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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Fingern. Es war ein schlichter Reif aus silbrigem Metall, der den Schein des Feuers in Tausenden Farbtönen reflektierte.
    Tharador musste zweimal hinsehen, bis er erkannte, dass winzige Kristallsplitter in die Krone eingearbeitet waren.
    »Die Krone meines Vaters!«, hauchte der König.
    Amosh ergriff den Reif mit zitternden Fingern und hielt sie hoch über den Kopf: »Gulmars Schwur wurde erfüllt!«
    Die anwesenden Zwerge brachen begeistert in Jubel aus.
    Bulthar trat an Amosh heran, nahm ihm die Ersatzkrone vom Kopf und platzierte sie auf Khalldegs Stirn. Dann senkte Amosh die Arme, und nach drei Jahrhunderten ruhte Gulmars Krone wieder an ihrem angestammten Platz.
    Khalldeg zog hörbar die Nase hoch und präsentierte seinem Vater Königstöter .
    Amosh vergrub die Hand in seinem Bart, als er sich das Kinn rieb. »Diese Waffe ist nicht für mich bestimmt, mein Junge. Gulmar schmiedete sie für seinen Bruder, den Zweitgeborenen. Nun sollte sie dir gehören.«
    Khalldeg machte große Augen. Als Amosh ihm ermutigend zunickte, senkte er die mächtige Waffe langsam gen Boden.
    »Und jetzt möchte ich hören, was du erlebt hast«, forderte der Zwergenkönig ihn auf. »Und wer deine Gefährten sind.«
    Während Khalldeg in allen Einzelheiten von seinem Abenteuer erzählte, genoss Tharador das festliche Mahl, das ihnen kredenzt wurde.
    Die zwergischen Köche standen denen am Hofe König Jorgans in keiner Weise nach. Steinbock, Wildschwein und sogar Bärenfleisch wurden auf großen Platten hereingetragen, garniert mit Rüben, Äpfeln und gerösteten Nüssen. Dazu gab es dunkle Soßen, warmen Met, kühles Bier und schweren Rotwein. Wohin er auch blickte, sah er Pfeife rauchende Zwerge, wurden Trinkhörner erhoben oder nachgefüllt. Dumpfe, aber angenehme Klänge eines langstieligen Instruments mit dicken Saiten, begleitet vom langsamen Takt großer Pauken, erfüllten den Raum.
    Die Zwerge erwiesen sich als überaus gastfreundlich. Ul’goth wurde zwar argwöhnisch beobachtet, aber SnikSnik sorgte für allgemeine Heiterkeit, wenn er die Rüben magisch jonglierte. Auch Rhelons Geschichten erfreuten sich einer wachsenden Zuhörerschaft, und der alte Chronist war voll in seinem Element.
    »Es wird Krieg geben, Vater«, schloss Khalldeg seine Erzählung ab. »Tharador glaubt, dass Berenth das Schlachtfeld sein wird.«
    Amosh nickte grunzend. »Und du bist sicher, dass die Brudermörder auf Seiten dieses Dergerons ... oder Pharg’inyons stehen werden?«
    »Ja«, antwortete Khalldeg. »Sie haben uns schon in den Todfelsen verfolgt.«
    Ein breites Grinsen ließ Amoshs weißen Zähne aufblitzen: »Dann können wir wohl schlecht den Schwanz einziehen, was?« Ein donnerndes Lachen brach aus ihm hervor: »Freunde! Was sagt ihr, ziehen wir in den Krieg!«
    Krüge und Trinkhörner wurden erhoben, und allgemeine Zustimmung wurde lautstark verkündet. Die Musik spielte etwas lauter, und dampfende Keulen wurden geschwungen, als Zwerge auf die Tische kletterten und freudig sangen.
    Calissa rutschte unruhig auf ihrem Kissen hin und her.
    »Was ist mit dir?«, fragte Tharador besorgt.
    »Wie können sie nur so ausgelassen feiern, wenn wir schon bald in einen Krieg ziehen?«, fragte sie traurig.
    »Wir feiern«, sagte Bulthar ernst, »weil wir nicht wissen, ob wir noch einmal Gelegenheit dazu bekommen.«
    »Genieß den Augenblick, Tharador«, warf Faeron ein.
    »Ganz recht, Elf!«, lachte Bulthar und goss sich Met nach. »Also, feiert, denn ihr wisst nicht, was der Morgen bringt!«
    Calissa legte eine Hand auf Tharadors Bein und sah ihn auffordernd an. »Wo werden wir schlafen?«, fragte sie Bulthar.
    »Ihr werdet im Badehaus schlafen. Dort ist es warm, und die Decken sind nicht zu niedrig.«
    »Das klingt äußerst einladend«, stellte Calissa mit leuchtenden Augen fest.
    »Ich könnte wohl wirklich ein Bad gebrauchen«, meinte Tharador lachend.
    Khalldeg hatte nicht zu viel versprochen. Zwergische Badehäuser waren ein Refugium für Körper und Geist. Durch die Abluft der Schmiedefeuer beheizte Bodenplatten erwärmten den Raum und das Wasser. Kostbare Öle, von östlichen Händlern erstanden, erfüllten den Raum mit dem Duft von wilden Rosen, Lavendel und Honig.
    »Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass Zwerge so viel Wert auf Sauberkeit legen«, lachte Calissa.
    »Ich glaube, ihr Sinn für Praktisches steckt dahinter«, überlegte Tharador. »Vermutlich empfand man es als Verschwendung, die Wärme der Schmieden nicht zu nutzen.

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