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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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und wartete, bis sie außer Hörweite gerieten.
    »Und wo willst du zuerst suchen?«, erkundigte sich Queldan.
    »Ich werde mich hier noch ein wenig umsehen und dann den westlichen Pass über die Todfelsen erkunden.«
    »Viel Glück, alter Freund, und sei vorsichtig. Wir leben in schlimmen Zeiten«, verabschiedete sich Queldan, wendete das Pferd und beeilte sich, um die anderen einzuholen.
    * * *
    Nachdem sie ein gutes Stück des Weges zurückgelegt hatten, gab Queldan den Befehl zum Anhalten.
    »Was ist los?«, fragte Dergeron.
    »Ich werde Tharador folgen und ihm bei der Spurensuche helfen. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl bei der Sache.«
    »Das klingt vernünftig, vier Augen sehen schließlich mehr als zwei. Wir werden dem Rat inzwischen Bericht erstatten.«
    Queldan wendete das Pferd erneut und ritt in Richtung der Todfelsen los. Er hatte Tharador schon längere Zeit beobachtet. Es gelang ihm stets, hinter ihm herzuschleichen, ohne dass dieser ihn bemerkte. Deshalb wusste er schon lange, dass sein Freund etwas im Schilde führte, und er kannte auch die Stelle, an der Tharadors Reiseausrüstung versteckt lag: in einer kleinen Höhle, in der sie schon öfter vor schlechtem Wetter Schutz gesucht hatten, wenn sie gemeinsam auf Erkundungsritt gewesen waren. Als Queldan Tharadors Ausrüstung in jener Höhle entdeckt hatte, hatte er sogleich seine eigene Ausrüstung dort verstaut. Er trieb das Pferd zu einem schnellen Galopp an, sodass sein schulterlanges schwarzes Haar heftig im Wind wehte. Queldan wollte unbedingt vor Tharador bei der Höhle eintreffen.
    * * *
    Tharador beschloss, das Haus noch einmal zu durchsuchen. Sie waren vorhin nicht ins obere Stockwerk gegangen, da es im ganzen Erdgeschoss keine Spuren von Orks gegeben hatte. Trotzdem wollte er sich vergewissern, dass sie nichts übersehen hatten. Als er zur Schlafzimmertür kam, hörte er durch sie hindurch das Grunzen eines Schweins.
    Leise öffnete er die Tür. Wie er bereits vermutet hatte, war es kein Schwein, sondern ein Ork, der im Bett lag und laut schnarchte. Geräuschlos schlich Tharador unmittelbar neben das Kopfende des Betts.
    Jäh verstummte das Grunzen.
    Tharador hatte dem Ork mit einem kräftigen Ruck das Genick gebrochen.
    »Träum schön«, sagte er ungerührt. Gerade, als er wieder gehen wollte, tauchte ein zweiter Ork in der Tür auf und versperrte ihm den Weg. Das Ungeheuer brüllte wutentbrannt, als es erkannte, dass sein Kamerad tot war. Tharador zeigte sich unbeeindruckt, zog als Erwiderung sein Langschwert und stellte sich kampfbereit vor dem Ork auf.
    Der Ork stutzte. Offenbar war er es nicht gewohnt, dass ein Gegner sich so furchtlos zeigte. Eingehend musterte er Tharador mit seinen großen, gelb schimmernden Augen. Dieser bot einen beeindruckenden Anblick. Mit seinen knapp sechseinhalb Fuß überragte er den Ork um mehr als einen Kopf. Braunes Haar hing ihm offen über die Schultern, das Kinn hatte er herausfordernd nach vorne geschoben, und die linke Hand stützte er leicht auf die Hüfte. In der Rechten lag locker das Schwert, die Spitze auf den Boden gerichtet.
    »Komm schon, du hässliche Missgeburt«, forderte er das Ungetüm auf.
    Der Ork packte entschlossen mit beiden Händen seinen Säbel und stürmte los. Als er Tharador erreichte, holte er zu einem schwungvollen Hieb aus, der allerdings ins Leere ging, da der Krieger geschickt zur Seite wirbelte. Der Ork konnte den eigenen Schwung nicht mehr bremsen und geriet ins Straucheln. Tharador nutzte diese Gelegenheit und stach seinem Gegner das Schwert tief in die Seite. Als die Klinge die Lunge des Ungetüms durchbohrte, wollte es vor Schmerzen und Wut aufheulen, doch nur ein Japsen entrang sich seiner Kehle. Blut spuckend ging der Ork zu Boden, wo er Augenblicke später am eigenen Blut erstickte.
    Tharador säuberte sein Schwert an der Kleidung des niedergestreckten Ungeheuers und steckte es zurück in die Scheide. Er verließ das Haus, bestieg sein wartendes Pferd und ritt zur Höhle, von wo aus er die Todfelsen überqueren würde. Da er noch einen weiten Weg vor sich hatte, gab er dem Pferd die Sporen und ritt in wildem Galopp vom Hof. Zudem fürchtete Tharador, der Hohe Rat könnte bald nach ihm suchen lassen.
    * * *
    Tharador stieg vom Pferd und betrat die Höhle. Er wollte gerade seinen Rucksack schultern, als er eine vertraute Stimme hörte.
    »Du denkst doch nicht etwa, ich würde dich allein gehen lassen?«, fragte Queldan. »Überrascht?«
    »Nicht im Geringsten.

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