Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
traf er nur Häuserwände oder schoss hoch über den Transporter hinweg. Die Waffe war schrecklich schwer zu beherrschen, besonders, da sich Melyors Transporter so schnell und in einer Schlangenlinie bewegte, um den Abfallhaufen auszuweichen. Außerdem zuckte der Werfer jedes Mal, wenn Gwilym den Finger auf den Feuerknopf drückte, ganz unvorhersehbar. Aber nach den ersten Versuchen war der Steinträger vertrauter mit der Waffe. Und mit einem Schuss traf er tatsächlich das Ziel und zerstörte das vordere Fenster des schwarzen Transporters, ganz ähnlich, wie der dunkelhaarige Attentäter ihres getroffen hatte.
    Er wandte sich Melyor zu, um ihr von seinem Erfolg zu berichten, aber in diesem Augenblick erschien der zweite schwarze Transporter vor ihnen und blockierte ihren Fluchtweg. Unter beeindruckenden Flüchen bremste Melyor ihr Fahrzeug ebenfalls, und als sie Gwilym zuschrie, er solle in Deckung gehen, sprangen vier Männer aus dem zweiten Fahrzeug und begannen, Melyors Transporter mit Werferfeuer zu überziehen.
    Orris zog einen leuchtenden, bernsteinfarbenen Schild hoch, um ihren Angriff abzublocken, aber noch während er das tat, blieb Klinges Fahrzeug hinter ihnen stehen, und der dunkelhaarige Mann und seine Begleiter griffen ebenfalls an. Gwilym versuchte zurückzuschießen, aber er kannte sich mit diesen Dingen einfach nicht aus, und bald schon kauerte er am Boden des Fahrzeugs und lauschte den Einschlägen der Schüsse in das Fahrzeug. Schließlich wurde es leiser. Gwilym blickte auf und sah, dass Orris den gesamten Transporter mit einem magischen Schild umgeben hatte.
    Melyor stellte dem Zauberer eine Frage, und Gwilym hörte Orris' Antwort.
    »Wir müssen hier raus«, rief Melyor dem Steinträger zu. »Orris sagt, er kann diesen Schild nur kurz aufrechthalten, bevor er und sein Vogel zu müde dazu werden.«
    »Wird uns der Transporter nicht schützen?«, rief Gwilym zurück.
    »Hast du je gesehen, was passiert, wenn Werferfeuer die Treibstoffkammer eines Transporters trifft?«
    »Nein.«
    »Das lässt einen Handwerfer aussehen wie einen Spielzeugkracher.«
    »Was?« Gwilym fragte sich, ob Melyor plötzlich wieder zu Orris' Sprache übergegangen war.
    »Eine Explosion«, knurrte Melyor. »Es gibt eine große Explosion.«
    Der Steinträger nickte. Das hatte er verstanden. »Und wie kommen wir nun hier raus? Können wir den Transporter benutzen?«
    »Ich glaube nicht. Sie haben die Gasse an beiden Enden blockiert.«
    Orris rief Melyor etwas zu. Seine Stimme klang angestrengt. Gwilym hob den Kopf, sah den Zauberer an und bemerkte, dass sein Gesicht schweißnass war. Orris hatte den Stab mit beiden Händen umklammert, und die Muskeln in seinen kräftigen Armen bebten von der Anstrengung, mit der er den magischen Schild aufrechthielt. Selbst sein Falke schien unter der Anstrengung zusammenzusinken. Anizir hatte die Augen geschlossen, und sie hockte geduckt auf dem Transportersitz neben Orris, zitterte und hatte den Schnabel geöffnet, als würde sie hecheln. Die Werfersalven, die die Attentäter abschossen, wurden weiterhin von der bernsteinfarbene Hülle abgefangen, die Orris und der Vogel rund um das Fahrzeug errichtet hatten, aber das Schimmern des Schildes war trüber geworden. Sie hatten nicht mehr viel Zeit.
    Als Gwilym aus dem Seitenfenster des Fahrzeugs durch das schimmernde bernsteinfarbene Licht spähte, entdeckte er eine der kleinen Türen, die in die unterirdischen Gänge führten.
    »Melyor«, sagte er und zeigte auf die Tür.
    Melyor starrte sie einen Augenblick an, dann wandte sie sich Gwilym zu. »Was? Du willst unter die Erde? Du musst verrückt sein. Sie werden uns folgen. Das wird ihnen nicht schwer fallen, denn sie brauchen nur nach deinem Stein und dem des Zauberers Ausschau zu halten. Außerdem brauchen wir einen Transporter. Sonst ist der Weg nach Oerella-Nal zu lang.«
    »Überlass das mir«, sagte er verblüfft über seine Selbstsicherheit.
    »Dir?«
    »Das Netzwerk wird uns einen Transporter besorgen. Wir müssen nur bis zum Netzwerk kommen.«
    »Das Netzwerk«, flüsterte Melyor. Offensichtlich hatte sie an diese Möglichkeit rieht gedacht. »Glaubst du, sie werden uns helfen?«
    Gwilym zuckte die Achseln. »Ich bin hier, oder?«
    Eine ohrenbetäubende Explosion brachte den Transporter so heftig zum Beben, dass Gwilym einen Augenblick lang fürchtete, die Attentäter hätten Orris' Schild durchbrochen. Der Zauberer stieß einen unartikulierten Schrei des Zorns, des Schmerzes oder der

Weitere Kostenlose Bücher