Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
sie nicht lieber außer Sichtweite bleiben?« Jaryd schüttelte den Kopf. »Die Neuigkeit von den Adlern hat sich schon in der ganzen Stadt verbreitet. Wahrscheinlich geschieht das Gleiche nun im Rest des Landes. Es hat keinen Sinn, Rithlar weiterhin zu verbergen.«
    Alayna nickte. »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    Es klopfte ein zweites Mal, und eine Frau kam in ihr Zimmer. Sie war jung, vielleicht ein, zwei Jahre älter als Cailin, hatte hellbraunes Haar und hellbraune Augen und ein Gesicht, das hübsch gewesen wäre, hätte sie nicht so ernst und streng dreingeschaut. Wie andere freie Magier, denen Jaryd in den letzten Jahren begegnet war, trug sie einfach eine braune Hose und ein helleres Hemd. Die Dienerin hatte Recht gehabt: Ohne den Vogel gab es bis auf den Ceryll, der blau leuchtete, ganz ähnlich wie Jaryds eigener Stein, nichts, was sie als Magierin kennzeichnete.
    Als sie Jaryd und Alayna sah, schien sie einen Augenblick zu erstarren, als wäre sie von ihrer Anwesenheit überrascht. Dann schaute sie sich weiter im Zimmer um und zuckte bei Rithlars Anblick zusammen. Ihre Augen wurden größer, dann wandte sie sich Jaryd zu.
    »Ist das deiner?«, fragte die Frau.
    »Ja. Ich heiße Jaryd. Ich bin der Adlerweise des Ordens. Das hier ist Alayna, Erste des Weisen und meine Frau.« Die Frau lächelte und nickte, kam aber nicht näher, um ihnen die Hand zu geben. »Ich heiße Tammen.« Ihr Blick wanderte wieder zu dem Adler.
    »Möchtest du dich setzen?«, fragte Alayna und zeigte auf einen der Sessel an der Feuerstelle.
    »Gern«, sagte Tammen und ging zu dem Sessel, aber nicht, ohne zuvor noch einmal Jaryd und dann Alayna forschend anzusehen.
    Es schien Jaryd beinahe so, als würde die Frau sie von einer früheren Begegnung erkennen, und tatsächlich kam sie auch ihm ein wenig vertraut vor. »Beunruhigt dich etwas, Tammen?«, fragte er. »Vielleicht hattest du erwartet, den Weisen Radomil an unserer Stelle zu finden.«
    »Ja, Radomil. Als ich das letzte Mal vom Orden gehört habe, war er der Weise.« Wieder wanderte ihr Blick zu Rithlar. »Und ich wusste nichts von einem Adler.«
    »Ich versichere dir«, sagte Jaryd und versuchte, nicht an Radomils Bemerkungen von diesem Morgen zu denken, »dass ich ebenso für den Orden spreche, wie er es getan hat, und in beinahe jeder Hinsicht den Weg weiterverfolge, den er und seine Vorgänger eingeschlagen haben.«
    Tammen lächelte abermals. »Da bin ich sicher.« Sie warf Alayna einen Blick zu und wandte sich dann rasch wieder ab. »Wie lange hast du ... ich meine, wann hast du dich an deinen Adler gebunden?«
    »Gegen Ende des Winters.«
    Sie nickte und starrte wieder den Vogel an, als versuche sie herauszufinden, was das alles zu bedeuten hatte. »Was können wir für dich tun, Tammen?«
    Sie wandte sich ihm wieder zu, obwohl sie in Gedanken versunken schien. »Es tut mir Leid.« Sie schüttelte leicht den Kopf, wie es jemand tat, der versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. »Ich bin zu euch gekommen«, begann sie schließlich, »um über eine mögliche Allianz zwischen dem Orden und der Volksbewegung zu sprechen.« »Tatsächlich?«, erwiderte Jaryd ehrlich überrascht. »Ich hatte den Eindruck, die freien Magier wollten weder mit der Liga noch mit dem Orden etwas zu tun haben.«
    »Nun, das war, bevor die Tempel begonnen haben, Waffen von den Fremden zu kaufen. Im Augenblick befinden wir uns in einer Position, in der wir keinerlei Hoffnung haben, unseren potenziellen Feinden etwas entgegensetzen zu können. Sowohl der Orden als auch die Liga verfügen über erheblich mehr Magier als wir, und mit ihren Waffen sind auch die Hüter ein viel zu furchterregender Feind geworden.«
    »Also warum der Orden?«, fragte Alayna. »Warum nicht die Liga? Die Liga hat mehr Mitglieder als wir, und ich habe immer gehört, dass die freien Magier den Orden mehr als alles andere hassen, sogar mehr als die Liga.«
    Tammen zögerte, aber nur einen Augenblick. »Da bin ich anderer Ansicht. Noch bevor die Bewegung über diese Allianz nachdachte, hielt sie den Orden für einen akzeptableren Hüter der Magie als Erland und seine Leute.« »Was würde eine solche Allianz dem Orden bringen?«, fragte Jaryd. »Sind die freien Städte bereit, die Dienste von Ordensmagiern entgegenzunehmen? Seid ihr und deine Mitmagier bereit, mit dem Orden zusammenzuarbeiten, um unseren Konflikt mit den Hütern zu beenden?«
    »Ja, wir würden all das und noch mehr tun. Wir würden uns mit euch verbünden.

Weitere Kostenlose Bücher