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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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auf, versuchte, sich vor den qualvollen Gedanken abzuschotten, doch er war selbst ein Teil von ihnen. Er war gefangen in seinem Geist – es gab kein Entrinnen.
    Als Pharg’inyon sich wieder beruhigte und Dergerons Geist nur noch ein leises Wimmern von sich gab, sprach er in die Dunkelheit des Zimmers hinein: »Aber mit einem hattest du Recht, Mensch. Der Prinz überlebt schon zu lange.«
    Berenth fällt im Morgengrauen! , dachte Pharg’inyon voll Genugtuung.
    »Gultho«, sagte er mit einem bösen Grinsen, »es wird Zeit die Flagge einzuholen.«
    Die Sonne erhob sich gerade über den östlichen Horizont, vermochte jedoch nicht, die Erde zu erwärmen.
    »Jungs! Auf in den Kampf!«, schrie Gultho den übrigen Gnomen und Menschen zu. Die Nachricht wurde begeistert aufgenommen, verbreitete sich wie ein Lauffeuer und schon bald marschierten gnomische Krieger, Soldaten aus Totenfels und einfache Milizen aus Berenth gemeinsam auf die innere Wehranlage zu.
    Die Verteidiger erwarteten sie bereits, mit Speeren und Schilden bewaffnet. On dicke Felle gehüllt trotzten sie der morgendlichen Kälte.
    Pharg’inyon ließ sein Heer Stellung hinter massiven Turmschilden beziehen, die die Gnome angefertigt hatten.
    »Jorgan, du Feigling!«, brüllte der Aurelit der Mauer entgegen. »Übergib mir Berenth oder ertrinke im Blut deiner Untertanen!«
    ***
    »Es ist soweit«, flüsterte Jorgan leise, als der Bote ihm die Nachricht des feindlichen Aufmarschs brachte. »Aber Vareth ist noch am Leben!«
    »Das Schwein hält nicht Wort«, schnaubte Khalldeg.
    Ein Moment betretenen Schweigens breitete sich aus, da alle wussten, was dies für den Prinzen bedeutete.
    »Du musst ihm nicht entgegentreten«, sagte Tharador.
    Jorgan straffte die knochigen Schultern – er wirkte unermesslich alt und erschöpft in diesen Tagen –, und schüttelte den Kopf. »Er wird Vareth töten«, sprach er mit trauriger Bitterkeit in der Stimme. »Ich kann meinen Sohn nicht im Stich lassen.«
    »Wir werden an Eurer Seite stehen, König«, versicherte Ul’goth.
    Jorgan starrte dem Ork einen Moment in die Augen, dann schien er sich ein Stück weiter aufzurichten und räusperte sich: »Macht euch kampfbereit. Die Entscheidung fällt heute.«
    »Zu früh«, brummte Bulthar. »Vater und die Jungs werden erst morgen eintreffen.«
    »Wie kannst du wissen?«, fragte Calissa verblüfft.
    Der zwergische Kronprinz grinste über beide Ohren. »Sie werden da sein.«
    Tharador half Jorgan beim Anlegen der Rüstung. Der alte Mann verzichtete auf das schwere Kettenhemd, das er früher unter den Panzerplatten getragen hatte. Stattdessen schlüpfte er in wattierte Unterkleidung, die das Wappen von Berenth zierte. Der Brustpanzer aus gekochtem Leder passte allerdings noch immer wie angegossen, was den Paladin etwas verwunderte.
    »Berenth wird nicht fallen«, versprach er, als er den letzten Gurt des Brustpanzers festzurrte.
    »Wird das mein Vermächtnis?«, fragte Jorgan. »Wird man sich an mich als König erinnern, der seinen Sohn und Tausende Menschen opferte, um die Stadt zu retten?«
    »Es geht nicht bloß um Berenth«, widersprach Tharador. »Es geht um die Freiheit aller denkenden und fühlenden Wesen! Tritt auf die Wehrmauer hinaus und sieh dir Pharg’inyons Heer an. Und dann deines. Da draußen stehen nicht nur Soldaten, sondern auch einfache Bauern und Handwerker, Bäcker und Fleischer. Friedliche Menschen, die durch die Macht des Buchs Karand zu diesem Krieg gezwungen werden.«
    Er seufzte und trat ans Fenster. »Kanduras wird brennen, wenn wir ihm nicht Einhalt gebieten. Was immer du verlangst, ich werde dir folgen.«
    Jorgan legte die Armschienen aus gehärtetem Leder an und prüfte mit kritischem Blick ihren Sitz. Er nickte zufrieden. »Nein, ich werde dir folgen, Paladin, Freund.«
    »Dann lass uns gehen«, sagte Tharador und reichte Jorgan Breitschwert und Flügelhelm.
    ***
    Mit freudiger Erwartung betrachtete Pharg’inyon, wie Jorgan auf der Wehrmauer erschien. »Hier bin ich!«, rief der alte Mann ihm trotzig entgegen.
    Der Aurelit bleckte die Zähne wie ein Wolf, kurz bevor er ein Schaf reißt, und fixierte Jorgan mit seinem Blick.
    Sardasil! , rief Dergeron überrascht aus.
    »Was?«, entfuhr es Pharg’inyon. Dann erkannte auch er den Paladin, der neben Jorgan stand, gerüstet mit einem feingliedrigen Kettenhemd, ein langes Schwert in den Händen.
    Pharg’inyon überspielte seine Verwunderung mit einem höhnischen Lachen. »Also will der Paladin mit dir

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