Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
Vom Netzwerk:
»Was hältst du hiervon?«
    Der Klabauter trat einen Schritt vor und öffnete das Behältnis mit einem Schnappen. Wie schon damals auf der Elbe breitete sich in der Kaverne ein heller Schein aus, der einen Stich ins Goldene besaß. Matiz, der sich bereits gierig vorgebeugt hatte, schlug jaulend die Hände vors Gesicht, taumelte zurück und klatschte mit Wucht gegen die Kanalwand. Auch seine fünf verwandelten Spießgesellen schrien schmerzerfüllt auf. Rauch stieg aus ihrem Fell auf. Schreiend warfen sie sich herum und flüchteten zu den Tunnelausgängen. Die unzähligen Ratten stießen schrille Schreie aus. Zu Dutzenden fielen sie ins Wasser und ruderten in die Dunkelheit. Koggs hatte Matiz längst am Kragen gepackt und zerrte ihn zu sich hoch. Noch immer zischte dessen Haut und der beißende Geruch versengten Haares breitete sich in der Höhle aus.
    »Gnade!« Matiz winselte und jammerte, doch der Klabauter wartete bis die letzte Ratte die Höhle verlassen hatte, bevor er das Kästchen wieder schloss und nur noch Fis Glaskugel die Kaverne erhellte.
    »Du mieser Verräter. Wie konntest du nur?«, herrschte er ihn an. »Hast du wirklich geglaubt, den alten Koggs hereinlegen zu können?«
    »Vergib mir, alter Freund«, wimmerte Matiz und nahm die Hände vom Gesicht. Er hatte sich wieder zurückverwandelt, doch seine Haut war jetzt krebsrot. »Ich muss Morgoya dienen. Ich muss ...«
    »Verdammter Lügner!«, fuhr ihn Bilger an. »Dir ging es allein darum, uns auszurauben.«
    »Hört ihr das?«, sagte Fi plötzlich. Sie lauschte in Richtung Tunnel, aus der ein leises Rauschen zu hören war.
    Matiz verlor schlagartig jeden Anflug von Demut. Seine großen Ohren zuckten und er grinste hässlich. »Schade, der Versuch war's wert. Wenigstens fahre ich nicht allein in die Schatten. Ihr hört es ja, die Gardisten haben die Fluttore zur Teus geöffnet. In wenigen Augenblicken ersaufen wir hier alle wie ...«, er kicherte irre, »... wie die Ratten!«
    »Sag schon, wo geht es hier raus!«, brüllte Koggs.
    Matiz spuckte ihn an. Koggs schlug ihm hart ins Gesicht und stieß ihn in ins Abwasserbecken. »Weg hier!«, kommandierte er.
    »Fragt sich wohin«, fluchte Bilger.
    »Dorthin!« Kai wies mit seinem Zauberstab auf einen der Tunnel. »Das ist der Tunnel, auf den Matiz gezeigt hat, als er meinte, er brächte uns hier raus.«
    »Probieren wir es«, schnaubte Koggs.
    Kai stützte Fi abermals und gemeinsam rannten sie in den dunklen Schacht hinein. Der Abwasserstrom überspülte die Stege und kroch von Augenblick zu Augenblick an Beinen und Kanalwänden empor. Langsam überkam Kai Panik.
    »Weiter«, rief Fi mit schwacher Stimme. »Da hinten sehe ich eine Tür.« Kai, Fi und die beiden Klabauter wateten durch das Wasser, während das Rauschen und Gurgeln immer lauter wurde. Wie Fi gesagt hatte, näherten sie sich einer verrosteten Metalltür mit eisernem Fensterkreuz. Koggs und Bilger, denen das schlickige Wasser bereits bis zu den Hüften reichte, zerrten an ihrem Griff, doch sie ließ sich nicht öffnen. »Junge, mach was!«, brüllte Koggs.
    Kai hob seinen Zauberstab und beschwor einen Feuerwusel herauf. Das Elementar verwandelte sich sofort in einen Kugelblitz, der Funken sprühend im Schloss der Tür einschlug. Ein Knall hallte durch den Tunnel und Koggs und Bilger schafften es, die Tür einen Spaltbreit aufzuziehen. In diesem Moment steigerte sich das Rauschen hinter ihnen zu einem donnernden Getöse. Erschrocken drehten sich Kai und Fi um und sahen, wie sich eine gewaltige Wasserwand an den Tunnelwänden brach und auf sie zujagte.
    »Schnell, schaff Fi hier raus!«, brüllte Koggs. Er und Bilger stemmten sich gegen die Tür, sodass sich Kai mit der geschwächten Fi hindurchzwängen konnte. Im nächsten Moment war das Wasser der Teus heran. Alles um sie herum erstickte in einem lärmenden Rauschen und Schäumen. Kai und Fi stürzten prustend in den hinter der Tür liegenden Gang, und mit einem Krachen schlug die eiserne Pforte wieder zu. Keuchend stemmte sich Kai sofort gegen das Hindernis, doch es war hoffnungslos. Die Fluten im Tunnel waren zu stark. Die Wassermassen pressten derart gegen die Tür, dass sich diese nicht mehr bewegen ließ.
    »Koggs? Bilger?« Panisch kam nun auch Fi wieder auf die Beine und half Kai. Durch das schmale Fensterkreuz hindurch vernahmen sie ein verzweifeltes Keuchen und Gurgeln, das im Lärmen der Fluten unterging, dann sahen sie, wie die Finger ihres alten Klabauterfreundes hilflos die

Weitere Kostenlose Bücher