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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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durch die Berge führt. Ohne Burg Macindaw müssten wir ständig mit Überfällen durch die Skotten rechnen – dem wilden Stamm, der die südlichen Provinzen von Picta für sich beansprucht. Es sind Krieger, Räuber und Diebe. Um genau zu sein, ohne Macindaw hätten wir Schwierigkeiten, sie überhaupt aus dem Lehen Norgate herauszuhalten. Es ist ein einsamer Weg nach Norden, und es ist nicht leicht, mit einer Armee im Winter unterwegs zu sein – besonders da der Großteil unserer Truppen aus den südlichen Lehen kommt und
nicht an die Härten der Witterung gewöhnt ist, die man dort oben vorfindet.«
    Will nickte und setzte sich nun wieder zurück. Die Karte hatte er sich genau eingeprägt.
    »Jetzt wirst du vielleicht verstehen«, fuhr sein alter Meister fort, »warum wir aufhorchen, wenn irgendetwas das natürliche Gleichgewicht der Dinge im Lehen Norgate durcheinanderbringt.«
    Will nickte.
    »Als Lord Syron, der Kommandant auf Macindaw, von einer geheimnisvollen Krankheit niedergestreckt wurde, waren wir verständlicherweise besorgt. Die Besorgnis wuchs, als wir von wilden Gerüchten über Zauberei hörten. Anscheinend hatte einer von Syrons Vorfahren vor mehr als hundert Jahren Streit mit einem Zauberer aus der Gegend.« Walt merkte, dass Will etwas fragen wollte, und hob abwehrend die Hand. »Wir wissen nichts Genaues darüber. Es ist, wie gesagt, alles schon vor über hundert Jahren geschehen, also gibt es so gut wie keine Beweise. Angeblich war er ein echter und gefährlicher Zauberer, der mit Syrons Familie über einen Zeitraum von Hunderten von Jahren in Fehde lag. Die neueste Erscheinung wird als eine Fortsetzung dieser langen Reihe von Auseinandersetzungen gesehen. Vergiss aber nicht, wir haben es hier mit Mythen und Legenden zu tun, also erwarte nicht zu viel Sinn dahinter.«
    »Was ist denn mit dem Zauberer geschehen?«, fragte Will.
    Walt zuckte mit den Schultern. »Das weiß niemand. Es scheint, er streckte Syrons Vorfahren mit geheimnisvollen
Krankheiten nieder. Natürlich konnten die Heiler nichts davon einordnen oder heilen. Das können sie nie, wenn angeblich Zauberei im Spiel ist«, fügte er mit einem Seufzer hinzu. »Aber dann nahm ein junger Ritter aus diesem Geschlecht es auf sich, zu dem Zauberer zu reiten. Wie es bei solchen Legenden ist, war er reinen Herzens. Dies und sein nobler Charakter half ihm, den Zauberer zu besiegen und zu vertreiben.«
    »Er hat ihn nicht getötet?«, warf Will ein.
    »Nein. Unglücklicherweise passiert auch das nie. Das gibt den Legenden die Möglichkeit, nach vielen Jahren wiederbelebt zu werden, so wie es jetzt geschehen ist. Die gegenwärtige Situation ist so, dass Syron vor etwa sechs Wochen ausritt und plötzlich von seinem Pferd fiel. Als seine Männer ihn erreichten, war er im Gesicht blau angelaufen, hatte Schaum vor dem Mund und schrie vor Schmerzen. Man brachte ihn nach Hause, aber die Heiler wussten sich keinen Rat. Alles, was sie tun konnten, war, ihm Arzneien zu geben, um die Schmerzen zu lindern. Sein Zustand hat sich seither nicht gebessert und er schwebt zwischen Leben und Tod. Wenn sie ihn wecken, um ihm Nahrung oder Wasser einzuflößen, beginnt er erneut, vor Schmerzen zu schreien, und hat Schaum vor dem Mund. Wenn sie ihn jedoch schlafen lassen, wird er immer schwächer und schwächer.«
    »Lasst mich raten«, warf Will ein, als Walt eine Pause machte. »Diese Anzeichen der Krankheit gleichen jenen seines Vorfahren?«
    Walt deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. »Ganz
recht!«, lobte er. »Was natürlich den Gerüchten Auftrieb gab, dass Malkallam zurückgekehrt sei.«
    »Malkallam?«, fragte Will nach.
    »Der Zauberer von damals«, warf Crowley ein. »Keiner weiß, wann die Gerüchte begannen, aber es gab auch andere … Zeichen. Unerklärliche Lichter im Wald, merkwürdige Gestalten, die nächtens auf der Straße gesehen werden, Stimmen, die man hört, und so weiter. Allesamt Dinge, die dem Landvolk eine Heidenangst einjagen. Der Waldläufer des Lehens, Meralon, hat versucht, mehr darüber zu erfahren, aber die Leute machen den Mund nicht mehr auf. Er hörte Gerüchte darüber, dass jemand tief im Wald leben würde, und der Name Malkallam fiel. Aber wo genau er leben soll, konnte er nicht herausfinden.«
    »Wer befehligt denn die Burg, während Syron krank ist?«, fragte Will.
    Walt nickte anerkennend. Will hatte die Fähigkeit, zum Wesentlichen zu kommen. »Syrons Sohn Orman ist eigentlich derjenige, der nun die Verantwortung hat. Aber

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