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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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eingreifen würde oder dass sie uns so früh aufspüren würden. Aber immerhin – sie sind zu dritt gekommen und nur zu zweit gegangen.« Mit einer abfälligen Handbewegung deutete er auf Queldans leblosen Körper. »Was fühlst du, wenn du deinen Freund betrachtest? Den Mann, den du getötet hast?«, fragte er.
    Aus Dergerons Blick sprach zugleich Anerkennung und unerbittliche Kälte. »Er hat sich tapfer geschlagen, doch er hatte den Tod verdient. So, wie ihn all Eure Feinde verdienen.«
    Der letzte Satz befriedigte den Magier ungemein. Er gab Dergeron den Befehl, sich zu entfernen und für eine längere Reise auszuruhen, während Xandor selbst sich in seine Gemächer zurückzog.
    In seinem Arbeitszimmer angekommen verzog sich Xandors eingefallenes Gesicht zu einer gequälten Fratze, als er daran dachte, wie mächtig Gordan geworden war. Er hatte es gespürt. Die Kraft des alten Mannes war unvorstellbar – vielleicht sogar größer als seine eigene. Hatte Gordan am Ende selbst das Buch Karand benutzt? Sogleich verwarf er den Gedanken wieder, denn er wusste, dass sein alter Lehrmeister niemals von der Macht des Buches Gebrauch machen würde. Aber woher stammte seine neue Macht? Und wieso bei allen Dämonen der Niederhöllen hatte Gordan seine Tarnung aufgegeben, um Tharador Suldras und den kleinen Zwerg zu retten?
    Für die Frage, woher Gordan seine Kraft bezog, fand Xandor nur ein einzige Erklärung: Elfen. Gordan musste sich bei den Elfen aufhalten, denn nur sie hatten seine magischen Fähigkeiten derart steigern können. Xandor wusste nicht viel über das magische Volk, aus den alten Überlieferungen ging jedoch hervor, dass sie sagenumwobene magische Fertigkeiten besaßen. Demnach musste Gordan bei ihnen sein. In ganz Kanduras lebten nur noch sehr wenige des Alten Volks, die meisten in den Wäldern im Norden. Nun hatte Xandor zumindest eine Vorstellung davon, wo er seinen alten Lehrmeister finden könnte, allerdings wusste er, dass er gegen die vereinte Kraft der Elfen nichts auszurichten vermochte. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob er Gordan allein gewachsen wäre. Folglich befand sich das Buch aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls bei den Elfen und war somit vorerst unerreichbar.
    Das Gute an der gegenwärtigen Lage war, dass Tharador und Gordan weit entfernt im Norden weilten. Damit gab es für Xandor im Süden keine wirklichen Gegner mehr, und er konnte einstweilen seine Position hier stärken.
    Xandor wusste zwar nicht, was den jungen Krieger so besonders machte, aber wenn Gordan so viel für ihn aufs Spiel setzte, musste er ihm wirklich wichtig sein. Fieberhaft suchte er nach einer Antwort, fand jedoch keine. Nur eine vage Vermutung kam ihm, eine Spur, der er nachgehen konnte, doch das würde Zeit in Anspruch nehmen, und er musste sich dafür nach Surdan in die Bibliothek begeben.
    Beim Gedanken an die gefallene Stadt fiel ihm ein, dass es an der Zeit war, den Orkführer von seinem hohen Ross zu stoßen und ihm den Grund seines einfachen Sieges zu offenbaren.
    Es war an der Zeit, eine Gegenleistung einzufordern.
    Xandor beschloss, sich vorerst dringenderen Belangen zu widmen. Einen Weg, um an das Buch, Tharador Suldras und seinen alten Lehrmeister zu gelangen, würde er zu gegebener Zeit noch finden.
    Zwischenzeitlich konnte es nicht schaden, Dergeron nach Norden zu schicken, um Tharador, Gordan – und vor allem das Buch – zumindest aufzuspüren. Wenn es ihm gelänge, sollte er Xandor rufen. Das erinnerte ihn daran, dass er Dergeron mit Aurasteinen ausrüsten musste.
    Aurasteine waren Obsidiane, auf die Zauberer ihre eigene magische Aura übertrugen. Um durch die Astralwelt zu wandern, benötigte man feste Punkte, an denen man sich orientieren konnte, wie Seefahrer, die nach einem Leuchtfeuer Ausschau hielten, um sicher den Hafen zu erreichen. Diesen Zweck erfüllten Aurasteine.
    Die Astralwelt glich einem endlosen Meer. Einerseits konnte man daraus für Zaubersprüche magische Energie schöpfen, um seine Macht zu verstärken, andererseits konnte man darin reisen – allerdings musste man sich bereits vorher für ein Ziel entschieden haben, denn ohne das Leuchtfeuer vor Augen würde man sich auf dem Meer verirren und nie wieder einen sicheren Hafen erreichen. Als Leuchtfeuer eigneten sich nur Auren von Zauberern und magischen Gegenständen. Alles »Unmagische« hinterließ keine Spuren in der Astralwelt und konnte somit nicht zur Navigation dienen. Dies stellte zugleich die größte

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