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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Bogensehne gelegt hatte. Calissa hatte sich gleich nach Betreten des Raumes hinter eine der vielen Säulen geschoben und war dort in die Hocke gegangen. Sie schien etwas in ihrem Rucksack zu suchen, machte dabei aber nicht das leiseste Geräusch.
    »Nun«, setzte Tharador erneut an, »haben wir denn etwas zu bereden?«
    Xandor lachte schallend: »Ihr könnt Euren Tod wohl gar nicht schnell genug finden!«
    »Oder Ihr den Euren!«, fuhr Faeron ihm ins Wort und ließ einen Pfeil fliegen.
    Xandor lachte noch lauter. Der Pfeil verharrte wirkungslos auf Armeslänge entfernt in der Luft. Eine sanfte Handbewegung des Magiers, und der Pfeil wirbelte herum und schoss auf den Elfen zu. Faeron drehte sich elegant um die eigene Achse, und das Geschoß zerschellte hinter ihm an der Mauer. Als der Elf wieder in Richtung des Zauberers blickte, hatte er bereits einen neuen Pfeil auf die Sehne gespannt und zielte direkt auf dessen Herz.
    »Nicht übel, Faeron Tel‘imar«, lachte Xandor. »Doch ich bin wohl besser vorbereitet als Ihr. Was glaubt Ihr, wie lange das noch so weitergehen wird? Vielleicht zielt der nächste Pfeil auf den Zwerg? Denkt Ihr, er ist auch so schnell?«
    »Pah, das können wir gerne testen!«, schnaubte Khalldeg, doch insgeheim war er froh, dass Faeron den Bogen sinken ließ.
    »Nun, was führt euch denn alle zu mir?«, fragte Xandor mit gespielter Freundlichkeit.
    »Wir kommen, um Euch zu töten«, antwortete Tharador entschlossen.
    »Und ich will Euren Tod, Paladin«, entgegnete Xandor. »Nun, da wir alle wissen, was uns hergeführt hat, wage ich vorherzusagen, dass ich heute mein Ziel erreichen werde, Ihr hingegen nicht, Tharador Suldras.«
    Die Kälte seiner Stimme und die Gelassenheit, mit der er vor ihnen stand, ließ Tharador das Blut in den Adern gefrieren. »Und wieso beendet Ihr dann dieses Spiel nicht?«, fragte er offen heraus.
    »Weil ich es zu sehr genieße, deshalb«, antwortete Xandor mit einem breiten Grinsen im Gesicht. »Ich werde an Euch ein Exempel statuieren, das Gordan zeigen wird, dass er mir nicht gewachsen ist! Er wird nicht verhindern können, dass ich das Buch Karand finde!« Xandor wurde mit jeder Silbe euphorischer.
    »Also geht es Euch darum«, lachte Faeron plötzlich auf. »Ihr wollt Euren verletzten Stolz rächen.«
    »Nicht im Geringsten«, blockte Xandor ab.
    »Doch, Faeron hat Euch durchschaut«, fiel Tharador ihm ins Wort. »Gordan ist Euch damals entkommen und hat das Buch all die Jahre vor Euch versteckt. Und die Tatsache, dass Ihr es niemals habt finden können, quält Euch über alle Maßen, ist es nicht so?«
    »Genug!«, schrie Xandor laut.
    »Ha, scheint so, als hättet ihr ihn an einem wunden Punkt getroffen«, schnaubte Khalldeg.
    »Oder aber«, Tharador wollte den Gedanken noch zu Ende spinnen, »Ihr erkennt, dass es ein Fehler war, Gordan damals nicht getötet zu haben, und hasst nun Eure eigene Schwäche?«
    »Ich war nicht schwach!« Xandor verlor die Fassung nun völlig. »Ich wollte Gordan leiden lassen. Leiden mit der Schmach der Niederlage. Er sollte winselnd vor mir kriechen, denn meine Macht ist weit größer als die seine! Dieses Nichts! Er mag das Buch vor mir verborgen haben, dennoch werde ich es finden und diese Welt beherrschen, und nichts und niemand wird mich aufhalten können!«
    Faeron nickte Tharador kurz zu, denn er hatte den Plan des Paladins verstanden. Wenn Xandor völlig außer sich vor Wut war, dann würde er vielleicht einen Fehler begehen. Der Magier war überheblich, aber bis gerade eben Herr der Lage gewesen. Jetzt war er unkonzentriert und vor Zorn außer sich.
    »Und nun werde ich Euch beweisen, dass Ihr nur ein weiterer Wurm seid, Tharador Suldras!«, setzte Xandor erneut an. »Ich stelle Euch Ul‘goth vor. Er ist derjenige, der Surdan eingenommen hat, und Ihr werdet die Ehre haben, durch seine Hand den Tod zu finden!«
    Ul‘goths Stirn zog sich in mehrere tiefe Falten zusammen. Er hatte befürchtet, dass Xandor ihn für seine niederträchtigen Spiele benutzen würde. Aber der Orkhäuptling verspürte nicht die geringste Lust, den Paladin zu töten. Im Gegenteil, eigentlich müsste Ul‘goth auf der Seite des Menschen gegen Xandor kämpfen.
    »Ul‘goth, zeige ihm die Stärke eurer Rasse, töte ihn!«, schrie Xandor den Ork an, als er dessen Unentschlossenheit bemerkte.
    »Seid Ihr zu feige, selbst gegen mich zu kämpfen?«, lachte Tharador den Magier aus.
    Xandor ignorierte seine Bemerkung und wandte sich dem Orkhäuptling zu:

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