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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Rivalen. Sie teilen ihr Wissen über fortgeschrittene Waren nicht unter sich; es gibt wenig kulturellen oder sozialen Austausch. Tatsächlich ist selbst der Reiseverkehr zwischen ihnen eingeschränkt und wird strengstens von den Polizeikräften jedes Nals überwacht.
    Dennoch, aus allem, was Baram mir erzählt hat, bin ich zu ein paar grundlegenden Schlüssen gekommen. Die drei Nals, die drei Überlebenden der so genannten »Festigung« (von der ich an anderer Stelle berichtet habe), sind durch natürliche Grenzen voneinander getrennt, überwiegend durch Gebirgszüge. Stib-Nal ist nach allem, was ich weiß, das kleinste und unbedeutendste der drei. Aber Oerella-Nal, das sich nordwestlich von Bragor-Nal befindet und schon seit seiner Entstehung von Frauen regiert wird, ist eine starke Macht und Bragor-Nals Hauptgegner.
    Aus Kapitel fünf des »Berichts von Eulenmeister Baden über seine Verhöre des Ausländers Baram«, vorgelegt auf der 1014. Versammlung des Ordens der Magier und Meister, im Frühjahr des Gottesjahres 4625.
     
    Es war nicht schwer, ihnen zu folgen, selbst nachdem Melyor den schwarzen Transporter zurückgelassen hatte und in ihren kleineren, weniger auffälligen weißen umgestiegen war. Es lag nicht nur daran, dass der Steinträger und der Zauberer auffielen wie Uestras in einem Kloster Lons. Melyor schien keinen Verdacht zu haben, dass man ihr folgen könnte. Sie war vorsichtig, aber nicht annähernd so, wie sie es gewesen wäre, wenn sie gewusst hätte, dass die Klinge hinter ihr her war. Wenn sie das gewusst hätte, hätte sie mehr getan, als nur die Transporter zu wechseln und hin und wieder von der Höhe abzubiegen, um durch Seitenstraßen und Gassen zu fahren, um dann wieder zu der erhöhten Straße zurückzukehren. Die Angst vor der Klinge hätte zu einer heftigeren Reaktion geführt, selbst bei Melyor i Lakin.
    Er hatte diesen Namen bereits so lange, dass niemand mehr einen anderen kannte. Das störte ihn nicht; er hatte den Namen immer gemocht, und wenn man bedachte, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, war er auch vollkommen angemessen, obwohl er häufiger mit einem übergroßen Werfer arbeitete als mit einem Messer. Vor kurzem, als die ersten grauen Strähnen in seinem schwarzen Haar aufgetaucht waren, hatten seine Männer begonnen, ihn »Silberklinge« zu nennen. Zuerst hatte er ihnen befohlen, damit aufzuhören, weil er es für respektlos hielt. Ein Attentäter konnte es sich wirklich nicht leisten, dass die Leute ihn für alt hielten. Aber er hatte bald begriffen, dass es ein Ehrenname war, eine Anerkennung seiner Fähigkeit, in einem Beruf zu überleben, der der Langlebigkeit nicht gerade zuträglich war. Die Silberklinge. Am Ende war er zu dem Schluss gekommen, dass er den Namen verdient hatte. Er war ein Überlebenskünstler. Und sein Erfolg beruhte auf einem einzigen Prinzip: Nimm nie einen Auftrag an, den du nicht bewältigen kannst.
    Das hier war hart an der Grenze. Als Cedrych ihm gesagt hatte, wer sein drittes Ziel sein würde, hätte Klinge beinahe abgelehnt. Mit Gildriiten und Zauberern zu tun zu haben war schlimm genug. Es gab zu viele unbekannte Risiken. Er neigte nicht dazu, an prophetische Träume und Magie zu glauben. Im Grunde war er der Ansicht, dass die jahrhundertelange Verfolgung der Gildriiten auf Mythen und Aberglauben beruhte. Aber das bedeutete nicht, dass er etwas mit ihnen zu tun haben wollte. Solange er den Orakeln aus dem Weg ging, stellte sich die Frage nicht, ob sie tatsächlich über diese seltsamen Fähigkeiten verfügten. Aber nun sollte er nicht nur einen Steinträger und einen Zauberer aus Tobyn-Ser töten - Menschen, von deren Kräften man wenig wusste -, sondern auch noch die fähigste Straßenkämpferin unter Cedrychs Nal-Lords. Klinge schüttelte den Kopf. Dieser Auftrag war viel zu kompliziert geworden. Er würde den Oberlord eine Menge Gold kosten. Er hatte sie am Morgen nach seiner nächtlichen Konversation mit Cedrych eingeholt, obwohl er schon vorher erfahren hatte, wo sie sich aufhielten. Sobald er das Gespräch mit dem Oberlord beendet hatte, hatte Klinge Männer ausgeschickt, um Melyors Wohnung, Cedrychs Büro, Cedrychs Ausbildungszentrum und schließlich auch die Wohnung von Melyors Sicherheitschef Jibb im Auge zu behalten. Und das war am Ende der Ort, an dem Melyor, der Steinträger und der Zauberer übernachteten. Als Klinge davon erfahren hatte, hatte er sich beunruhigt gefragt, ob Jibb sich den dreien anschließen und seine

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