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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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half Evanlyn vom Pferd – auf dem Packsattel zu reiten, wie sie es hatte tun müssen, gestaltete das Absteigen etwas schwieriger. Dann begann er, die Vorräte abzuladen und auch das zusammengerollte Segeltuch, das sie als Wetterschutz benutzten.
    Evanlyn sagte kaum ein Wort, streckte und dehnte sich, dann ging sie ein paar Schritte zur Seite, um sich auf einen flachen Fels zu setzen.
    Will runzelte die Stirn und warf einen der Lebensmittelbündel vor sie in den Sand.
    »Du kannst anfangen, das Essen zu bereiten«, sagte er gröber, als er es vorgehabt hatte. Er war verärgert, dass sie es sich einfach bequem machte und ihm und Horace die ganze Arbeit überließ.
    Sie blickte auf das Bündel hinunter und wurde vor Ärger rot. »Ich bin nicht besonders hungrig«, antwortete sie.
    Horace hörte auf, sein Pferd abzusatteln, und trat zu ihnen. »Ich mache es«, bot er an, um einen Streit zwischen den beiden zu vermeiden.
    Aber Will hob abwehrend die Hand. »Nein, du musst den Wetterschutz aufbauen. Evanlyn kann das Essen übernehmen.«
    Ihre Blicke trafen sich. Sie waren beide aufgebracht, doch Evanlyn war klug genug zu begreifen, dass sie im Unrecht war. Sie zuckte mit den Schultern und griff nach den Lebensmitteln. »Wenn es
dir so wichtig ist«, murrte sie. Dann fügte sie hinzu: »Kann Horace denn wenigstens das Feuer für mich machen? Er kann das viel schneller als ich.«
    Will verzog nachdenklich das Gesicht. Er wollte eigentlich kein Feuer machen, solange sie noch in Celtica waren. Es erschien wohl kaum logisch, nachts zu reiten, um nicht entdeckt zu werden, und andererseits ein Feuer anzuzünden, dessen Rauch sie verriet. »Kein Feuer«, erklärte er entschlossen.
    Evanlyn warf trotzig das Bündel auf den Boden. »Nicht schon wieder eine kalte Mahlzeit!«, fuhr sie ihn an.
    Will blieb ruhig. »Es ist noch nicht so lange her, da hättest du glücklich alles gegessen – ob heiß oder kalt, solange es nur etwas zu essen war«, erinnerte er sie, und sie senkte den Blick. »Hör zu«, fuhr er in vernünftigem Ton fort, »Gilan kennt sich mit diesen Dingen besser aus als wir, und er hat mir eingeschärft, dass niemand auf uns aufmerksam werden darf. Verstehst du?«
    Evanlyn murrte etwas.
    Horace war wegen der gereizten Stimmung zwischen den beiden besorgt und versuchte zu vermitteln. »Wie wäre es mit einem kleinen Feuer nur zum Kochen?«, schlug er vor. »Wenn wir es unter diesem Gebüsch machen, wird der Rauch bei Tage kaum zu sehen sein.«
    »Das ist es nicht allein«, erklärte Will. Er hängte sich die Wasserschläuche über eine Schulter und
nahm seinen Bogen vom Sattel. »Gilan sagt, die Wargals haben einen erstaunlichen Geruchssinn. Wenn wir ein Feuer machen, dann würde der Rauch noch Stunden hier zu riechen sein, selbst nachdem wir es gelöscht haben.«
    Horace nickte und verstand.
    Bevor noch irgendein Einwand vorgebracht werden konnte, machte sich Will auf den Weg zu den Felsblöcken hinter dem Lagerplatz.
    »Ich werde mich umsehen«, kündigte er an. »Vielleicht gibt es ja wenigstens frisches Wasser in der Nähe. Und außerdem will ich sicher sein, dass wir allein sind.«
    Er ignorierte das »Ja, mein Herr!« von Evanlyn, deren Bemerkung gerade laut genug war, damit er es hören konnte, und kletterte die Felsen hinauf. Von dort aus konnte er das ganze Gebiet überblicken, wurde selbst jedoch nicht gesehen. Vorsichtig bewegte er sich von einer Deckung zur nächsten. Wann immer du als Späher unterwegs bist, hatte Walt ihm beigebracht, verhalte dich stets so, als ob jemand da wäre, der dich sehen könnte. Nimm niemals an, dass du alleine bist.
    Will fand keine Anzeichen von Wargals oder Kelten. Doch er entdeckte einen kleinen Bach, der schnell genug dahinplätscherte, dass man annehmen konnte, das Wasser sei sauber genug zum Trinken. Also probierte er es, und nachdem er sich von seiner Tauglichkeit überzeugt hatte, füllte er die Wasserschläuche
bis zum Rand. Das kalte, frische Wasser mundete nach dem schal schmeckenden alten Vorrat besonders gut. Sobald sich das Wasser mehr als ein paar Stunden in den Schläuchen befand, nahm es deren Geschmack an.
    Horace und Evanlyn warteten am Lagerplatz auf seine Rückkehr. Evanlyn hatte einen Teller mit Trockenfleisch zurechtgemacht. Dazu gab es wieder den harten Zwieback, den sie schon einige Male statt Brot verzehrt hatten. Will war dankbar, dass sie auch noch ein paar eingelegte Gurken dazugetan hatte. Während des Essens bemerkte er, dass sie selbst keine

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