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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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bloßen Gedanken an Wasser zusammen.
    Zwerge scheuten das Wasser nicht, auch wenn das die landläufige Meinung war. Es war nur so, dass Zwerge kaltes Wasser hassten, da die meisten natürlichen Seen von eiskalten Bergquellen gespeist wurden. Außerdem waren Zwerge auf Grund ihrer Statur keine besonders guten Schwimmer, und sie vermieden es daher, in fließende Gewässer zu springen oder solche, die ihnen weiter als bis zur Hüfte reichten.
    Im Gegenteil, Zwerge liebten lange, heiße Bäder und hatten in ihren Minen häufig Thermalbecken, die von der warmen Abluft der Kamine beheizt wurden. Khalldeg sehnte sich wirklich nach einem langen Bad, doch das würde alles noch warten müssen. Im Moment war es sehr viel wahrscheinlicher, dass er wieder durch kaltes Brackwasser waten musste.
    »Ja«, entgegnete Tharador dem Elfen. »Die Abwasserkanäle unter der Stadt gleichen einem Labyrinth und führen den, der die sicheren Wege nicht kennt, tatsächlich ins Verderben. Ihr müsst wissen, es gibt ein altes Kanalsystem und ein neueres, das über dem alten errichtet wurde.«
    »Zwei Kanalsysteme?«, fragte Khalldeg skeptisch.
    »Ja. Surdan wurde vor mehreren hundert Jahren von einer Naturkatastrophe, einer gewaltigen Mure, überschwemmt. Es wäre zu aufwändig gewesen, die Stadt frei zu graben, viele der Gebäude waren durch die gewaltigen Massen eingestürzt und nicht zu retten. Daher hat man sich darauf beschränkt, den Untergrund zu befestigen und die neue Stadt auf der alten zu erbauen. Einige der neu errichteten Häuser, die auf einem der intakten alten Häuser errichtet wurden, verfügen daher über zwei bis drei Stockwerke tiefe Keller. Jedenfalls wurde damals auch ein neuer Abwasserkanal angelegt und teilweise mit dem alten verbunden, um einen besseren Abfluss zu gewährleisten, jedoch gibt es einige tückische Stellen in diesem Netz. Wenn man sie nicht kennt, kann es passieren, dass man mehrere Fuß in die Tiefe stürzt.«
    »Gar nicht so dumm von euch. Ich hätte nicht gedacht, dass Menschen zu einer solch baulichen Meisterleistung fähig wären«, sagte der Zwerg anerkennend.
    Khalldeg war etwas beruhigter. Er hoffte nur, dass es nicht zu viel Abwasser sein würde, zumindest sah es nicht nach Regen aus. Heute Nacht würden sie Surdan erreichen, dann könnte er sich bei Xandor für den Blitz in den alten Minen der Feste Gulmar rächen, sagte sich der stämmige Zwergenprinz bei jedem Schritt, und seine Finger spielten beiläufig an den Griffen seiner Berserkermesser.
    * * *
    Keuchend wischte sich Kordal das Goblinblut aus dem Gesicht und von der Klinge seines Schwertes.
    Er blickte sich erschöpft um. Achtzehn Goblins lagen tot auf der Straße, aber auch drei Soldaten waren den schartigen Waffen der Monster zum Opfer gefallen.
    Seit mehreren Tagen suchten sie pausenlos die Stadt nach den Eindringlingen ab, doch bisher hatten sie nur knapp hundert von ihnen zur Strecke gebracht.
    Am Anfang waren die Goblins vereinzelt unterwegs gewesen und somit leichte Beute für die geübten Kämpfer. Doch mit jeder Stunde wurden die Gruppen größer und die Soldaten müder. Diese hier war bisher die mit Abstand größte Goblinbande gewesen, doch Kordal befürchtete, dass dies erst der Anfang war.
    Ein Blick zu Lantuk verriet ihm, dass sein Freund die gleichen Gedanken hegte, und sie versuchten, sich gegenseitig mit einem aufmunternden Kopfnicken Mut zu machen.
    Dieser Kampf war der erste gewesen, bei dem sie Verluste erlitten hatten.
    »Männer,« fing Lantuk plötzlich an zu sprechen, als er die Trauer und Unsicherheit in den Augen der Soldaten erblickte, »verliert nicht den Mut! Dies hier war eine große Gruppe dieser Höllenkreaturen, doch nun sind wir vorbereitet. Wir werden nicht zulassen, dass sie unsere schöne Stadt in die Hände bekommen! Krieger Ma‘vols, zeigen wir ihnen, dass wir stolz und unbeugsam sind!«, brüllte er ihnen jetzt entgegen und hob Speer und Schild in die Höhe.
    Die Soldaten fassten neuen Mut, die Entschlossenheit kehrte in ihre Gesichter zurück, und sie machten sich wieder auf die Suche nach weiteren Goblins.
    Kordal lief an der Spitze des Trupps und bemerkte die neuen Gegner als Erster. Es waren sechs Goblins, die auf einer kleinen Kreuzung versuchten, Häuser zu brandschatzen.
    Kordal würde diese Kreaturen niemals verstehen. Sie hatten keine Ziele, keine Ordnung. Ihr ganzes Handeln war nur durch Chaos bestimmt. Er fragte sich ernsthaft, wie sie es geschafft hatten, zu so vielen hierher zu

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