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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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riesigen Kriegshammer mit einer Hand. Mit seinen fast sieben Fuß überragte er den Magier um gut zwei Köpfe.
    Ul‘goth hoffte, seine beeindruckende Statur würde den Jämmerling einschüchtern. Er wollte gerade das Wort ergreifen, als ihm sein ungebetener Gast zuvorkam.
    »Sehr schön. Ich hatte gehofft, dass du dein Schlafgemach hier eingerichtet hast, das hat mir eine lästige Suche erspart. Nun, vielleicht sollte ich mich zunächst vorstellen. Ich bin Tarvin Xandor, und du stehst tief in meiner Schuld.« Beim letzen Satz hatte Xandor eine unmerkliche Handbewegung in der Robe vollführt und war einen kleinen Schritt auf den Ork zugegangen.
    Ul‘goth stutzte. Wieso sollte er diesem Greis etwas schulden? Kurz dachte er nach, ehe er zu einem Entschluss gelangte. Magier hin, Magier her, er entschied, dass es das Einfachste wäre, dem Kümmerling einfach den Schädel zu zertrümmern. Wuchtig holte er mit dem Hammer aus und ließ die schwere Waffe geradewegs auf Xandors Kopf niederschnellen. Noch während die Waffe durch die Luft sauste, brüllte Ul‘goth: »Jetzt schulde ich Euch etwas: einen neuen Schädel!«
    Der Ork hätte kaum verblüffter sein können, als er sah, dass sein Hammer harmlos von Xandors unverletztem Kopf abprallte. Schlagartig zeigte sich wieder die tiefe Falte auf seiner Stirn, als er ungläubig seine mächtige Waffe betrachtete.
    Doch so schnell wollte der Hüne nicht aufgeben. Diesmal holte Ul‘goth seitlich aus und ließ den riesigen Hammerkopf gegen Xandors Hüfte krachen; der Magier zuckte nicht einmal, und wieder prallte die Waffe einfach von ihm ab. Der Orkhäuptling war fassungslos. Mit diesem Hieb hätte er einen wilden Eber über die Todfelsen geschleudert.
    »Nun«, meinte Xandor ruhig, »ich nehme dir das nicht übel, solltest du es allerdings noch einmal versuchen, werde ich den Hammer auf deinen Schädel umlenken.« Tatsächlich überstieg dies Xandors Macht, was Ul‘goth jedoch nicht wissen konnte, und das Verhalten des Orks zeigte, dass er ihm glaubte.
    Einen Augenblick spielte Ul‘goth mit dem Gedanken, seine Wachen zu rufen, verwarf ihn jedoch gleich wieder. Schließlich wollte er sich nicht vor seinen Männern lächerlich machen, indem er ihnen befahl, diesen scheinbar gebrechlichen Tattergreis für ihn zu töten. Außerdem wäre es ihnen wohl kaum gelungen, wenn er bereits versagt hatte. So blieb ihm nur, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Er fand die Fassung wieder und trat selbstsicher vor den alten Mann.
    »Wieso stehe ich in Eurer Schuld, und was wollt Ihr?«, fragte er offen heraus.
    »Eigentlich verlange ich für meine unersetzlichen Dienste, die ich bei deinem Angriff auf Surdan geleistet habe, nicht viel. Nur, dass ich hier in dem großen runden Turm wohnen kann und deine Untergebenen mich dort in Ruhe arbeiten lassen. Außerdem werde ich, wenn es an der Zeit ist, deine Armee und deinen persönlichen Schutz in Anspruch nehmen. Als Gegenleistung werde ich dich weiterhin mit meinen Fähigkeiten unterstützen, dir zur Seite stehen und dir helfen, deine Position zu halten und weiter auszubauen. Dein Sieg hier in Surdan war allein mein Verdienst – ich habe sämtliche Magier der Stadt außer Gefecht gesetzt«, betonte er und ließ dem Ork Zeit, über sein Angebot nachzudenken.
    Wieder zeigte sich die Falte auf Ul‘goths Stirn.
    »Also ein Bündnis«, brachte der Orkführer die Dinge schnell auf den Punkt. »Und wenn ich nicht will?«
    »Dann wirst du bald, schon sehr bald von den südlichen Städten besiegt«, erwiderte Xandor ruhig, aber mit genug Nachdruck, um keinen Zweifel an der Wahrheit seiner Worte zu lassen. »Und noch etwas: Denk nicht, dass wir ebenbürtige Partner sind. Ich kann dich zerquetschen, wie und wann ich will.« Bei den letzten Worten begannen Xandors Augen, dämonisch zu leuchten, und sein Grinsen wurde zu einer breiten Fratze.
    Ul‘goth gefiel diese Aussicht ganz und gar nicht. Dieser Magier kam einfach in sein Schlafgemach und wollte ihn zu einem billigen Handlanger machen. Aber er sah keine andere Möglichkeit – zu überzeugend hatte dieser Hexer seine Macht unter Beweis gestellt. Wenn Ul‘goth leben und künftig das von ihm geschaffene Reich regieren wollte, musste er nun Ruhe bewahren und später nach einer Lösung für dieses Problem suchen. Mit einem knappen Nicken stimmte er zu.
    »Gut. Ich wusste, du würdest vernünftig sein. Ich komme morgen um die Mittagszeit wieder. Bereite den Turm für meine Ankunft vor!« Mit diesen Worten

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