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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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nicht erinnern, euch eingeladen zu haben, aber wo ihr schon einmal hier seid, könnt ihr auch gleich Zeugnis ablegen«, begrüßte er sie gelassen.
    »Zeugnis wovon?«, fragte Gastor verblüfft.
    »Von meinem Amtsantritt als Stadtherr natürlich«, erklärte er mit einem irren Leuchten in den Augen. Dann öffnete er die rechte Hand, drehte die Handfläche nach oben und begann einen leisen Sprechgesang. Kurz darauf erschienen tausende kleine Funken, die sich wenige Zoll über seiner Handfläche sammelten und anfingen, sich umeinander zu drehen. Sie rotierten immer schneller, bis sie schließlich zu einer Kugel aus Licht verschmolzen, die alles in einen verschwommenen blauen Schimmer hüllte.
    Dergeron erkannte die Gefahr noch rechtzeitig und hechtete schnell hinter eine Säule in Deckung, doch Gastor stand wie angewurzelt da, so gefesselt war er von Xandors Magie.
    Der Zauberer lachte laut auf und deutete mit dem Zeigefinger der linken Hand auf Gastor, woraufhin die Kugel so stark aufblitzte, dass Dergeron völlig geblendet wurde. Er hörte lediglich einen lauten Donnerschlag.
    Als Dergeron wieder sehen konnte, traute er seinen Augen nicht: Vor ihm lag der tote Gastor. Die Haare standen ihm senkrecht vom Kopf ab, von den angesengten Spitzen stiegen kleine Rauchsäulen auf. Seine Augäpfel waren aufgeplatzt und verdampft, seine Rüstung war mit dem Körper verschmolzen.
    »Was hältst du davon?«, fragte der Magier höhnisch.
    Dergeron brachte keinen Ton heraus.
    »Diesen Zauberspruch habe ich selbst entwickelt«, verkündete Xandor stolz.
    »Du wahnsinniger Mörder«, stieß Dergeron hervor. »Dafür wirst du bezahlen!«, drohte er dem Magier, wobei er mit jedem Wort mehr Mut fasste. Leider verließ er ihn genauso schnell wieder, als er sah, dass Xandor immer noch die leuchtende Kugel über der Hand schweben ließ.
    »Was hältst du nun davon?«, fragte Xandor noch einmal, sichtlich entzückt über Dergerons neu aufkeimende Verzweiflung. »Bevor ich mich deiner entledige, wirst du mir noch eine Frage beantworten.«
    »Was soll dieser Unsinn? Willst du mich etwa auch noch verspotten?«, brüllte Dergeron dem Magier wütend entgegen.
    »Nicht doch, nicht doch! Du stirbst noch früh genug, wozu diese Eile? Glaub mir, es ist nichts Schönes daran, den Körper zu verlieren«, entgegnete er dem Krieger.
    »Was willst du von mir?«, fragte Dergeron angespannt.
    »Wo sind Tharador und Queldan?«, fragte er offen heraus. »Du warst mit ihnen gemeinsam unterwegs.«
    »Ich weiß es nicht«, war Dergerons einzige und ehrliche Antwort, da er sich diese Frage schon selbst gestellt hatte. Und entgegen aller Vernunft musste er sich wohl oder übel eingestehen, dass seine Freunde bei ihren Erkundungen dem Feind zum Opfer gefallen sein mussten. »Sie sind von unserem Erkundungsritt nicht zurückgekehrt!«
    »Gut! Das erspart mir die Arbeit, sie zu töten.«
    »Erlaube mir auch eine Frage«, platzte es aus Dergeron heraus.
    »Nur zu, wir haben Zeit«, antwortete der Magier, der tatsächlich keine Eile mehr hatte, den Krieger zu töten. Vielmehr war ihm ein anderer, besserer Verwendungszweck für Dergeron eingefallen, daher ließ er die Kugel in seiner Hand verschwinden, woraufhin der Krieger sich ein klein wenig entspannte. »Ich höre«, forderte er den Mann auf.
    »Wofür das alles?«, fragte der Krieger.
    »Was?«
    »All die toten Magier, die zerstörte Stadt! Und wie willst du allein die Orks besiegen?«
    »Wer sagt, dass ich die Orks besiegen will? Sie sind ein gutes Mittel zum Zweck. Leider waren die anderen Magier nicht dieser Auffassung, so habe ich es für besser gehalten, mich ihrer Kräfte zu bemächtigen und allein über die Stadt zu herrschen. Und bald brauche ich auch die Orks nicht mehr«, antwortete der Magier, als ob dies alles erklären würde.
    »Was hast du nun mit mir vor?« wollte Dergeron wissen.
    »Das wirst du bald erfahren.«
    Mit diesen Worten kam er langsam auf Dergeron zu. Seine Hände begannen, unheilvoll zu schimmern, und aus seinen Fingern schossen schwarze Seile, die den Krieger fesselten. Dann stand Xandor vor Dergeron. Das Letzte, was dieser sah, war ein dämonisches Leuchten in den Augen des Magiers.
    * * *
    Noch vor Sonnenuntergang sank die Flagge Surdans, und das Banner von Ul‘goths Clan wehte über der Garnison. Der Heerführer marschierte herrisch in die Stadt ein, die Brust vor Stolz geschwollen, die Schultern hoch erhoben. Ul‘goth besaß eine beachtliche Statur. Manche in seinem Clan, die

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