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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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einer der mächtigsten Schätze dieser Welt. Ähnlich wie der Heiltrank, der dich schon einmal vor dem sicheren Ende bewahrt hat, kann es den Tod seines Trägers verhindern. Egal, wie schlimm deine Verletzungen sind, mit diesem Talisman um den Hals wirst du ihnen trotzen und selbst nach hundert Treffern noch aufrecht stehen. Aber sei gewarnt. Alles hat seinen Preis. Das Amulett bewahrt dich vor dem Tod, doch ist dein Leben danach an den Stein gebunden; nimmst du die Kette jemals ab, wirst du auf der Stelle sterben.«
    Dergeron nahm den Anhänger in die Hand und betrachtete ihn argwöhnisch. Schließlich entschied er, den Talisman umzubehalten, und ließ den Stein unter sein Hemd gleiten.
    »Wohin schickt Ihr mich, Meister?«, fragte der Krieger.
    »In den Norden. Dort wirst du deinen alten Freund Tharador Suldras, diesen Zwerg und einen alten Mann namens Gordan suchen. Gordan hat ein Buch – das Buch Karand. Ich will es haben. Mit den dreien kannst du machen, was du willst.« Mit diesen Worten sprach er eine kurze Zauberformel und zielte mit den Fingern auf Dergerons Augen. Ein kurzer Blitz zuckte in den Krieger, und der Magier nickte zufrieden.
    »Ich habe Gordans Bild in deinen Geist gebrannt. So wirst du ihn auf Anhieb erkennen. Die drei sind vermutlich im Nordwesten und verstecken sich bei den Elfen. Sei vor den Elfen auf der Hut, sie sind mächtige Wesen.«
    Dergeron nickte entschlossen und versicherte seinem Meister, nicht zu versagen.
    Xandor grinste zufrieden und begann mit dem magischen Ritual: Er packte Dergeron mit der rechten Hand am Arm und deutete mit der linken Richtung Norden. Dann murmelte er einen Zauber, und Dergeron begann, sich in Rauch aufzulösen, bis er gänzlich verschwunden war.
    Der Magier hatte ihn nach Norden an den Fuß der Todfelsen versetzt. Von dort konnte er seine Suche beginnen.
    Erschöpft begab sich Xandor zur Ruhe, um Kräfte für den nächsten Tag zu sammeln.
    * * *
    Dergeron fand sich auf einem kleinen Hügel wieder, vor sich eine weite Ebene mit Feldern und ausgetretenen Wegen, hinter sich die ersten Ausläufer der Todfelsen. Im Stillen staunte er über das Wunderwerk des Magiers, ihn hierher zu versetzen, und rieb sich die eiskalten Hände. Die kurze Reise durch die Astralwelt hatte ihm sämtliche Wärme aus dem Körper entzogen.
    Zu seinen Füßen konnte er ein schwaches Glimmen erkennen, das unmittelbar aus der Erde zu dringen schien. Dergeron vermutete, dass Xandors Zauber noch nachwirkte. Als der Krieger bemerkte, dass der Schimmer verblasst war, widmete er die Gedanken der bevorstehenden Aufgabe.
    Diesmal würde er nicht versagen!
    Das Mondlicht brach gerade wieder durch die dicke Wolkendecke und tauchte die Umgebung in einen unwirklich anmutenden, bläulichen Schimmer. Dergerons Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, und er bemerkte ein Eichhörnchen, das im Schutz der Nacht seinen wertvollen Schatz, bestehend aus einigen Nüssen, verstecken wollte. Plötzlich hielt es inne und richtete die Ohren auf. Dann drehte es sich um und sprang davon. Im selben Augenblick stürzte ein Greifvogel heran und packte es mit seinen Klauen. Vergeblich versuchte das Eichhörnchen, sich zu befreien. Der Vogel trug es hinfort, gewiss zu seinen Jungen, die es als Mitternachtsimbiss genießen würden.
    Dergeron grinste verstohlen. So wie dieses Eichhörnchen würde auch sein einstiger Freund Tharador völlig unvorbereitet von ihm überrascht werden. Seine Zähne blitzten im Mondlicht, als sein Grinsen immer breiter wurde; seine Augen funkelten voll freudiger Erwartung.
    Ja, diesmal würde er nicht versagen!
    Der Krieger erblickte eine Siedlung, etwa eine Wegstunde nordwestlich. Die Behausungen selbst waren kaum auszumachen, bildeten nur vage Schatten, aber er konnte die dünnen Rauchfahnen der Kamine im Gegenlicht des Mondes erkennen. Dergeron zog den schweren Mantel an und befestigte den Beutel voll Goldmünzen an seinem Gürtel. Anschließend knotete er die Decke an sein Bündel, in dem er einige Sachen zur Waffenpflege sowie ein halbes Brot und einen Wasserschlauch verstaut hatte, und trat den Weg geradewegs zur Siedlung an.
    Nach ein paar Schritten blieb er stehen. War es klug, einfach so in dieses Dorf zu marschieren? Was, wenn dieser Zauberer Gordan hier Freunde hatte, die für ihn die Augen offen hielten? Vielleicht sogar Elfen? Dergeron wusste so gut wie nichts über diese Wesen. Was, wenn sie wirklich so mächtig waren?
    Rasch verwarf er all diese Gedanken wieder,

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