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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Gesicht.
    »Noch hast du nicht gewonnen«, presste Queldan hervor und zog einen Dolch, den er stets im Stiefel versteckt bei sich trug. »Da! Damit du die Dunkelheit siehst, die dein Herz umklammert!«, schrie er heraus und trieb Dergeron den Dolch tief ins rechte Auge. Doch der Winkel war ungünstig, zudem fehlte ihm die Kraft, um Dergeron tödlich zu verwunden; er raubte ihm lediglich das Augenlicht.
    Dergeron brüllte vor Schmerz und Zorn auf und ließ jäh von seinem Gegner ab; der Dolch ragte wie ein Pfeilschaft aus seinem Auge.
    Ebenfalls vor Pein brüllend zog sich Queldan das Kurzschwert aus der Schulter. Dann richtete er sich an seinem eigenen Schwert wieder auf und umschloss den Griff mit beiden Händen. Einem weiteren heftigen Angriff Dergerons würde er nicht standhalten; er war zu erschöpft.
    Knurrend riss Dergeron sich den Dolch aus dem Auge und schenkte dem dunklen Blut, das über sein Gesicht floss, keine Beachtung.
    »Ein listiger Zug, alter Freund«, presste Dergeron unter Schmerzen hervor. »Aber wie ich sehe, hat mein Stich das Ziel nicht verfehlt«, höhnte er und er deutete mit einem kalten Lächeln auf Queldans rechte Schulter. »Was glaubst du, wie lange du dich noch zur Wehr setzen kannst?«
    »Bis zu meinem Tod«, entgegnete Queldan ruhig; er wusste, dass der Kampf so enden würde. Er hatte sich damit abgefunden, dass er weder die Kraft noch das Können besaß, um lebend aus dieser Höhle zu entkommen.
    »Lass uns das Spiel beenden«, sagte Dergeron mit einer frostigen Entschlossenheit in der Stimme, die Queldan überlegen ließ, ob es nicht einfacher wäre, aufzugeben und den Todesstoß über sich ergehen zu lassen.
    Er kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu führen, da Dergeron ihn bereits wieder angriff.
    Mühevoll parierte Queldan einen mächtigen Schwerthieb Dergerons, der die Schwäche seines Gegners nützte und die Faust auf dessen Gesicht niederschmetterte. Halb bewusstlos taumelte Queldan zurück; das Schwert glitt ihm aus der kraftlosen Hand. Völlig erschöpft und benommen suchte er verzweifelt nach einem Ausweg aus der schier aussichtslosen Lage. Wenn ihm nicht sofort etwas einfiele, würde er sterben. Unverhofft keimte eine letzte Idee in ihm, ein letzter Strohhalm, an den er sich klammerte.
    Er ließ sich auf die Knie fallen und legte den Kopf in den Nacken. »Na los, stich zu«, forderte er Dergeron auf, »bring es zu Ende.«
    Er beobachtete, wie Dergeron sich einen Schritt näherte und mit dem Schwert ausholte. »Du hast tapfer gekämpft«, stellte er fest, und in seiner Stimme schwang echte Anerkennung mit.
    Dann stand Dergeron unmittelbar vor ihm. Ohne zu zögern, ließ er das Schwert niedersausen.
    Auf diesen Augenblick hatte Queldan gewartet.
    Mit letzter verbliebener Kraft rollte er sich blitzschnell über die Schulter nach vorne ab und kam neben Dergeron in die Hocke. Mit geübtem Schwung zog er aus dem anderen Stiefel einen zweiten Dolch, den er seinem Gegner ins Knie rammen wollte, doch er war zu langsam; Dergerons Schwertknauf traf ihn heftig an der Schläfe und ließ ihn halb betäubt zur Seite taumeln.
    Dergeron stieß einen wilden Siegesschrei aus, drehte sich Queldan zu und rammte ihm die Klinge bis zum Heft in die Brust.
    Ein kurzes Zucken durchfuhr Queldans Körper; entrückt starrte er Dergeron an. Dann sackte er langsam zu Boden, als Dergeron ihm die Klinge aus dem sterbenden Leib zog.
    Tharador hatte endlich den Gnom erschlagen und wollte Queldan gegen Dergeron zu Hilfe eilen.
    Er hatte die beiden fast erreicht, als er mit ansehen musste, wie sein bester Freund starb.
    Er bemerkte nicht, dass er stehen geblieben war, das Schwert fallen gelassen hatte, auf seine Knie gesunken war; auch spürte er nicht die Tränen, die ihm übers Gesicht strömten. Alles, was er wahrnahm, war ein tiefer, brennender Schmerz in der Brust, der seinen ganzen Körper lähmte. Er wollte schreien, sich auf Dergeron stürzen, ihn töten, oder sich hinlegen und auf den eigenen Tod warten – er konnte sich nicht entscheiden.
    Ihm war alles einerlei.
    Er konnte nur wie gebannt auf Queldans Körper starren, auf die sich unter ihm ausbreitende Blutlache. Tharador fühlte sich plötzlich unendlich leer, als wäre ihm die Seele aus dem Leib gerissen worden.
    Dergeron bemerkte mit grausamer Freude die Hilflosigkeit Tharadors. Durch den hohen Blutverlust fühlte er sich einer Ohnmacht nah, dennoch sah er die Gelegenheit, dem Kampf ein Ende zu bereiten. Er hob das blutbefleckte Schwert hoch

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