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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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gegen eine der vielen Säulen geschleudert, die seinen Flug unsanft bremste. Eine Welle des Schmerzes durchströmte seinen Körper, ausgehend von seiner linken Schulter, die der Golem ihm ausgekugelt zu haben schien. Warmes Blut lief aus seinem Mundwinkel, und er spuckte noch mehr davon aus, als er Husten musste. Vermutlich waren auch mehrere Rippen gebrochen.
    »Zäher als ich dachte«, keuchte der Ork anerkennend und nahm diesmal eine Verteidigungshaltung ein. Noch ein solcher Fehler würde ihn sein Leben kosten.
    Calissa wühlte noch immer in ihrem Rucksack, als sie sah, wie Faeron gegen die Seitenwand geschleudert wurde.
    »Gleich«, sagte sie zu sich selbst und nickte zufrieden, als sie endlich die gesuchten Gegenstände gefunden hatte. In der einen Hand hielt sie mehrere kleine Kugeln aus gepresstem Pulver, in der anderen das Harz der Roteiche.
    Sie tunkte die Kugeln in das Harz, dabei gab sie darauf Acht, dass sie nicht daran kleben blieb. Danach zog sie aus ihrer Gürteltasche eine Steinschleuder und ergriff aus einer der Halterungen der Säule eine Fackel. Das Harz war leicht entflammbar und diente ihr als Ersatz für eine Lunte und als Haftmittel für ihre Gegner. Sie musste sich beeilen, daher lud sie die Steinschleuder so schnell wie möglich mit einer brennenden Kugel und zielte auf den kopflosen Golem. Wie erwartet, blieb die Kugel an der Steinkreatur kleben. Genau zwischen dem Rumpf und den Beinen der Kreatur. Auf dieselbe Weise spickte sie den noch unbeschädigten Golem.
    »He, Ork!«, brüllte sie durch den Raum. »Geh in Deckung!«
    Ul‘goth hörte die Rufe, als er auch schon die brennenden Kugeln an sich vorbeizischen sah und wie sie an den Golems kleben blieben.
    Der Orkhäuptling hatte nicht die geringste Ahnung, was es mit diesen Feuerbällen auf sich hatte, allerdings ließ ihn die Bestimmtheit in der Stimme der Frau gehorchen.
    Er hechtete zur Seite und hinter eine der vielen Säulen.
    Tharador traute seinen Augen nicht, als sein Blick Xandors Armbewegung folgte. Dort durch die Tür kam ein Mann, der dem Paladin wohlbekannt war.
    Langsam, mit schlurfenden Schritten quälte sich die Gestalt vorwärts, zog ein schartiges Schwert hinter sich her, das ein gleichmäßiges schabendes Geräusch auf dem Stein erzeugte. Das Gesicht war leichenblass und eingefallen, der Körper ausgemergelt und kaum kräftiger als der eines verhungernden Bettlers. Tharador konnte nicht glauben, was er da sah.
    Queldan!
    Nicht der Queldan, den er einst gekannte hatte – den er sterben sah. Nein, dies hier war eine groteske Parodie des stolzen Kriegers.
    »Was habt Ihr angerichtet?«, fragte er, die schreckgeweiteten Augen wieder auf den Magier gerichtet. »Ihr krankes Monster!«
    »Nun«, setzte Xandor kalt lächelnd an. »Queldan ist eines meiner vielen Experimente. So wie Dergeron eines war. Nur ist Queldan zu einem ganz anderen Zweck geschaffen worden. Dergerons Geist arbeitet noch selbständig, und deshalb ist er schwerer zu kontrollieren, aber das macht nichts, denn ich habe für ihn langfristigere Pläne. Queldan hingegen ist der perfekte Wächter. Er schläft nicht, ermüdet nicht, und – vor allem – er gehorcht mir aufs Wort!« Xandor genoss den gequälten Ausdruck in Tharadors Gesicht. »Und er wird Euch töten, Paladin. Ihr werdet von Eurem besten Freund gemeuchelt werden!«, erklärte er.
    »Ihr sollt verdammt sein, dass Ihr mir das hier aufzwingt!«, schrie Tharador dem Magier ins Gesicht, als Queldan immer näher kam. »Selbst er wird mich nicht daran hindern, Euch zu töten!«
    Gerade als sich Ul‘goth hinter die Säule geworfen hatte, explodierte der Golem unter lautem Krachen und mit einer riesigen Staubwolke in Tausende kleine Splitter, wenige Herzschläge später auch der bis dahin noch unbeschädigte Golem.
    Die Druckwelle schleuderte Khalldeg durch den halben Raum, und er wurde unsanft vom Schreibtisch des Magiers gebremst, der unter der Wucht des Aufpralls zusammenbrach. Der Zwergenprinz war sofort wieder auf den Beinen und klopfte sich den Staub aus dem langen schwarzen Bart.
    Calissa nickte zufrieden. Die Donnersteine waren von unschätzbarem Wert. Sie kamen aus den südlichen Regionen Kanduras‘ und waren nur sehr schwer zu bekommen. Daher benutzte sie diese Hilfsmittel nur äußerst selten, jedoch hatte sich ihr Einsatz heute als unerlässlich erwiesen.
    Normalerweise entzündete sie die Steine mit einem langen brennenden Holzstab und aus sicherer Entfernung.
    Jetzt, da die Golems keine

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