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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Steppenreiter weiterkämpfte, obwohl er wusste, dass dieser Kampf sein letzter sein würde.
    Er selbst kämpfte gegen Goblins und die wachsende Verzweiflung: Immer wenn er einen erschlug, nahmen drei neue seinen Platz ein. Wie konnte dieser Mann, dem die Stadt und ihre Bewohner völlig fremd waren, so bereitwillig sein Leben für eine so aussichtslose Sache opfern?
    Lantuk wurde jäh aus den Gedanken gerissen, als ihn zwei Goblins mit wildem Geschrei von vorne angriffen.
    Er reagierte zwar sofort, jedoch die Unachtsamkeit und die Ermüdung seines Körpers rächten sich augenblicklich. Der Krieger parierte den Streitkolben, der zu seinem Kopf schnellte, indem er die ganze Hand des Gegners aufspießte, aber er konnte nicht verhindern, dass ihn das Schwert des anderen in den rechten Oberschenkel traf.
    Sein Schmerzensschrei ging im Kampfeslärm völlig unter, und Lantuk wusste, dass ihm diesmal niemand helfen würde.
    Der Goblin mit der verletzten Hand ließ den Streitkolben fallen und zog einen kurzen Dolch.
    Lantuk nutzte die Gelegenheit und rammte ihm den Speer mit aller Macht in die Brust. Die Wunde im Bein zwang ihn auf die Knie, und der Goblin holte bereits zu einem kraftvollen Hieb aus, der Lantuks Schädel spalten würde. Der Krieger ließ sich instinktiv zur Seite fallen, um dem Hieb noch zu entgehen, doch zu spät.
    Das Schwert des Goblins streifte Lantuks Gesicht, trennte ihm das rechte Ohr ab und blieb schließlich in seiner Schulter stecken. Der Krieger stöhnte nur, als sich ein Schwall warmen Blutes aus der Wunde ergoss und fiel hart auf den blutüberströmten Boden.
    Der Goblin lächelte und fuhr sich mit der schwarzen Zunge über die gelben Zähne, als er zum Todesstoß ansetzte.
    * * *
    Ohne Probleme hatten sie das Arkanum erreicht, und doch waren sie mit jedem Schritt vorsichtiger geworden. Es war einfach zu ruhig. Schritt für Schritt schoben sie sich auf das große Eingangsportal des Obelisken zu. Es stand sperrangelweit offen.
    »Ich sage euch, das ist eine Falle«, flüsterte Khalldeg.
    Tharador blickte ihn verwundert an. Nicht wegen der Befürchtung, die er geäußert hatte, sondern weil es wohl das erste Mal war, dass Khalldeg seine Stimme dämpfte.
    »Dieser ganze Turm ist widernatürlich«, fuhr Khalldeg fort. »Niemand könnte ein solches Bauwerk errichten, selbst in tausend Jahren nicht.«
    Unwillkürlich blickten alle den Turm empor. Der Zwergenprinz hatte Recht. Das Arkanum war unheimlich. Schön und abstoßend zugleich. Ein Monument der Freiheit und Gerechtigkeit, das war es für Tharador immer gewesen –, und jetzt war es ein Bildnis des Schreckens und der Vernichtung.
    Tharador fühlte von dem Turm ebensoviel Bedrohung ausgehen wie von Xandor selbst.
    »Dieses Monster hat hier lange genug gehaust!«, sagte er entschlossen und verschwand durch das Portal ins Innere des Turmes. Khalldeg zuckte mit den Schultern und folgte ihm mit einem Kopfschütteln.
    »Du musst uns hier nicht weiter folgen, junge Diebin«, sagte Faeron ernst.
    »Ich weiß«, antwortete Calissa und folgte Tharador in die Dunkelheit.
    Tharador erkannte den Raum kaum wieder. Alles war kalt, leer und entfremdet. Früher hatten in der großen Halle hunderte von Lichtern gebrannt, und ständig waren Mitglieder des Hohen Rates anwesend gewesen, um sich den Anliegen der Bürger zu widmen. Xandor saß vermutlich in einem der oberen Räume und plante eine neue Missetat.
    »Dort entlang!« Er deutete auf einen Durchgang am anderen Ende des Raumes und zog sein Schwert. »Bringen wir es zu Ende.«
    Vor ihnen lag ein schmaler Gang, der auf beiden Seiten mit mehreren Türen versehen war. Eine von ihnen fehlte und lag in Splittern verstreut auf dem Boden. Das musste die richtige sein. Irgendetwas sagte Tharador, dass sie am Ziel waren.
    Er schlich langsam an die Öffnung heran. In dem Raum dahinter brannte noch Licht, das konnte man deutlich erkennen. Khalldeg näherte sich ebenfalls dem Eingang und hob zwei Finger in die Höhe. Tharador nickte: Es befanden sich also zwei Personen in dem Raum, Khalldegs Nachtsicht war wirklich ausgesprochen nützlich.
    Xandor war einer davon. Wer war wohl die zweite Person? Tharador schoss sofort ein Bild durch den Kopf: Dergeron.
    Der Paladin fühlte, wie heißes Blut durch seine Adern pulsierte. Alle Vorsicht war nun vergessen, und er sprang durch die Tür, direkt in Xandors Zimmer. Die anderen folgten ihm, so schnell sie konnten. Khalldeg hatte seine beiden Berserkermesser bereits gezogen, und auch

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