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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Einschränkung des Reisens durch die Astralwelt dar: Man konnte nicht jeden beliebigen Punkt der wirklichen Welt erreichen.
    An sich waren magische Auren auch in der realen Welt spürbar, allerdings hatte Xandor weder bei Tharador noch bei dem Zwerg etwas Dergleichen wahrgenommen. Wie war es Gordan also möglich gewesen, die beiden ohne ein solches Leuchtfeuer zu retten? Hatte Gordan etwa einen Weg gefunden, ohne solche Orientierungspunkte durch die Astralwelt zu reisen? Sein alter Lehrmeister war einfach aufgetaucht und hatte die beiden mit sich gezogen.
    Hatte Gordan womöglich eigene Aurasteine unter den Todfelsen verteilt? Nein, das war unmöglich. Xandor hatte die letzten Jahre damit verbracht, die ehemalige Zwergenmine gegen solche Überraschungen abzusichern. Es war völlig ausgeschlossen, dass ihm ein Aurastein Gordans verborgen geblieben war.
    Oder hatte sein alter Lehrmeister eigentlich ihn angreifen wollen? Xandors Aura hätte Gordan mühelos entdecken können. Sann der alte Magier auf Rache? Wenn dem so war, hatte sich die Rettung des Menschen und des Zwerges vermutlich nur zufällig ergeben. Allerdings musste Xandor in diesem Fall mit weiteren Angriffen rechnen.
    Letztlich gelangte Xandor zu dem Schluss, dass ein solcher Zufall höchst unwahrscheinlich war. Wenn Gordan vorgehabt hätte, ihn zu töten, hätte er es mit Sicherheit auch versucht.
    Xandor hatte seine Aurasteine über die wichtigsten Orte verteilt. Einer lag hier in seinem Arbeitszimmer, ein anderer im Arkanum in Surdan, dem Turm der Magier. Ein dritter war am Fuße der Nordseite der Todfelsen versteckt. Zum einen hasste Xandor den beschwerlichen Weg über das Gebirge, zum anderen konnte er es nicht aufs Spiel setzen, dass man einen seiner Steine in den nördlichen Städten entdeckte und zerstörte. Sollte dies geschehen und er es zu spät bemerken, wäre er in der Astralwelt verloren.
    Dieser dritte Stein kam ihm nun sehr gelegen, denn von dort aus würde Dergeron seine Reise in den Norden antreten.
    Xandor rief einige Gnome herbei, damit sie die Gänge reinigten und wieder Wachen aufstellten. Außerdem benutzte er die Unfähigkeit der Gnome, die Eindringlinge aufzuhalten, um ihnen vor Augen zu halten, wie schwach sie ohne ihn waren. Vorläufig wollte er unter allen Umständen vermeiden, dass sie sich gegen ihn wandten. Zwar empfand Xandor die Gnome als lästig, dennoch war dies bis vor wenigen Augenblicken eines der besten Verstecke gewesen, die er je bewohnt hatte. Lange würde er die Gnome nicht mehr brauchen, aber bis dahin sollten sie seine nützlichen Diener bleiben.
    * * *
    Ul‘goth lag bequem auf einem riesigen Haufen aus Fellen. Sein lautes Schnarchen dröhnte durch das gesamte Gebäude. Er hatte sich das Arbeitszimmer des ehemaligen Kommandierenden als Schlafgemach umgestalten lassen, da es neben der Versammlungshalle den größten Raum der Garnison darstellte. An jeder Wand steckten in messingbeschlagenen Eisenhalterungen drei Fackeln, die den Raum mit warmem, flackerndem Licht erfüllten. Links neben Ul‘goths Lager übersäten mehrere abgenagte Knochen den Boden, die noch vom Abendessen des Orkherrschers zeugten. Rechts neben dem stattlichen Ork lag ein riesiger Kriegshammer, dessen Kopf mit mehreren Stacheln und orkischen Runen überzogen war.
    Allerdings schlief der mächtige Ork nicht so fest, wie es den Anschein hatte. Wer Macht besaß, hatte unweigerlich auch Feinde. Und obgleich es an sich nicht der Art der Orks entsprach, ihre Oberhäupter im Schlaf zu meucheln, hatte Ul‘goth sich seit langem angewöhnt, die Wachsamkeit nie gänzlich sinken zu lassen.
    Plötzlich wurde er von dem untrüglichen Gefühl aus dem leichten Schlaf gerissen, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Er war nicht mehr allein.
    Vor ihm stand ein runzliger alter Mann, die Arme verschränkt, die Hände tief in den Falten seiner schwarzen Robe verborgen. Sein Gesicht zeigte ein selbstsicheres Lächeln unter den funkelnden, tief in den Höhlen sitzenden Augen, die etwas unverkennbar Bedrohliches vermittelten.
    Ul‘goth spürte instinktiv, dass beim Umgang mit diesem Menschen Vorsicht ratsam war. Für einen Ork war er überaus klug. Zweifellos handelte es sich bei dem Eindringling um einen Magier, den er nicht unnötig reizen sollte. Andererseits wollte er keine Furcht zeigen und nicht einfach so hinnehmen, dass dieser Mensch sich nachts ungebeten in sein Schlafzimmer schlich.
    Er richtete sich auf, ließ die Brust ein wenig anschwellen und ergriff den

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