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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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allerdings wirst du uns führen müssen.«
    Khalldeg dankte ihnen und versuchte, ihnen den Weg zu beschreiben, den sie gehen würden. Da er jedoch bald die völlige Verständnislosigkeit seiner Gefährten spürte, gab er den Versuch auf, ihnen etwas über zwergische Stollenanlagen beizubringen, und begnügte sich damit, sie weiter zu führen. Tharador und Queldan konnten sich nur auf den Instinkt des Zwerges verlassen, während sie ihm folgten. Dabei war ihnen durchaus bewusst, dass es ihnen ohne seine Hilfe niemals gelingen würde, diesen Irrgarten wieder zu verlassen. Sie hatten längst die Orientierung verloren. Der Weg führte sie bald abwärts, bald aufwärts und zweigte in den unmöglichsten Winkeln ab. Zeitweise vermeinten sie, im Kreis zu gehen, doch der Zwerg schritt unbeirrbar voran. Eine kleine Ewigkeit später blieb Khalldeg plötzlich stehen.
    »Wartet!«, flüsterte er den beiden zu. »Dort unten ist jemand.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Tharador leise.
    »Brennende Fackeln. Ich kann sie sehen«, erklärte er.
    Tharador versuchte, in die Dunkelheit zu spähen, doch er erkannte noch immer nichts.
    »Zwergenaugen sind an Dunkelheit angepasst, deshalb können wir uns auch in finstersten Stollen mühelos bewegen«, klärte er den Krieger auf. »Ich frage mich nur, wer die Fackeln entzündet hat. Gnome scheuen Feuer genauso wie Licht. Sie würden niemals ihre Gänge mit Fackeln beleuchten.«
    »Räuber vielleicht«, überlegte Queldan laut.
    »Möglich. Wenn dem so ist, werden sie wohl bald aus ihrer Gilde austreten müssen«, brummte Khalldeg und zog geräuschvoll seine Berserkermesser. »Also los, auf uns wartet eine Menge Arbeit!«, knurrte er und marschierte mit entschlossenen Schritten die Treppe hinab, gefolgt von zwei Männern, die sich allmählich fragten, warum sie diesem Zwerg eigentlich folgten.
    * * *
    Fast fünf Tage war es her, dass Xandor begonnen hatte, seinen neuesten Zauberspruch an dem Krieger auszuprobieren. Er hatte bei seinen Studien der Schwarzen Magie eine Formel entdeckt, mit der es möglich war, Menschen in gehorsame Sklaven zu verwandeln. Doch im Gegensatz zu einem bekannten Bann, der seine Opfer zu hohlköpfigen, sabbernden Bestien werden ließ, behielten sie bei diesem Zauber die Herrschaft über ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten, waren jedoch vollständig dem Willen des Magiers unterworfen. Im vorliegenden Fall ging die Verwandlung allerdings schleppend voran, da Dergeron sich als äußerst willensstark herausstellte und sich nach Kräften gegen den Zauber wehrte. Aber sein Kampf war aussichtslos und zögerte das Unvermeidliche nur hinaus, denn irgendwann ergab sich jeder Geist. Xandor war zuversichtlich, dass die Verwandlung bald abgeschlossen sein würde.
    Auf dem Weg zu Dergeron dachte der Magier wie so oft an seinen Erzrivalen und das Buch Karand. Nichts begehrte er mehr als dieses Buch, um mit dessen Hilfe die Alleinherrschaft über ganz Kanduras zu erlangen. Er fragte sich, weshalb Gordan das Buch nie selbst eingesetzt hatte. Xandor hätte keinen Lidschlag lang gezögert, wäre er jemals in seinen Besitz gelangt. Was also hatte Gordan mit dem Buch vor? Wollte er es zerstören? Nein, dazu war Gordan nicht imstande; Xandor glaubte nicht, dass er sich um den Zustand des Buches Sorgen machen musste. Allerdings brachte es ihn beinahe um den Verstand, nicht zu wissen, wo sich das Buch und sein alter Lehrmeister aufhielten. Vorerst allerdings stand sein Experiment mit dem ehemaligen Soldaten Surdans im Vordergrund.
    Leise öffnete Xandor die Tür zum Zimmer des Kriegers und entzündete die Fackel neben dem Bett, auf dem er den Mann gefesselt hatte. Zur Überraschung des Magiers lag Dergeron völlig ruhig darin. Wann immer er in den letzten Tagen den Raum betreten hatte, war der Krieger mit dem Versuch beschäftigt gewesen, seine Fesseln zu lösen und sich zu befreien. Oder Xandor hatte beobachten können, wie er gegen den Bann angekämpft hatte, wobei der Magier sich jedes Mal an den Qualen geweidet hatte, die dem jungen Dergeron ins Gesicht geschrieben gewesen waren. Dabei hatte Xandor immer wieder erstaunt, wie willensstark dieser Mann doch war. Er trat näher ans Bett und stellte fest, dass Dergeron nicht schlief, sondern nur reglos und entspannt dalag. Plötzlich drehte der Krieger den Kopf und blickte dem alten Magier tief in die pechschwarzen Augen.
    »Was kann ich für Euch tun, Gebieter?«
    Xandor konnte ein dämonisches Grinsen nicht unterdrücken, als

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