegungen zwischen den Hausruinen zu erahnen. Sie wurden beobachtet. Kai beschleunigte seinen Schritt und fragte sich, wer hier unter solch menschenunwürdigen Bedingungen hausen mochte.
    Sie kamen soeben an den Überresten eines alten Turms vorbei, als sie über sich flatternde Geräusche vernahmen. Fi zog schnell ein Messer, da ihre feuchte Bogensehne nutzlos geworden war, und Kai hielt sich zauberbereit. Zu ihrer Erleichterung war nun vom Himmel her ein vertrautes Schnauben zu hören, und schon war die Silhouette von Olitrax im Dunst zu erkennen. Aufgeregt landete der kleine Drache auf Kais Arm. Sogleich wurde Kais Bewusstsein von einer Bilderflut überspült. Er sah schwarz-rot gekleidete Gardisten, die Koggs Schiff stürmten. Er sah wie die Matrosen kämpften, der Übermacht erlagen und wie Sklaven abgeführt wurden.
    »Ich weiß«, sprach er niedergeschlagen und streichelte zärtlich über die Schuppen des kleinen Drachen. »Dieser Weg ist uns nun versperrt.«
    »Nicht nur der«, rasselte es über ihnen. Erschrocken blickte Kai auf und entdeckte Dystariel, die nun ebenfalls aus dem Dunkeln heranglitt, um mit schweren Schwingenschlägen neben ihnen auf dem Boden aufzusetzen. Eine große Wunde klaffte im Bein der Gargyle. »Die ganze Stadt ist auf den Beinen«, knurrte sie. »Morgoyas Soldaten durchkämmen jede Gasse

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