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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Brocken an ihnen vorbei, über deren Herkunft sich Kai lieber keine Gedanken machte. Außerdem waren am Rande ihres Lichtkreises huschende Bewegungen zu erkennen, die hin und wieder ein spitzes Fiepen von sich gaben.
    Ratten!
    »Bei allen Moorgeistern«, stöhnte er. »Das ist der ekelerregendste Ort, an dem ich jemals war.« Er blickte zu Fi und sah ihrem gequälten Gesicht an, dass sie ähnlich empfand.
    »Für Befindlichkeiten dieser Art haben wir jetzt keine Zeit, du zimperliche Königsflunder«, schimpfte Koggs, dem die fauligen Abwässer ebenso wie Bilger sogar bis zum Bauch reichten. Entschlossen deutete er zu einem Ende des Tunnels. »Wenn ich Matiz richtig verstanden habe, sollen wir dem Kanal in Abflussrichtung folgen. Er will dort in einer Kaverne auf uns warten.«
    »Hoffentlich ist auf ihn Verlass«, murrte Bilger.
    Unter Koggs Führung stapften sie durch das schlickige Wasser. Es gluckste und plätscherte um sie herum, und im Licht von Fis verzauberter Glaskugel war zu sehen, dass die Tunneldecke dick mit Schimmel und braunem Kalk verkrustet war. Die Fluten, durch die sie sich kämpften, waren unangenehm warm und beständig stiegen geisterhafte Dunstschlieren von der Wasseroberfläche auf. Kai unterdrückte ein Würgegefühl.
    Endlich erreichten sie eine große Felsenkammer, die in zwei weitere Kanäle mündete. Dort, auf einem breiten Steinsims, hockte ein dürrer Mann mit großen Segelohren, der ein langes Messer mit Zackenbart in den Händen hielt.
    »Da seid ihr ja«, krächzte Matiz und leckte sich über seine großen Schneidezähne. Unruhig beäugte er den Tunnel, aus dem die Gefährten kamen. »Ihr werdet doch nicht verfolgt, oder?«
    »Keine Ahnung«, zürnte Koggs und zog sich neben ihn auf den Sims. Seine Kleidung tropfte. »Ganz ohne Aufsehen ist unsere Flucht aus der Drachenburg nicht vonstatten gegangen, aber so schnell sollte es diesen Landratten nicht gelingen, uns zu folgen.« Matiz riss die Augen auf, als er Bilger Seestrand erkannte, der ebenfalls auf den Sims kletterte. »Bilger! Koggs hat es tatsächlich geschafft, dich freizubekommen!« »Wie du siehst«, knurrte der Klabauter und wischte eine Handvoll Dreck von seiner Kleidung. Anschließend half er auch Fi und Kai aus der giftigen Brühe heraus. »Dann wart ihr auch in der Schatzkammer der Könige im Sternenturm?« »Unwichtig«, schnaubte Koggs. »Jetzt bring uns erst mal zurück zum Hafen.« Matiz' Blick wanderte unruhig zwischen den beiden Klabautern hin und her. »Dein Schiff, Koggs, ist... äh. Dein Plan ist aufgeflogen. Dein Schiff wurde von den Hafengardisten gestürmt. Alle deine Männer wurden gefangen genommen.« Erschrocken dachte Kai an Olitrax. Hoffentlich war sein kleiner Drache entkommen. »Was?!«, brüllte der Klabauter und baute sich ungläubig vor dem Schmuggler auf. »Wie konnte das passieren?«
    »Ich weiß es nicht«, wimmerte Matiz. Er zuckte zusammen, als habe Koggs ihn geschlagen. »Aber ihr könnt unmöglich hierbleiben. Zu gefährlich.«
    »Verfluchte Schattenbrut, ich habe die Jungs hierhergebracht. Ich muss sie auch wieder raushauen.« Koggs stampfte wütend mit seinem Holzbein auf. Matiz leckte sich wieder über die Schneidezähne. »Kommt. Ich führe euch erst einmal zu den Ufern der Teus. Wie ich schon sagte, ich habe Freunde hier. Mit ihrer Hilfe wird uns schon etwas einfallen.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, huschte Matiz zu einem der weiterführenden Kanaltunnel, der zu Kais Erleichterung rechts und links mit einem steinernen Steg ausgestattet war. Koggs und Bilger murrten zwar, eilten ihm dann aber nach. Kai sah, dass Fis Gesicht inzwischen eine kalkweiße Farbe angenommen hatte. Offenbar setzten ihr die schrecklichen Gerüche hier unten doch weitaus stärker zu, als ihm. »Komm, Fi. Stütz dich auf mich. Ganz sicher haben wir es bald geschafft.«
    Fi nickte schwach und nahm seine Hilfe dankbar an.
    Mühsam schleppten sie sich hinter ihren Gefährten her, und Kai musste mehrfach aufpassen, dass sie auf dem glitschigen Untergrund nicht ausrutschten. Matiz führte sie durch ein schier endloses Gewirr an Kanälen und Tunneln, in denen immer wieder Ratten ihren Weg kreuzten.
    »Wo sind wir hier?«, wollte Koggs nach einiger Zeit wissen.
    »Unter dem Ruinenviertel Albas, nicht weit vor den Stadtmauern im Westen.« Matiz kicherte. »Ist jetzt sechzehn oder siebzehn Jahre her, da hat Morgoya alles überuns mit ihrem gefürchteten schwarzen Feuer niedergebrannt. Da blieb kaum ein Stein auf dem

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