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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Wache. Als Bacari abstieg und steif vom Ritt zum Eingang ging, trat der Wachposten vor, um ihm den Weg zu versperren. Bacari lächelte, aber in diesem Lächeln lag etwas, was dem Mann sagte, er sollte sich lieber nicht mit ihm anlegen. Hastig trat der Wachposten zurück und bedeutete ihm einzutreten.
    Tennyson saß an einem Klapptisch und schrieb auf ein großes Stück Pergament. Er blickte verärgert auf, als Bacari unangekündigt eintrat.
    »Kannst du nicht anklopfen?«, fragte er unwirsch.
    Der Genovese sah sich um, als suche er nach einer Möglichkeit zum Klopfen. Missmutig winkte Tennyson ihn zu einem Klappstuhl aus Segeltuch auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches.
    »Also, was gibt es zu berichten?«, fragte der Prophet schließlich, nachdem er die letzten Worte auf das Pergament geschrieben hatte.
    »Sie haben angehalten«, sagte Bacari.
    Tennyson ließ die Feder fallen und blickte auf.
    »Angehalten? Wo?«
    »Auf offenem Gelände, ungefähr einen Fünfstundenritt von hier entfernt. Der Ältere ist krank. Er wird bald sterben.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja. Das Gift steckt in ihm. Er liegt jetzt schon fast zwei Tage in Decken gehüllt da. Er wird auf keinen Fall überleben. Das tut niemand.«
    Tennyson nickte mehrmals und verzog die Lippen zu einem grausamen Grinsen. »Gut«, sagte er. »Ich hoffe, er stirbt schmerzvoll.«
    »Das wird er«, versicherte Bacari ihm.
    »Was ist mit den anderen? Den beiden jungen?«
    »Einer ist fort. Der andere ist bei dem Graubart geblieben.«
    »Was heißt, er ist fort?«, fragte Tennyson.
    »Fort heißt fort«, antwortete Bacari frech. »Der eine ist fortgeritten, der andere ist dageblieben, um den Kranken zu versorgen.«
    Tennyson erhob sich und ging im Zelt auf und ab. »Hat er irgendetwas mitgenommen?«, fragte er schließlich.
    Bacari tat die Frage mit einer Geste ab. »Nichts, soweit ich sehen konnte. Abgesehen von den Pferden natürlich.«
    Tennysons Gesicht lief rot an. »Er hat alle Pferde mitgenommen?«
    Bacari nickte.
    »Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass er vorhat, Hilfe zu holen und deshalb die Extrapferde mitgenommen hat?«, fragte Tennyson scharf.
    »Er wird vielleicht einen Heiler holen wollen. Natürlich ist mit der Gedanke gekommen. Und wenn schon. Es wird nichts nützen. Der Bärtige hat keine Chance. Außerdem ist die nächste große Siedlung mehr als einen Tagesritt entfernt. Das bedeutet, sie müssen mindestens drei Tage lang ausharren, sogar noch länger, wenn sie abwarten, ob ihr Freund geheilt werden kann.«
    Tennyson dachte darüber nach und seine Wut verrauchte, auch wenn ihm das arrogante Verhalten des Genovesen langsam auf die Nerven ging.
    »Mag sein. Und es gibt ganz sicher kein Gegenmittel für dieses Gift?«
    »Es gibt eines. Aber sie werden es nicht finden. Außerdem, je länger der Bärtige überlebt, desto besser ist es für uns.«
    »Wie das?«, fragte Tennyson und runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Sie können nicht weiterreiten, solange er krank ist. Wenn sie tatsächlich einen Heiler finden und er das unvermeidliche Ende hinauszögert, dann ist das nur gut. Zumindest soweit es uns betrifft«, fügte er mit einem grausamen Grinsen hinzu. »Für den Bärtigen nicht unbedingt.«
    Tennyson dachte darüber nach und nickte einige Male.
Schließlich kam er zu einer Entscheidung. »Ich denke, du hast recht«, sagte er. »Aber ich will trotzdem, dass du zurückreitest und alles im Auge behältst, nur für alle Fälle.«
    »Wozu denn?«, sagte der Genovese verärgert. »Ich habe einen langen Ritt hinter mir. Ich sag Euch, die gehen nirgendwohin. Ich verbringe nicht noch eine Nacht draußen im feuchten Gras, nur weil Ihr Gespenster seht! Wenn Ihr sie heute Nacht überwachen wollt, dann geht los und beobachtet sie selbst.«
    Tennyson sah ihn wütend an. Er hatte sich schon gedacht, dass es früher oder später mit den Genovesen zu einer Auseinandersetzung käme. Sie waren zu stolz und zu arrogant. Und viel zu selbstsicher.
    »Halte deine Zunge im Zaum, wenn du mit mir redest, Bacari«, warnte er ihn.
    Der Genovese ließ ein verächtliches Lachen hören.
    »Oder was? Ich fürchte Euch nicht, fetter Mann. Ich fürchte weder Eure Männer noch Euren falschen Gott. Die einzige Person in diesem Lager, die man fürchten muss, bin ich, verstanden?«
    Tennyson zügelte seine Wut. Aber insgeheim nahm er sich vor, den Genovesen zu töten, sobald sich die Gelegenheit dazu bot. Im Augenblick jedoch würde er den Anschein wahren und sich mit ihm

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