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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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von den Gnomen noch von den Zwergen einen Nutzen versprochen hatte, hatte er sich bald mit dem Gnomenkönig geeinigt. Seither lebte er in den oberen Gewölben der Anlage und wurde von den Gnomen mit allem Lebensnotwendigen versorgt. Im Gegenzug gab er ihren Druiden einige seiner Geheimnisse preis. Natürlich nur solche, die weder besonders wichtig noch gefährlich waren. Die Gnome lernten schnell und waren mittlerweile in der Lage, neben ihrer eigenen Steinmagie, wie sie es nannten, auch etwas schwarze Magie anzuwenden.
    Oft empfand Xandor die Gnome als lästig, und nur allzu gerne hätte er sie in diesem Berg begraben, doch vorerst überwog für ihn der Umstand, dass diese Höhlen das perfekte Versteck darstellten.
    Xandor spürte, wie ihn allmählich Müdigkeit überkam. Kein Wunder bei den Anstrengungen des heutigen Tages. Den gesamten Magierzirkel Surdans auszulöschen und die Kontrolle über die Kampfhandlungen zu wahren, konnte man getrost als Meisterleistung bezeichnen; einen schwächeren Magier hätte die Anstrengung längst ausgelöscht. Aber darüber hinaus auch noch sich selbst und seinen Gefangenen über eine solche Entfernung magisch zu versetzen, hatte ihn viel Kraft gekostet. Und schließlich noch der völlig nutzlose Blick in die Kristallkugel. Er musste sich ausruhen. Xandor befahl zweien der Gnome, die vor der Tür des Arbeitszimmers Wache standen, nun sein Experiment zu bewachen. Allein der Gedanke an den Zauberspruch, den er an diesem Krieger ausprobieren wollte, ließ sein schwarzes Herz vor Aufregung höher schlagen.
    * * *
    Sie hatten gerade ein kleines Plateau erreicht, als es plötzlich zu regnen begann. Glücklicherweise fanden sie eine Höhle, die groß genug war, um ihnen Schutz vor dem Wetter zu bieten.
    »Verdammtes Bergwetter«, fluchte Queldan. »Hier gibt es nicht mal genug Holz für ein Feuer.«
    »Lass gut sein. Es wäre sowieso bereits zu feucht, um ein Feuer zu entfachen. In einigen Tagen haben wir die Berge hinter uns«, versuchte Tharador den Freund zu besänftigen. Nun erst betrachtete er ihre Zuflucht etwas genauer.
    Der Eingang der Höhle maß ungefähr zehn Fuß in jede Richtung. Die Wände waren glatt, die Decke war völlig ebenmäßig.
    »Die Höhle sieht irgendwie seltsam aus«, bemerkte er mit einem Stirnrunzeln.
    »Stimmt. Sieht so aus, als hätte jemand die Wände bearbeitet«, stellte Queldan fest.
    »Ja, aber so perfekt ... Fels so kunstvoll bearbeiten, können eigentlich nur ...«, grübelte Tharador.
    »Zwerge! Das lag dir doch auf der Zunge, oder?«, dröhnte eine Stimme mit hartem Akzent vom Eingang her.
    Tharador und Queldan hatten ihre Schwerter bereits gezogen, ehe der Fremde den Satz beendet hatte.
    »Ho, immer ruhig mit den jungen Pferden! Ich wusste nicht, dass ihr lieber unter euch bleiben wollt. Ihr könnt eure Zahnstocher wieder wegstecken – ich würde euch ungern verletzen müssen!« Um seine Worte zu unterstreichen, legte er die Hände auf zwei fürchterlich aussehende Waffen.
    Tharador betrachtete den Fremden eingehender. Ein Zwerg, aber was für einer! Der Krieger – seine Berufung war unübersehbar – trug eine jener zwergischen Vollrüstungen, die für ihre Widerstandsfähigkeit und Leichtigkeit bekannt waren, mit langen Stacheln an Ellenbogen, Knien und Schultern. Sein Gesicht war unter dem schwarzen Bart und dem Helm mit drei nach oben ragenden Stacheln kaum zu erkennen. Nur ein herausforderndes Grinsen konnte Tharador ob des Aufblitzens von Zähnen durch den buschigen Bart ausmachen. Obschon er ihnen höchstens bis an die Brust reichte, schien er angesichts seiner beiden Gegner weder Angst noch Respekt zu verspüren. Im Gegenteil, er schien sich auf eine Auseinandersetzung regelrecht zu freuen. Tharador bewunderte seine Selbstsicherheit.
    Die beiden Waffen, die er mittlerweile gezogen hatte, waren zwei Schlagringe, an denen jeweils ein großes Axtblatt befestigt war, an dessen beiden Enden allerdings noch ein nach vorne gerichteter Dorn saß. Hinter seinem Rücken konnte Tharador zudem einen hölzernen Schaft aufragen erkennen, vermutlich der Griff einer großen Doppelaxt.
    Schlagartig begriff Tharador, mit wem sie es zu tun hatten: Der Zwerg konnte nur einer jener berüchtigten Berserkerzwerge sein. Tharador hatte von diesen furchtlosen Kämpfern gehört, war jedoch bis jetzt noch nie einem begegnet. Ein Blick zu Queldan verriet ihm, dass sein Freund zu denselben Schlüssen gekommen war.
    Unverhofft senkte der Zwerg die Waffen und begann,

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