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Die Chroniken der Schattenwelt: Angelos (German Edition)

Die Chroniken der Schattenwelt: Angelos (German Edition)

Titel: Die Chroniken der Schattenwelt: Angelos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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meinte, noch einmal die Schädel der Engel unter Skelfirs Hufen bersten zu hören – wie damals in der Schlacht von Bhrakanthos.
    Von diesen Gedanken getrieben, hielt Pherodos auf die einstige Festung zu. Aber noch bevor er aus dem Unterholz treten konnte, erhob Raar seine Stimmen. Schneidend fegten sie vor Skelfir durch die Luft und ließen ihn schnaubend zurückweichen. Ärgerlich wollte Pherodos den Schatten des Verfalls am Kragen packen, doch da fühlte er es auch. Ein mächtiges Glühen ging durch die Nacht, unsichtbar und doch stark genug, um selbst Kymbra innehalten zu lassen. Mit zusammengekniffenen Augen schaute Pherodos zur Festung hinüber, und da erkannte er den leicht flackernden Schutzschild vor den Mauern, der jeden Dämon daran hindern würde, in Aeresons Finsternis vorzudringen. Ein Schritt zu viel auf diese Festung zu, und sie würden grausame Schmerzen erdulden müssen, während der Sohn des Teufels gewarnt war.
    »Sie sind klüger geworden, als wir dachten«, zischte Ligur und spuckte zornig aus.
    Kymbra fixierte die Festung ungerührt. »Nein«, erwiderte sie kalt. »Sie sind nur mächtiger geworden. Ebenso wie wir.«
    »Aber wir sind nicht mächtig genug!« Ligur war noch nie für seine Geduld bekannt gewesen, aber nun tanzte der Funke in seinem Blick gefährlich nah am Abgrund. »Wie ist es möglich, dass ihr Licht uns fernhält? Dass sie uns den Zutritt verwehren?«
    Pherodos sprang von Skelfirs Rücken. »Askramar ist unter der Faust dieses Lichts gefallen. Und er war einer der Stärksten. Wir müssen einen anderen Weg finden, um in diese Mauern zu kommen. Mit roher Gewalt werden wir hier nichts ausrichten.«
    Er empfand selbst Bedauern bei diesen Worten, aber Ligur funkelte ihn zornig an. Er hatte schon zu einer Entgegnung angesetzt, als Kymbra sich zu ihnen umdrehte. Sie streifte sie mit ihrem Blick und trat an ihnen vorbei zwischen die Bäume. Dann sank sie langsam auf die Knie und strich beinahe zärtlich über den Boden.
    »Askramar ist an diesem Ort gefallen«, murmelte sie und grub die Hand in die Erde. Einzelne Krumen fielen durch ihre Finger, sie sahen aus wie Brocken aus Fleisch.
    Ein Zucken lief über Ligurs Mund, als er ihren Bewegungen folgte. »Ja«, raunte er. »Es gibt einen anderen Weg hinein in diese Mauern. Ich bin nicht der Einzige, dessen Hunger unersättlich ist.«
    Kymbras Blick glitt zu Raar hinüber, der auf seinem Geier hockte. »Rufe sie. Rufe die Kinder des Blutes.«
    Dann grub sie die Hände tiefer in den Boden. Ein dunkler Zauber floss über ihre Lippen, und sie schloss die Augen. Sie schien auf etwas hinzulauschen, etwas, das auch Pherodos tief unter seinen Füßen wahrnahm, ein unruhiges Grollen wie von einem Schläfer, der durch Kymbras Worte nun langsam erwachte. Er konzentrierte sich auf die Klänge, die nur von verfluchten Ohren zu hören waren, und als Raar seine Stimmen ins Unterholz schickte, ging ein Raunen durch die Erde wie ein mächtiges Stöhnen. Der Sturm der tausend Stimmen zerrte an Pherodos’ Haaren, aber er hörte sie genau, die winzigen Füße und Krallen, die sich im Wald sammelten und näher kamen, immer näher, bis sie als schwarze Welle aus dem Unterholz brachen.
    Ratten waren es, unzählige Ratten, und er meinte schon, sie allesamt auf die Lichtung stürzen und im Wall der Engel verbrennen zu sehen, als sie innehielten. Auch das Grollen im Boden schwieg für einen Moment. In unheilvoller Stille schauten die Ratten zu Ligur auf, der nun auf sie zutrat. Er stieß seltsame Laute aus, die sich wie ein Zauber über die Tiere legten. Ihre Blicke wurden starr, und als er die linke Hand hob, glommen ihre Augen auf wie angefachte Kohlen. Pherodos grub die Hände tief in Skelfirs Mähne. Aus irgendeinem Grund verlangte es ihn in diesem Moment nach der Glut seiner Wüste. Ligur stand vor dem Meer aus Ratten, das sich eng um jeden Baumstamm geschlossen hatte. Er schwankte nicht, und seine Worte waren verebbt, aber als er den Blick wandte und sich zu seinen Gefährten umsah, brach etwas Seltsames durch das gierige Lächeln, das er maskengleich auf seinen Zügen trug. Pherodos wandte sich nicht ab. Noch nie zuvor hatte er diesen Ausdruck auf dem Gesicht dieses Dämons gesehen. Doch ehe er ihn deuten konnte, ließ Ligur die Hand sinken, seltsam kraftlos, und im selben Moment stürzten sich die Ratten auf ihn. Gleichzeitig setzte das Grollen wieder ein, begleitet von Kymbras melodischen Lauten, ein grausamer Trommelklang aus der Tiefe.
    Ligur brach

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