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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Bogen aus der ledernen Bogenscheide hinter dem Sattel und legte ihn über die Schulter. Als Horace bemerkte, dass Will seine Waffe mitnahm, legte er unwillkürlich die Hand an sein Schwert und folgte Gilan zum Garnisonshaus.
    Das kleine Steinhaus war sauber und ordentlich, aber verlassen. Hier gab es Anzeichen, dass die Bewohner überstürzt aufgebrochen waren. Ein paar Teller standen auf einem Tisch, darauf befanden sich noch ausgetrocknete Essensreste und einige Schranktüren standen offen. Kleidungsstücke waren auf dem Boden des Schlafsaals verstreut, als ob ihre Besitzer vor dem Aufbruch eilig noch ein paar Habseligkeiten verstaut hätten. In einigen der Schlafnischen fehlten die Decken.
    Gilan fuhr mit dem Zeigefinger über den Rand des Esstisches und hinterließ eine Spur in der Staubschicht, die sich dort angesammelt hatte. Er inspizierte seine Fingerspitze. »Die Leute sind nicht erst seit Kurzem fort«, stellte er fest.
    Horace, der in den kleinen Vorratsraum unter der Treppe gespäht hatte, zuckte bei den Worten des Waldläufers zusammen und stieß sich den Kopf an dem niedrigen Türrahmen an.
    »Woher wisst Ihr das?«, fragte er, mehr um seine Verlegenheit zu verbergen als aus echter Neugierde. Gilan deutete in den Raum. »Die Kelten sind sehr ordentliche Leute. Dieser Staub hat sich erst gebildet, nachdem sie fort waren. Ich schätze mal, dass der Raum hier seit mindestens einem Monat leer steht.«
    »Vielleicht ist es so, wie Ihr gesagt habt«, meinte Will. »Vielleicht haben sie diesen Posten einfach geschlossen.«
    Gilan nickte zwar, doch sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er längst nicht überzeugt war. »Das würde jedoch nicht erklären, warum sie so übereilt aufgebrochen sind. Seht euch doch um«, er machte eine ausholende Handbewegung, »die Teller auf dem Tisch, die offenen Schränke, die auf dem Boden verstreute Kleidung. Wenn ein Posten geschlossen wird, dann nimmt man alle Habseligkeiten mit und macht anschließend sauber.«
    Er verließ das Haus und ließ den Blick über die
menschenleere Landschaft schweifen, als hoffte er, dort eine Antwort auf das Rätsel zu finden. Doch es war nichts zu sehen, nur ihre eigenen Pferde, die das kurze Gras fraßen, das nahe des Wachhäuschens wuchs.
    »Auf der Karte ist Pordellath als nächster Ort angegeben«, sagte Gilan schließlich. »Es liegt etwas abseits von unserer Route, aber vielleicht können wir dort herausfinden, was hier los ist.«

    Pordellath war nicht allzu weit. Weil die Gegend so bergig war, wand sich der Pfad im Zickzack nach oben. Sie hatten das kleine Dorf fast erreicht, bevor es überhaupt zu sehen war. Es war spät am Abend und sowohl Will als auch Horace knurrte schon der Magen. Sie hatten die übliche Mittagspause ausgelassen. Zuerst hatten sie noch schnell den Grenzposten erreichen wollen, dann wollten sie so schnell wie möglich nach Pordellath kommen. Im Dorf würde es sicher ein Gasthaus geben und beide Jungen träumten schon von einer warmen Mahlzeit und einem erfrischenden Getränk. Umso mehr waren sie überrascht, als Gilan die Zügel anzog, sobald das Dorf hinter einem Hügel in Sicht kam.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte er. »Seht euch das an!«
    Die beiden Jungen blickten zum Dorf. Doch Will konnte beim besten Willen nicht erkennen, was
Gilan Sorgen bereitete. »Ich sehe gar nichts«, gestand er ein.
    Gilan drehte sich zu ihm. »Genau! Nichts zu sehen! Kein Rauch aus den Schornsteinen. Keine Menschen auf der Straße. Das Dorf liegt genauso verlassen da wie der Grenzposten!«
    Er gab Blitz Schenkeldruck und das Pferd fiel in einen leichten Trab. Will folgte ihm unmittelbar nach, Horaces Pferd reagierte etwas langsamer. Nacheinander ritten die drei ins Dorf und hielten dann auf dem kleinen Marktplatz an.
    Pordellath hatte nicht viel zu bieten. Nur die kurze Hauptstraße, die sie gekommen waren, mit Häuserreihen auf beiden Seiten. Am Ende verbreiterte sich die Straße zu einem kleinen Platz.
    Der Marktplatz wurde von dem größten Gebäude beherrscht, was nach keltischer Tradition das Haus des Riadhahs war. Der Riadhah war das Dorfoberhaupt. Dieses Amt wurde über Generationen vererbt und der Riadhah war sowohl Dorfoberhaupt als auch Gesetzeshüter. Seine Autorität war absolut und er herrschte unangefochten über die Dorfbewohner.
    Jedoch nur wenn es irgendwelche Dorfbewohner gab, über die er herrschen konnte. Heute gab es weder einen Riadhah noch Dorfbewohner. Nur das schwache Echo der Pferdehufe auf dem

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