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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Turmschilde. Der junge Paladin hegte keinen Zweifel daran, dass im Thronsaal selbst mindestens viermal so viele Wächter standen.
    »Na ja, bis hierhin haben wir‘s schon mal geschafft«, stellte Khalldeg brummend fest.
    »Habt Ihr je daran gezweifelt, junger Prinz?«, fragte Faeron überrascht.
    »Ach, Menschen – wer kann die schon einschätzen. Ich sage immer noch, dass das hier keine besonders gute Idee ist, Elf. Wenn es schief geht, mache ich dich dafür verantwortlich«, knurrte er in seinen Bart, ehe er sich umdrehte, um weiter die Baukunst zu betrachten.
    Diese Kathedrale beeindruckte selbst den Zwerg, auch wenn die Perfektion nicht an jene der Minen und unterirdischen Hallen seines Volkes heranreichte. »Die Wände sind schief«, stellte er trotzig fest und grummelte noch etwas Unverständliches vor sich hin.
    Faeron konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Diese Zwerge waren doch ein seltsames Volk. Und obwohl sie wie die Elfen schon seit Anbeginn der Zeit existierten, verstand er sie nicht. Sie waren einfach zu verschieden. Zwerge folgten Beweggründen, die sich einem Elf verschlossen. Zwar wusste Faeron um die Schönheit, welche die stolzen Zwerge mit ihren Errungenschaften hervorbrachten und für die er sie bewunderte, doch wirklich verstehen konnte er sie trotz allem nicht.
    »Denkst du, der König wird uns helfen?«, fragte Tharador nachdenklich.
    »Ja, ganz sicher. Vertrau mir, er ist ein guter Mann«, beruhigte Faeron seinen Schützling.
    »Was, wenn doch nicht?«
    »Dann finden wir eben einen anderen Weg«, antwortete der Elf unbekümmert. »Rückschläge gehören dazu, das musst du akzeptieren lernen. Wichtig ist nur, dass man das Ziel nicht aus den Augen verliert, egal, welchen Weg man einschlägt.«
    »Ja, aber siehst du noch einen anderen Weg als diesen hier?«, fragte der Paladin ungläubig.
    »Natürlich. Viele sogar. Sie sind nicht alle so einfach, aber sie führen uns doch alle ans Ziel. Manche sind gefahrvoller als andere, manche würden sehr viel länger dauern. Aber lasst uns erst abwarten, wie sich dieser Weg entwickelt.«
    »Wie kannst du nur immer so zuversichtlich bleiben?«, fragte Tharador beinah vorwurfsvoll, dann jedoch lächelte er dem Freund dankend zu und sah sich erneut im Raum um.
    Faeron lächelte ebenfalls. Tharador musste noch viel lernen. Es ging nicht um den Weg, sondern um das Ziel. Ihre Aufgabe bestand darin, Xandor zu töten – oder es zumindest zu versuchen. Wie sie zu ihm gelangten, war dabei völlig gleichgültig. Es spielte keine Rolle, ob sie durchs Gebirge oder übers Meer reisen würden, letztlich würden sie ihrem Schicksal nicht entrinnen.
    Eines Tages würde Tharador das begreifen, doch vorerst schien es besser für den jungen Mann, wenn er noch hoffen konnte –auf einen besseren Weg, einen neuen Morgen, ein anderes Schicksal. Faeron wusste nur zu gut, dass die Gewissheit der eigenen Machtlosigkeit unweigerlich zu führte. Derselben Schicksalsergebenheit, die ihn begleitete.
    Er wollte Tharador so lange wie möglich davor bewahren.
    * * *
    »Majestät, bitte verzeiht die Störung, aber eine wahrhaft merkwürdige Gesellschaft wünscht Euch in dringlicher Angelegenheit zu sprechen«, intonierte der Sekretär in bester höfischer Redeweise und verbeugte sich dabei so tief vor seinem König, dass man befürchten musste, er könnte vornüber kippen.
    »Aber du siehst doch, dass ich gerade beschäftigt bin«, antwortete der König mit ruhiger Stimme.
    »Ja, Majestät, das hatte ich den Besuchern zu verstehen gegeben, dennoch beharren sie darauf, sofort zu Euch geführt zu werden.«
    »Und wer sind sie?«
    »Einer stellte sich als Tharador Suldras vor. Er wird begleitet von einem Elf namens Faeron Tel‘imar und Khalldeg, dem Sohn des Zwergenkönigs Amosh.«
    »Höchst interessant«, meinte der König mit hochgezogener Augenbraue. »Ich will sie umgehend sehen. Schick sie herein. Sofort«, befahl er und wandte sich dem Mann zu, mit dem er zuvor gesprochen hatte. »Ihr habt doch nichts dagegen«, stellte er schlichtweg fest.
    Der Sekretär verbeugte sich tief, machte auf dem Absatz kehrt und eilte zurück durch den Thronsaal.
    * * *
    Alle Blicke richteten sich auf den kleinen, dicken Mann, als er die Tür öffnete.
    »Der König wird euch ausnahmsweise empfangen. Wenn ihr mir bitte folgen würdet«, erklärte er Tharador und den anderen, und seine Stimme ließ keinen Zweifel daran offen, dass sie des Königs Gnade allein ihm zu verdanken hatten. Wiederum

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