Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand
Und nach einem langen Tag in einem dunklen Stollen – wer würde da nicht gerne ausgiebig baden?«
»Nicht zu vergessen, dass diese langen Bärte gepflegt sein wollen.« Sie streifte rasch die Kleider vom Leib und tauchte den rechten großen Zeh prüfend ins Wasser. »Herrlich!«, seufzte sie zufrieden und stieg ganz in das Becken, das zwar flach war, aber zehn Fuß in jede Richtungen maß.
Tharador wurde schlagartig bewusst, wie sehr er Calissa vermisst hatte, ihre zarte Berührung, den Duft ihrer Haut.
»Du bist meine Liebe«, sagte er. »Mein Leben.«
Ihre Umarmung fühlte sich wärmer an als das Wasser und sanfter zugleich. Kurz blickten sie einander glücklich in die Augen, dann versanken sie in leidenschaftlichen Küssen, genossen es, die Erregung des anderen zu spüren.
Zufrieden und erschöpft lagen sie sich in den Armen und übergossen sich abwechselnd mit warmem Wasser, das sie mit einem leeren Trinkhorn schöpften.
»Lass uns für immer in diesem warmen Becken liegen«, sagte Calissa müde.
»Nichts wäre mir lieber«, seufzte Tharador.
»Ich dachte, ich hätte dich verloren«, schluchzte Calissa plötzlich und vergrub die Hand in seinen Haaren.
»Alles wird gut«, versicherte ihr Tharador und strich sanft über ihren Rücken.
Sie drückte sich auf Armeslänge von ihm weg und sah ihn verständnislos, beinah vorwurfsvoll an. »Gar nichts wird gut!«, protestierte sie. »Schon bald ziehen wir in den Krieg! Gestern waren es Goblins, morgen ein Dämon im Körper eines ehemaligen Freundes! Wann wird es aufhören?« Tränen rannen über ihre Wangen. »Wann können wir endlich in Frieden leben? Kinder zeugen? Wann, Tharador, wann?«
Er sah ihr tief in die Augen.»Ich werde es beenden«, versprach er mit fester Stimme. »In Berenth wird der Wahnsinn ein Ende finden. Danach können wir alle in Frieden leben.«
Calissa runzelte die Stirn, doch Tharador ließ keine weiteren Zweifel zu, zog sie fest an sich und empfing sie mit einem leidenschaftlichen Kuss.
In Berenth wird es enden! , dachte er.
Tharador hatte ein Meer aus gerüsteten Zwergen erwartet, als er am nächsten Morgen aus dem Badehaus trat. Was er erblickte, war kaum mehr als ein Tümpel. Er schätzte die Zahl der Zwerge grob auf hundert, wenn er die Schaulustigen nicht mitzählte.
Eindeutig zu wenige, um einen Krieg zu gewinnen.
»Das ist nur die Vorhut!«, lachte Khalldeg, als er Tharadors Unmut bemerkte. »Vater sagt, dass es ein paar Tage dauern wird, bis das gesamte Heer mobilisiert ist. Da er aber weiß, wie eilig du es hast, lässt er uns von den Schildwachen begleiten.«
Tharador musterte die angetretenen Krieger und nickte langsam. »Und du denkst, das wird reichen?«
»Es wird auf jeden Fall reichen, um uns nach Berenth und in die Stadt zu bringen. Oder um dich an diesen Dämon heranzubringen, wenn dir das lieber ist.«
»Gut.«
König Amosh trat aus der Menge hervor und baute sich mit in die Hüften gestemmten Händen vor ihnen auf: »Bulthar und seine Jungs hier werden euch beschützen. In zwei Tagen breche ich mit dem gesamten Heer auf.«
»Wie groß ist Euer Heer, guter König?«, fragte Faeron.
»Dreitausend Äxte und Hämmer!«, verkündete Amosh stolz.
Ul’goth trat an Amosh heran und sank auf das linke Knie. »Unsere Völker mögen in der Vergangenheit häufig Blut vergossen haben, aber ich reiche Euch die Hand zur Freundschaft. Und mit mir alle Orks auf Kanduras.«
Er streckte die Rechte vor; Amosh ergriff sie, ohne zu zögern.
»Hah! Nach allem, was Khalldeg mir erzählt hat, verdankt er dir sein Leben. Wir stehen in deiner Schuld.«
»Auch ich verdanke ihm mein Leben«, sagte Ul’goth leise und warf einen Seitenblick auf den Berserker. »Und ich würde jederzeit für ihn in den Tod gehen.«
»Hoffen wir, dass ihr beide keine Gelegenheit haben werdet, es zu beweisen!«, donnerte der Zwergenkönig mit lauter Stimme. »Ihr solltet nun aufbrechen. Folgt dem Berentir, und ihr erreicht Berenth in zehn Tagen.«
»Zehn Tage«, wiederholte Tharador missmutig. »Pharg’inyon ist sicherlich schon auf dem Weg nach Berenth.«
»Keine Sorge«, sagte Faeron lächelnd. »Der Berentir ist uns wohlgesonnen. Seine Strömung ist zwar stark, aber gleichmäßig. Er wird uns rasch nach Berenth tragen.«
»Schöne Idee, Elf, du hast nur vergessen, dass wir keine Schiffe haben«, widersprach Khalldeg.
Faeron sah ihn an, und sein Grinsen wurde breiter. »Schiffe nicht, aber bald haben wir Flöße.« Er griff in die kleine
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