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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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zu. »Ich habe jede Menge Fußspuren entlang des Weges entdeckt. Und zwar so tief, dass man meinen könnte, sie stammen von einem Riesen.«
    Will streckte die Hand aus und tastete mit zwei Fingern über den Boden. Das Gras war kurz und die Erde darunter trocken und hart. »Und dabei ist es nicht einmal ein weicher Boden.«
    »Nein. Dieser Boden ist schon vor vielen, vielen Jahren
ausgetrocknet. Selbstverständlich machen sie die Abdrücke absichtlich. Damit wir auch ganz sicher wissen, in welche Richtung sie gegangen sind.«
    »Und wohin wir ihnen folgen sollen«, fügte Will hinzu.
    »Das auch«, pflichtete Walt ihm bei.
    »Aber das werden wir nicht tun«, sagte Will. Das schien ihm nur logisch. Wenn der Feind ein bestimmtes Verhalten erwartet, machte man etwas ganz anderes.
    »Wir nicht«, stimmte Walt zu. »Ich schon.«
    Will öffnete den Mund, aber Walt hob sofort abwehrend die Hand.
    »Wenn wir scheinbar das tun, was sie wollen, werden sie nachlässig. Und das kann für uns nur gut sein.«
    »Stimmt«, gab Will zu. »Aber ich …«
    Wieder ließ Walt ihn nicht ausreden.
    »Will, wir werden hier noch tagelang nach ihnen suchen, wenn wir nicht etwas unternehmen, um sie aus der Deckung zu locken. Und währenddessen entwischt uns Tennyson. Außerdem vermuten wir nur, dass sie hier sind. Was, wenn sie uns ausgetrickst haben, damit wir an einen geplanten Hinterhalt glauben, sie dabei aber längst im Eiltempo auf der Flucht sind, während wir hier herumkriechen und dabei kostbare Stunden vergeuden.«
    Will runzelte die Stirn. Dieser Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen.
    »Glaubst du wirklich, dass sie das getan haben?«, fragte er.
    Walt schüttelte den Kopf. »Nein. Ich denke, sie sind hier. Ich spüre geradezu ihre Anwesenheit.«
    Hinter ihnen knackte ein Ast. Will wirbelte herum und legte den Bogen an. Nichts.
    Walt raunte leise in Wills Ohr: »Ich werde etwa eine Stunde warten. Wir haben hier eine hervorragende Position und sind ziemlich gut nach allen Seiten geschützt. Mal sehen, was sie sich einfallen lassen.«
    »Glaubst du, sie schleichen sich an?«, fragte Will.
    »Nein. Dafür sind sie zu schlau. Aber in einer Stunde geht die Sonne unter und die Schatten werden tiefer und länger. Das wird uns nützen.«
    »Ihnen aber auch«, gab Will zu bedenken.
    Walt schüttelte den Kopf. »Sie sind zwar gut, aber sie sind daran gewöhnt, sich in der Stadt zu bewegen und sich unter die Menge zu mischen. Unsere Umhänge verschaffen uns einen weiteren Vorteil. Die Farben fügen sich viel besser in die Umgebung ein als ein dunkles Rot. Deshalb warten wir eine Stunde und sehen, was passiert.«
    »Und dann?«
    »Dann folge ich den überdeutlichen Spuren, die sie hinterlassen haben.« Walt sah, wie Will Luft holte, um zu protestieren. Er ließ ihm keine Gelegenheit. »Ich werde vorsichtig sein, Will, keine Sorge. Ich mache so etwas nicht zum ersten Mal, weißt du«, fügte er geduldig hinzu.
    Will lächelte verhalten.
    »Habe ich etwas Amüsantes gesagt?«, fragte Walt.
    Will schüttelte den Kopf; er schien zu überlegen, ob er etwas sagen sollte. »Es ist nur …«, fing er an, dann rang er sich durch, es laut auszusprechen. »Bevor wir von Redmont abreisten, hat Pauline etwas zu mir gesagt. Über dich.«
    Walt hob die Augenbrauen. »Und was genau hat sie über mich gesagt?«
    »Na ja …« Will zuckte verlegen mit den Schultern. Er
wünschte jetzt, er hätte nicht davon angefangen. »Sie hat mich gebeten, auf dich aufzupassen.«
    Walt nickte einige Male, dann sagte er: »Wirklich rührend, wie viel Vertrauen sie in dich hat.« Er machte eine Pause. »Und wie wenig in mich.«
    Will hielt es für klüger, nichts mehr dazu zu sagen, aber Walt ließ die Angelegenheit nicht so schnell fallen.
    »Ich nehme an, diese Bitte wurde begleitet von einer Aussage in der Art von: ›Er wird auch nicht jünger, weißt du‹?«
    Will zögerte einen Augenblick zu lange. »Nein, natürlich nicht.«
    Walt schnaubte verächtlich. »Diese Frau scheint mich schon für alterschwach zu halten.« Aber er konnte gar nicht anders als liebevoll zu lächeln, als er an seine hübsche, anmutige Frau dachte. Dann verdrängte er den Gedanken und konzentrierte sich wieder voll und ganz auf seine Aufgabe.
    »Also gut. Fangen wir an. Der Grund, warum ich vorangehe, ist ganz einfach. Du bist kleiner und flinker als ich, also ist die Wahrscheinlichkeit, unentdeckt zu bleiben, bei dir größer. Ich verlasse die Deckung und folge ihnen. Du wartest hier etwa

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