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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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keine zwei Lidschläge mehr überlebt. Durch seinen Ausbruch waren die Soldaten ringsum bereits in Alarmbereitschaft versetzt, und die Armbrustschützen hinter ihm warteten nur mehr auf eine falsche Bewegung. »Ich habe dich einmal entkommen lassen, aber hier und heute sollst du deine Strafe empfangen!«, stieß er unter zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Nicht ich bin der Verräter. Du bist es, den wir jetzt richten werden, für deinen feigen Verrat an unserer geliebten Stadt!«, spie ihm Dergeron entgegen.
    Tharador hielt inne. Er war kurz davor, sein Schwert zu ziehen, doch er besann sich erneut der Wachen, die ihn auf der Stelle töten würden. Dergeron war zudem noch unbewaffnet, und er wollte ihn im Kampf töten. Oh, wie sehr er sich doch nach Rache sehnte, nach dem Kampf, den er an Stelle Queldans hätte fechten sollen.
    »Haltet ein, beide«, befahl König Jorgan mit lauter Stimme, der trotz der angespannten Situation völlig ruhig blieb. »Was habt Ihr zu den Anschuldigungen gegen Euch vorzubringen?«, richtete sich der König an Tharador
    »Welche Anschuldigungen?«, kam es den drei Freunden wie aus einem Munde.
    »Sie richten sich nicht gegen euch alle, sondern nur gegen Tharador Suldras. Ihr wurdet von diesem Mann des Hochverrats bezichtigt. Ist das wahr?«
    »Nein«, war Tharadors einzige Antwort.
    »Du lügst! Du bist feige geflohen und hast deine Pflicht als Anführer der Garde Surdans nicht wahrgenommen. Du hast uns in diesem Krieg allein gelassen, den wir nur knapp gewinnen konnten«, warf Dergeron von der Seite ein.
    Tharador schaute nachdenklich zu Boden.
    »Also ist es wahr?«, fragte König Jorgan wenig erstaunt.
    »Ja«, gestand der Paladin nach einigen Augenblicken. »Doch es ist nicht ganz so, wie Dergeron es darstellt.«
    »Dann erzählt mir Eure Version der Geschichte. Schließlich will ich mir ein umfassendes Urteil bilden können.«
    »Ich habe Surdan verlassen, das ist wahr. Ja, ich bin ein Deserteur. Aber ich bin kein Verräter. Die Stadt war ausreichend befestigt, um einem Krieg auch ohne mich standzuhalten. Die Wahrheit ist, dass Surdan bereits verloren war, bevor der Krieg begonnen hatte. Tarvin Xandor, der oberste Magier des Hohen Rates, hatte uns alle betrogen und die Stadt an die Orks verraten. Ich hätte den Menschen dort nicht helfen können, jedenfalls nicht, wenn ich geblieben wäre. Außerdem hielt das Schicksal eine andere, wichtigere Aufgabe für mich bereit.«
    Der König zog verwirrt eine Braue nach oben. »Was könnte wichtiger sein als die Verteidigung seiner Heimat?«
    »Ich befürchte, ganz Kanduras schwebt in großer Gefahr.«
    »Glaubt ihm kein Wort, Majestät!«, stieß Dergeron schnell hervor.
    »Schweigt!«, rief der König in scharfem Ton. »Ich habe Euch bereits angehört, Dergeron Karolus. Nun werde ich mir anhören, was Tharador Suldras zu sagen hat. Fahrt fort, erzählt mir mehr über diese angebliche Gefahr und wer Euch mit einer solch wichtigen Aufgabe betraut hat.«
    »Eure Majestät, ich verließ Surdan auf den Ruf des Magiers Gordan hin.«
    »Gordan?«, fragte der König erstaunt. »Ich kenne diesen Namen, obschon mehr Legende als Wahrheit dahinter zu stehen scheint. Ich weiß nicht, was ich glauben kann, doch das Rätsel wird schon bald gelöst sein. Eines meiner Handelsschiffe ist unterwegs nach Innar, mit Waren für Surdan, so kurz vor dem Winter treiben wir keinen Handel mehr über den Westpass über die Todfelsen. Es wird in einigen Tagen zurückerwartet. Dann werden wir sehen, wer von euch beiden die Wahrheit spricht. Bis dahin seid ihr alle eingeladen, hier im Palast zu bleiben. Allerdings stehen Tharador Suldras und Dergeron Karolus ab sofort unter Hausarrest. Ihr werdet das Palastgelände nicht verlassen. Den Übrigen steht es jederzeit frei zu gehen.«
    »Majestät, wir würden gerne Eure Gastfreundschaft in Anspruch nehmen und hier bei unserem Freund bleiben«, erbat Faeron schnell und unter heftigstem Kopfnicken des Zwerges.
    »Ich würde auch gerne bleiben, wenn Ihr erlaubt Majestät«, meldete sich die Frau unvermittelt zu Wort.
    Tharador betrachtete sie erst jetzt genauer und musste sich eingestehen, dass sie nahezu atemberaubend schön war. Ihre glockenhelle Stimme hallte in seinen Ohren wider. Vielleicht würde er in den nächsten Tagen herausfinden können, was Dergeron plante und welche Rolle sie dabei spielte.
    »So sei es dann«, lächelte König Jorgan und bedeutete den Soldaten, die Gäste auf ihre Zimmer zu führen. Sie

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