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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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gleiche Farbe, und ihre bizarren Umrisse machten es einem schwer, sie voneinander zu unterscheiden. Es war beinahe unmöglich, Einzelheiten auszumachen.
    »Tja, das würde ich nun wirklich als die perfekte Stelle für einen Hinterhalt bezeichnen«, stellte Walt fest. Er schwang sich aus dem Sattel, ging ein paar Schritte und suchte den Boden ab. Dann winkte er die anderen zu sich.
    »Will, du hast die Spuren von Tennyson und seinen Leuten gesehen. Sieh dir die hier mal genauer an und sag mir, ob du irgendeinen Unterschied feststellst.«
    An einem niedrigen Busch hing ein Wollfaden. Weiter vorne schimmerte etwas auf dem Boden. Will ging hinüber und hob es auf. Es war ein Knopf aus Horn. Etwas weiter vorne sah er den deutlichen Abdruck eines Absatzes auf einem weichen Erdstück. Im näheren Umkreis war das Gras stark niedergetreten.
    »Also, was meinst du?«, fragte Walt.
    Irgendetwas stimmt hier nicht, dachte Will. Die Spuren waren immer sehr undeutlich gewesen, aber hier fanden sich an einer einzigen Stelle gleich drei Hinweise. Und diese drei Spuren deuteten ganz offensichtlich in eine bestimmte Richtung: in den toten Wald.
    »Das scheint mir alles etwas zu … offensichtlich«, antwortete er schließlich.
    »Genau«, stimmte Walt zu.
    »Sie wollen, dass wir die Spuren finden«, sagte Will. Das war eine Feststellung, keine Frage.
    Walt nickte langsam. »Die Frage ist, warum? Warum wollen sie, dass wir sie finden?«
    »Sie wollen, dass wir ihnen folgen«, hörte sich Horace zu seiner eigenen Überraschung sagen.
    Walt nickte. »Völlig richtig, Horace. Dieser Umhang bringt dich anscheinend dazu, wie ein echter Waldläufer zu denken.« Er deutete in den Wald vor ihnen. »Sie wollen uns davon überzeugen, dass sie hier entlanggekommen sind. Und dafür gibt es nur einen Grund.«
    »Sie warten irgendwo da drin auf uns«, sagte Will.
    »Ich würde es ganz genauso machen«, sagte Walt, fügte dann jedoch geringschätzig hinzu: »Allerdings würde ich etwas raffinierter vorgehen. Die Spuren sind beinahe eine Beleidigung für unsere Intelligenz.«
    »Das können sie natürlich nicht wissen«, warf Horace ein. »Bestimmt hat keiner von ihnen vorher viel mit Waldläufern zu tun gehabt. Also können sie auch nicht ahnen, dass die Waldläufer sogar Spuren eines Spatzen sehen können, der zu tief über einen Felsen geflogen ist.«
    Walt und Will sahen ihn misstrauisch an.
    »War das etwa Sarkasmus?«, fragte Walt.
    »Klang für mich ganz danach«, antwortete Will.
    »Warst du tatsächlich sarkastisch, Horace?«, fragte Walt.
    Horace versuchte, nicht zu grinsen, was ihm allerdings nicht ganz gelang. »Wo denkst du hin. Ich habe nur euren unglaublichen, beinahe übermenschlichen Fähigkeiten den gebührenden Respekt erwiesen.«
    »Das war Sarkasmus«, stellte Will fest.
    Horace zuckte die Schultern. »Eher Ironie, würde ich sagen«, meinte er.
    Walt nickte langsam. »Trotzdem hat unser sarkastischer Freund … oder nein, sagen wir ironischer Freund … nicht ganz unrecht. Die Genovesen haben keine Ahnung, wie gut wir im Spurenlesen sind. Aus diesem Grund wollten sie auch kein Risiko eingehen …« Er deutete auf die Fußspur, den Faden und den Knopf.
    »Also, was machen wir jetzt?«, fragte Horace.
    »Das kann ich dir sagen«, antwortete Walt, »du bringst die Pferde etwa eine Viertelmeile zurück und wartest. Will und ich werden es diesen verdammten Genovesen zeigen.«
    Horace streckte die Arme aus und machte einen Schritt auf ihn zu. »Ach komm schon, Walt! Kann sein, dass ich vielleicht sarkastisch war … ein ganz klein wenig. Aber das ist doch kein Grund, mich hier zurückzulassen. Du weißt, dass du dich auf mich verlassen kannst!«
    Walt legte eine Hand auf Horace’ Unterarm. »Horace, ich will dich nicht bestrafen. Und ich verlasse mich genauso sehr auf dich wie auf Will. Aber für diese Art von Kampf bist du nicht ausgebildet. Und auch nicht bewaffnet«, fügte er hinzu.
    Unbewusst hatte Horace bereits die Hand an den Knauf seines Schwertes gelegt.
    »Ich bin bewaffnet«, widersprach er. »Lass mich nur nahe genug rankommen, dann werde ich diesen verdammten Söldnern zeigen, wie gut bewaffnet ich bin!«
    Walt ließ Horace’ Arm nicht los, sondern schüttelte ihn leicht, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    »Deshalb will ich ja, dass du hier auf uns wartest. Das wird kein Nahkampf. Diese Männer töten aus der Entfernung. Will und ich haben unsere Bögen. Aber du wirst erst
gar nicht in ihre Nähe kommen. Sie

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