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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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SiHerr vielleicht Überwachungssysteme in Cedrychs Büro hatten. Der Gedanke amüsierte sie ebenso, wie er sie erschreckte.
    »Ich wollte einfach nur sagen, Oberlord«, fuhr Slevin fort, »dass die Sicherheitskräfte dir zur Verfügung stehen, sobald der Antrag angenommen wurde.«
    »Danke, Slevin. Es ist gut, das zu wissen.«
    »In der Zwischenzeit«, fügte der hagere Mann hinzu, »helfe ich gerne, wenn es irgendetwas - ganz gleich was - zu tun gibt. Selbstverständlich inoffiziell.«
    Er steckte wirklich voller Überraschungen. »Selbstverständlich, Slevin. Nochmals vielen Dank.«
    Slevin nickte, und einen Augenblick später verschwand sein Bild von Melyors Schirm. Sie schaltete das Gerät ab und starrte Jibb erstaunt an.
    »Um was ging es da eigentlich?«, fragte sie.
    Der große, kräftige Mann zuckte die Achseln. »Du bist die mächtigste Person im Nal. So etwas sollte dich eigentlich nicht überraschen. So werden dich die Leute von nun an meistens behandeln.«
    Sie winkte ab. »Gesetzesbrecher und Nal-Lords vielleicht, aber die SiHerr? Wir reden hier von Slevin!« »Und du bist Melyor i Lakin«, entgegnete er. »Und du bist eine Steinträgerin.«
    »Was hat das damit zu tun?« Sie kniff die Augen zusammen.
    »Die Leute haben Angst vor dir, Melyor. Sie wissen nicht, was es bedeutet, dass du Gildriitin bist. Sie wissen nur, dass du Cedrych umgebracht hast.« Er nickte zu Orris hin. »Und du hast es mit der Hilfe eines Zauberers getan. Leute wie Slevin und Bren und Enrek verstehen nicht, was das bedeutet. Sie wissen nur, dass sie dich lieber nicht gegen sich aufbringen sollten. Ich garantiere dir, dass Slevin nicht der Letzte sein wird, der dir seine Unterstützung anbietet. Tatsächlich würde es mich nicht überraschen, wenn niemand deinen Anspruch auf den Goldpalast anficht.« Er hielt einen Augenblick nachdenklich inne. »Aber ich kann dir auch noch etwas versprechen: Jeder, der dir jetzt seine Hilfe verspricht, wird auch versuchen, eine Möglichkeit zu finden, dich umzubringen. Slevin eingeschlossen.«
    Melyor starrte ihn noch lange an, nachdem er fertig war. Wie immer hatte er Recht. Sie hatte ihre Herkunft als störend betrachtet, und in vielerlei Hinsicht war sie das auch. Dass sie Gildriitin war, machte sie zum Ziel von Verfolgung und Spekulationen. Aber kurzfristig, und auf eine Weise, die sie nie erwartet hätte, gab es ihr auch einen Vorteil.
    Sie lächelte Jibb zu. »Das bedeutet, dass ich Oberlords brauchen werde, denen ich vertrauen kann«, sagte sie anzüglich.
    »Ja. Aber ich will keiner davon sein.«
    Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. »Wie bitte? Aber selbstverständlich willst du das!«
    Er schüttelte ernst den Kopf »Ich habe darüber nachgedacht. Ich kann meine Arbeit nicht machen, wenn ich Oberlord bin.«
    »Deine Arbeit?«
    »Auf dich aufpassen.«
    Sie hätte beinahe gelacht, aber als sie sah, dass er es ernst meinte, verkniff sie es sich. »Was schlägst du also vor?« »Slevin hat sich heute mit dir in Verbindung gesetzt, weil er sich Sorgen um seine Position macht. Und das sollte er auch. Neue Herrscher bringen für gewöhnlich ihre eigenen Leute mit, die die SiHerr befehligen. Und das ist es, was ich will.«
    Eigentlich hätte sie das nicht überraschen sollen. Wenn sie darüber nachgedacht hätte, hätte sie es sicher kommen sehen. »Ich gebe dir jede Stellung, die du willst, Jibb«, sagte sie. »Das weißt du.« Sie verzog das Gesicht. »Aber willst du wirklich die SiHerr?«
    Er lachte. »Es ist das Beste für mich«, sagte er. »Sicherheitsarbeit ist meine Spezialität. Und außerdem werde ich auf diese Weise ein Auge auf dich haben können.«
    Etwas an der Art, wie er das sagte, ließ sie innehalten. Aber nur einen Augenblick. Bei jedem anderen Mann hätte sie sich nun gefragt, ob das tatsächlich seine Gründe waren, aber nicht bei Jibb.
    »Wenn du unbedingt willst«, sagte sie, »kannst du es haben.«
    Jibb nickte. »Danke.« Er warf einen kurzen Blick zu dem Zauberer, der aus dem Fenster starrte und ihr Gespräch ignorierte. »Ich sollte jetzt lieber gehen«, sagte er, wenn es auch widerwillig klang, als traute er Orris plötzlich nicht mehr. »Premel hat versucht, Cedrychs Leuten unser Sicherheitssystem beizubringen, aber sie sind ein bisschen widerwillig.«
    »Dann geh«, sagte sie. »Wir kommen schon zurecht.« Wieder nickte er und sah Orris noch einmal an. Dann verließ er Cedrychs Wohnung ohne ein weiteres Wort. Melyor ging zu Orris und schaute ebenfalls aufs

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