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Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Titel: Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Reste wegzuräumen. Transporter fuhren weiterhin über die Straße und mahlten die Knochen des Nal-Lords ins Straßenpflaster, bis Vanniver nur noch Staub war und der nächste Regen ihn wegwusch. Die Seile wurden nie vom Dach abgeschnitten, und angeblich hingen sie immer noch dort.
    Aber Cedrychs Strafe für den Nal-Lord war nur der Anfang gewesen. Er war der Ansicht, dass die zwei Dutzend Gardisten, die Dienst hatten, als der Anschlag geschah, ebenso viel Schuld daran trugen wie Vanniver. Noch während er sich erholte, ließ er einen der Männer nach dem anderen zu sich bringen. Und er tötete sie alle, schoss ihnen mit dem Werfer das rechte Auge aus. Die letzten beiden, die begriffen hatten, was aus ihren Kameraden geworden war, versuchten zu fliehen. Cedrychs andere Gardisten, die um ihr Leben fürchteten, fingen die beiden und brachten sie zu ihrem Oberlord. Und Cedrych fand eine angemessene
    Strafe für ihre Unfähigkeit und ihre Feigheit: Er ließ die beiden Männer blenden, ließ ihnen das rechte Bein am Knie und den rechten Arm am Ellbogen abschneiden. Und dann gestattete er ihnen, am Leben zu bleiben.
    Aber trotz dieser Maßnahmen wusste Cedrych, dass er zukünftige Attentate auf sein Leben und das Versagen seiner Männer nicht vollkommen verhindern konnte. Also machte er sich daran, das vollkommene Sicherheitssystem zu entwickeln. Das Ergebnis war dieser Waffenprüfer. Er stellte das wirkungsvollste Werkzeug zum Entdecken von Waffen in ganz Lon-Ser dar, und Cedrych wurde von allen darum beneidet. Als der Herrscher davon hörte, befahl er Cedrych, einen zweiten bauen und ihn zum Palast des Herrschers bringen zu lassen. Der Prüfer machte ein Attentat nicht vollkommen unmöglich - wie konnte diese kleine Kabine im Flur vor seiner Tür Cedrych auf den Straßen des Nal schützen? Aber sie sorgte dafür, dass der Oberlord stets die einzige bewaffnete Person in seiner eigenen Wohnung sein würde. Soweit bekannt war, gab es in ganz Lon-Ser nicht eine einzige Waffe und keinen Sprengstoff, die vom Prüfer nicht entdeckt wurden. Selbstverständlich wusste das niemand mit absoluter Sicherheit. In den acht Jahren, seit der Prüfer gebaut worden war, hatte kein Attentäter es gewagt, dort sein Leben aufs Spiel zu setzen.
    »Ja, ich bin vertraut mit dem Prüfer«, sagte Melyor und reichte dem Mann mit einem dünnen Grinsen den Werfer. Der ältere Gardist nahm die Waffe und wies auf den Eingang der schwarzen Kabine. »Dann geh jetzt bitte hinein.«
    Melyor warf Jibb und seinen Männern einen Blick zu. Sie wusste, die drei würden sie nicht zu ihrer Besprechung mit dem Oberlord begleiten dürfen. »Schon gut«, sagte sie, als sie Jibbs besorgten Blick bemerkte. »Ich erwarte keine Probleme.«
    Melyor sah, wie Jibb tief Luft holte und nickte. Dann betrat sie die Kabine. Sofort schloss sich die Tür hinter ihr, schloss alles Licht aus und sie ein. Aber ansonsten schien nichts weiter zu geschehen. Kurze Zeit später glitt auf der gegenüberliegenden Seite eine Tür auf. Der Gardist stand vor Melyor, zwischen ihr und einer weiteren Tür, die in Cedrychs Räume führte.
    »In deinem rechten Stiefel ist eine leere Dolchscheide!«, sagte der Mann vorwurfsvoll. »Wo ist die Klinge, die dazu gehört?«
    »Ich habe sie verloren«, antwortete sie.
    Der Mann sah sie skeptisch an.
    Sie breitete die Arme aus. »Es ist wahr«, erklärte sie. »Die Maschine konnte keinen Dolch finden, oder? Wie sollte ich ihn vor dem Waffenprüfer verstecken können?« Er schien darüber nachzudenken. Schließlich zuckte er die Achseln. »Also gut.« Er schaute ihre Füße an. »Du wirst die Stiefel hier lassen müssen, Nal-Lord.« Er hielt ihr ein paar weiche Pantoffeln hin, die aus schwarzem, elastischem Tuch bestanden. »Du kannst die hier tragen.«
    Melyor starrte die Schuhe einen Augenblick an, dann nickte sie und nahm sie entgegen. Das war neu; Cedrych ging wirklich kein Risiko ein. Und plötzlich fiel ihr wieder ein, dass sie dieselben Stiefel am Abend zuvor getragen und Savil mit einem Tritt entwaffnet hatte. Wusste Cedrych bis in diese Einzelheiten, was geschehen war? War das möglich? Sie versuchte verzweifelt, ihr pochendes Herz zu beruhigen, zog die Stiefel aus und die Stoffschuhe an.
    »Sie ist bereit«, sagte der Gardist in den Transmitter an seiner Uniform.
    Melyor hörte das Schloss der Tür hinter dem Mann klicken. Der Gardist drehte sich um und drückte die Tür auf, bevor er zur Seite trat und Melyor bedeutete einzutreten. Sie tat es,

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