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Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Titel: Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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stand Jaryd schweigend da, dann ging er einen Schritt vorwärts und umarmte Orris wie einen Bruder. »Arick stehe dir bei«, sagte er heiser, »und bringe dich sicher zu uns zurück.«
    Orris umarmte ihn fest, blinzelte die Tränen weg und ließ ihn dann wieder los. »Und ihr beide, du und Alayna, passt auf euch auf.«
    »Das machen wir.«
    »Ich brauche ein wenig Zeit, Jaryd«, sagte er flehentlich. »Erzähle es niemandem außer Alayna. Zumindest nicht, ehe du zum Unteren Horn zurückgekehrt bist und ihr das Netz wieder errichtet. Das sollte genügen. In Ordnung?« Jaryd nickte, und Orris wandte sich ab, um zu gehen. »Orris.«
    Er drehte sich wieder um und wartete.
    »Theron hat uns - Alayna und mir - gesagt, der Orden würde diesen Feind nicht auf konventionelle Weise besiegen können.« Der junge Magier zögerte, als versuchte er, sich an die genauen Worte des Eulenmeisters zu erinnern, und dabei starrte Orris unwillkürlich den Stab an, den sein Freund in der Hand hielt: Therons Stab, verbrannt am oberen Ende von dem Fluch, den der unbehauste Meister vor tausend Jahren heraufbeschworen hatte, und nun gekrönt von Jaryds tiefblauem Ceryll. »>Der Orden wird sich anpassen müssen<«, zitierte Jaryd den Eulenmeister. »>Er wird sich verändern müssen.<« Das hat er gesagt. Und ich denke, er wäre mit dem zufrieden, was du tust. Ich denke, er hatte so etwas im Sinn. Nimm das mit auf deine Reise.«
    Orris nickte. »Das werde ich. Arick behüte dich.« Er drehte sich wieder um und nahm den schnellsten Weg aus der Stadt heraus.
    Der Weg zum Gefängnis schien im Dunkeln länger zu sein, und an einer Stelle befürchtete Orris schon, im Wald eine falsche Abzweigung genommen zu haben. Aber dann fand er die Lichtung. Der Mond schien, und getaucht in sein silbernes Licht wirkte das Steingebäude größer und bedrohlicher als am Tag. Orangefarbenes Fackellicht drang durch einige Fenster, geisterhaft und schwach, und ein helles Feuer brannte nahe dem Wachhaus. Orris ging auf das Stahltor zu.
    »Wer da?«, rief ein Bewaffneter. Seine Stimme klang jung und ein wenig nervös.
    »Ein Freund«, erwiderte Orris beruhigend. »Falkenmagier Orris. Eulenweise Sonel hat mich geschickt, um den Gefangenen zu holen.«
    »Falkenmagier?«, wiederholte der Wärter. Er schaute sichtlich beeindruckt zu, wie Orris näher kam, starrte Orris' Falken und den Stab mit großen Augen an. Sein Gesicht war so jung wie seine Stimme, aber er war ein großer Mann mit breiter Brust und muskulösen Armen. Er hatte sein Breitschwert gezogen und hielt es nun in der rechten Hand. »Ja. Du kannst dein Schwert wegstecken.«
    »Oh! Oh, selbstverständlich!«, stotterte der Mann und hatte einige Mühe, die Waffe wieder in die Scheide zu stecken. »Entschuldige, Falkenmagier«, brachte er hervor und rang immer noch mit dem Schwert. »Mein Kommandant hat nichts davon gesagt. Ansonsten hätte ich -«
    »Niemand weiß davon.« Orris musste sich anstrengen, ruhig zu bleiben. »Es war nicht geplant. Aber die Eulenweise hat beschlossen, dass der Fremde zur Großen Halle zurückverlegt werden soll, damit die Verhöre bequemer durchgeführt werden können.«
    »Aber so spät in der Nacht?«
    »Es gibt immer noch Menschen in der Stadt, denen es lieber wäre, wenn dieser Mann hingerichtet würde.« Diese Erklärung hielt Orris für die plausibelste. »Es schien am sichersten, ihn um diese Zeit zu verlegen.«
    Der Mann nickte, als würde er darüber nachdenken.
    »Das Tor?«, sagte Orris nach einem Moment mit einer Spur von Ungeduld.
    Der Mann zuckte zusammen. »Selbstverständlich, Falkenmagier!« Er ging rasch zurück zur Tür und riss die beiden Riegel mit seiner fleischigen Faust zurück. »Sefton! Mach auf!«, rief er drängend. »Beeil dich!«
    »Schon gut!«, erklang eine gedämpfte Stimme von drinnen. »Kein Grund, sich so aufzuregen!« Das Geräusch von Stiefeln auf Steinboden hallte im Gefängnis wider und wurde lauter und lauter, bis es wieder aufhörte. Ein schmales Gitter in Augenhöhe wurde geöffnet, und zwei dunkle Augen starrten den jungen Wärter an. »Was ist denn los? Was soll der Lärm?«
    »Mach auf, Sefton!«, sagte der Mann wieder, diesmal ein wenig verzweifelt. »Hier ist ein Sohn Amarids, der den Fremden abholen will.«
    »Ein Sohn Amarids, sagst du?«, fragte die Stimme. Die Augen wandten sich Orris zu und wurden ein wenig größer. »Ja, und jetzt mach schon auf, bevor er wütend wird!« Sefton wich von dem Guckloch in der Tür zurück und ließ es

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