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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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vor Magie schützendes Amulett nicht trug. Irgendetwas vergaß er immer.
    Diesmal würde es ihn teuer zu stehen kommen.
    Khalldeg hatte die Augen geschlossen, als der Blitz einschlug, begleitet von einem donnergleichen Grollen.
    Gleich würde alles vorbei sein.
    Irgendetwas war anders verlaufen, als Khalldeg erwartet hatte. Er wurde nicht getroffen, nicht zurückgeschleudert. Dieser Blitz hätte ihn auf der Stelle töten müssen, doch er fühlte sich völlig unversehrt. Hatte er sein Amulett doch nicht vergessen? Der Zwerg wagte, ein Auge zu öffnen, schloss es jedoch sogleich wieder vor Schmerz, denn er schien unmittelbar in die Sonne zu starren. Er versuchte es erneut, diesmal mit der Hand schützend vor den Augen. Was er sah, überstieg seinen Verstand.
    Vor ihm stieg eine Lichtkugel empor, fast wie jene, die der Magier zuvor auf der Hand hatte schweben lassen. Doch etwas an dieser Kugel war anders: Von ihr gingen mehrere kleine Blitze aus, die über Khalldeg und Tharador hinweg und seitlich an ihnen vorbei züngelten. So formten sie eine bizarre Halbkugel über den beiden. Khalldeg hatte den Eindruck, die Blitze versuchten erfolglos, ihn und Tharador zu erreichen.
    Tharador betrachtete erstaunt die Blitze, als sich zwischen ihm und Khalldeg die Luft veränderte. Sie fing an zu flimmern, als herrschte plötzlich eine Hitze wie in einer Wüste. Tharador fühlte sich verunsichert. Er wusste nicht viel über Magie, hatte sich nie sonderlich dafür interessiert, aber er musste sich eingestehen, dass ihn der Anblick durchaus beeindruckte.
    Der Krieger hob das Schwert an, um sich gegen einen Angriff zu wappnen, zumal er hinter dieser Teufelei eine Liste Xandors vermutete.
    Die Luft vibrierte immer stärker. Zwischen Khalldeg und Tharador bildete sich bläulicher Rauch, der sich auftürmte und immer enger zusammenzog, bis die Wolke schließlich menschenähnliche Züge annahm. Man konnte zwar kein Gesicht erkennen, dafür deutlich die Umrisse eines Mannes.
    Einer Eingebung folgend wollte Tharador mit dem Schwert in den Rauch schlagen, doch Xandors wutentbrannter Schrei ließ ihn im letzten Augenblick innehalten.
    Khalldeg drehte sich verdutzt um und wich erschrocken einen Schritt zurück. Sein Instinkt drängte ihn zu versuchen, aus der blitzenden Kuppel zu gelangen, doch er zwang sich zur Ruhe.
    Schier endlos scheinende Momente verstrichen, während der Rauch sich immer mehr zur Gestalt eines Mannes verdichtete und Xandor unablässig Blitze gegen die Halbkugel schleuderte.
    Die Gestalt packte Tharador und Khalldeg an den Schultern. Mittlerweile konnte Tharador die Ansätze eines Lächelns erkennen. Irgendwie spürte er nun, dass von dem nebelhaften Schemen keine Bedrohung ausging, und so wehrte er sich nicht. Obendrein schien alles besser, als hier nutzlos zu sterben. Auch Khalldeg ließ den Gestalt gewordenen Nebel gewähren. Dann stellten beide plötzlich fest, dass sie anfingen, sich aufzulösen. Zunächst begannen ihre Umrisse zu flimmern wie zuvor die Luft, dann verschwammen sie zusehends, bis sich ihre Körper letztlich in Rauch auflösten.
    Das Letzte, was Tharador vernahm, bevor der Zauber sie davontrug, war Xandor, der wutentbrannt und verzweifelt immer wieder denselben Namen schrie: »Gordan!«

Die Schatten werden länger
    »Gordan ...«, spie Xandor den Namen regelrecht aus. »So hast du also wieder in den Lauf der Dinge eingegriffen. Ich wünschte, ich hätte dich damals getötet«, sprach er mit sich selbst und bemerkte dabei gar nicht, dass Dergeron zusammenbrach.
    »Helft mir!«, ächzte der Krieger unter größter Anstrengung. Dann gaben seine Beine nach und er sank zu Boden. Xandor unterbrach sein Gezeter und trat zu dem jungen Mann. Er betrachtete den geschundenen Körper, steckte die rechte Hand in eine der Taschen seiner Robe und zog ein kleines Fläschchen hervor. »Hier, trink davon! Das ist ein Heiltrank. Er kann deine Wunden heilen und Gift aus deinem Körper entfernen. Nur angeborene körperliche Gebrechen vermag er nicht zu beheben«, erklärte Xandor ruhig. Dergeron träufelte sich den bläulich schimmernden Inhalt des Fläschchens in den Mund. Es schmeckte widerlich und brannte die Kehle hinab bis in den Magen. Doch kurz darauf spürte er, wie seine Wunden sich zu schließen begannen – sogar sein so schwer verletztes Auge heilte vollständig!
    »Habt Dank. Und verzeiht mir. Ich habe Euch enttäuscht«, gestand sich Dergeron niedergeschlagen ein.
    »Nun ja, niemand konnte wissen, dass Gordan

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