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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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lassen.
    Etwas Gutes konnte Ul‘goth selbst dieser Lage abgewinnen: Zumindest waren seine Männer die nächsten Tage damit beschäftigt, die Flüchtlinge zu jagen und die Kanäle zu sichern, sodass er sich noch keine Gedanken über etwaige Plünderungen und Schändungen zu machen brauchte. Allerdings könnten einige der entkommenen Menschen ihm ernsthafte Probleme bereiten, falls sie wirklich eine Garnison erreichen würden, bevor seine Krieger eine starke Verteidigungslinie aufgebaut hätten.
    * * *
    Als Dergeron erwachte, fühlten sich seine Glieder so schwer an, dass er sie kaum bewegen konnte. Vermutlich handelte es sich um einen weiteren Zauberspruch des verruchten Magiers. Er sah sich um und versuchte, sich zu orientieren, doch er konnte nichts erkennen, nur Steine und Fels um ihn herum. Man hatte ihn offensichtlich in eine Höhle gesperrt. Dergeron war am Verzweifeln. Diesem Meister der schwarzen Magie konnte er nicht entkommen. Und was hätte es ihm schon genützt? Surdan war gefallen, und seine Freunde waren entweder tot oder wurden vermisst. Die Lage schien aussichtslos. Selbst wenn er entkäme, an wen sollte er sich wenden? Er spürte, wie eine Taubheit sich seiner Arme und Beine bemächtigte und langsam in seinen Kopf zu kriechen begann, seinen Geist einzuschläfern drohte. Er kämpfte dagegen an, doch der Zauber war zu stark, und er fiel wieder in tiefen Schlaf.
    Xandor befand sich in seinem Arbeitszimmer. Er grübelte darüber nach, wo das Buch Karand versteckt sein konnte, wo Gordan es verborgen haben mochte.
    Gordan!
    Schon beim geringsten Gedanken an diesen Namen wurde dem Magier speiübel, war Gordan doch der einzige Magier der Welt, der es noch mit ihm aufnehmen konnte, zumal er sein Lehrmeister gewesen war.
    Für Xandor gab es nur eine Erklärung: Gordan musste das Buch versteckt haben, um die Welt vor ihm, Tarvin Xandor, zu schützen. Aber er könnte es nicht ewig vor ihm verbergen! Xandor hatte schon viel zu lange danach gesucht, um nun zu scheitern.
    Um endlich Antworten auf seine Fragen zu erhalten, galt es, den verhassten Magier zu finden. Xandor öffnete ein geheimes Wandfach, in dem er seine Kristallkugel und seine Bücher der schwarzen Magie aufbewahrte. Wie jedes Mal, wenn er das Fach öffnete, fragte er sich, vor wem er diese Dinge eigentlich verbarg. Er nahm die schwarze Kristallkugel heraus, mit deren Hilfe er magische Gegenstände, aber auch magisch begabte Personen ausfindig machen konnte.
    Xandor ließ die knochigen Hände darüber schweben und sang die Beschwörungsformel, die er schon oft benutzt hatte. Kurz darauf formte sich im Inneren der Kugel ein violetter Spiralnebel. Der Wirbel drehte sich immer schneller und breitete sich dabei aus, bis er die gesamte Kugel ausfüllte. Nun flüsterte Xandor der Kugel Gordans Namen zu und wartete.
    Er wartete und wartete, doch es formte sich einfach kein Bild. Nichts. Kein Haus. Keine Höhle. Kein Gebirge. Rein gar nichts. Wieso konnte er Gordans magisches Wesen nicht entdecken? Sonst konnte er mit der Kugel alles finden, er brauchte sich dafür lediglich auf das astrale Abbild dessen zu konzentrieren, was er begehrte. Die magische Aura seines Lehrmeisters war ihm so geläufig wie seine eigene. Xandor fragte sich, wie es Gordan dennoch gelang, sich seinem magischen Blick zu entziehen und wo er sich seit all den Jahren verborgen hielt.
    Gordans Magie schien, genau wie jene Xandors, in der letzten Zeit an Macht gewonnen zu haben. Nicht zum ersten Mal verfluchte sich der Magier dafür, dass er Gordan nicht schon vor dreihundert Jahren getötet hatte, als ihm die Möglichkeit dazu gegeben worden war.
    Doch nun musste er sich um seinen Gefangenen kümmern. Er hatte Dergeron in eine Höhle nahe seinem Arbeitszimmer gesperrt. Vermutlich wirkte sein Bann stark genug, dass der Krieger noch schlief. Selbst wenn er aufgewacht war, konnte er ihm nicht entkommen. Diese Höhlen waren das reinste Labyrinth. Xandor erinnerte sich noch genau, wie er sie damals entdeckt hatte.
    Es hatte ihn zwei Jahre gekostet, jeden Gang und jeden Winkel dieser Anlage zu erkunden. Was die Zwerge – wer sonst hätte ein solches Tunnelgewirr errichten können – damals hier vertrieben haben mochte, hatte er sich nicht erklären können, bis er in den unteren Gewölben auf eine Horde Gnome gestoßen war. Diese winzigen Monster waren entfernte Verwandte der Zwerge, verfolgten jedoch dunkle Ziele, die in völligem Gegensatz zu jenen der Zwerge standen. Da Xandor sich weder

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