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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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unruhigen Licht blickte sich Horace sichtlich unwohl um. Er mochte weder Höhen noch enge Räume.
    »Hier haben wir die Antwort«, stellte Will fest. »Morgarath brauchte die ersten fünfzig Minenarbeiter, um diese Arbeit zu leisten. Jetzt, wo der Tunnel fast fertig ist, benötigt er unbedingt mehr Männer, um die Brücke so schnell wie möglich zu vollenden.«
    Horace nickte. »Du hast recht. Der Tunnelbau dauerte Monate, aber niemand konnte sehen, was im Inneren des Berges vorging. Sobald mit dem Bau der Brücke begonnen worden war, war das Risiko, entdeckt zu werden, viel größer.«
    Ein Stück weiter im Tunnel fanden sie einen schmalen sandigen Platz, fast wie eine Grotte, die nach einer Seite abzweigte. Dort legten sie Glendyss hinein. Will dachte sich, dass die beiden Landsleute zuvor genau das für ihn tun wollten.
    Er zögerte. »Was werden die Wargals wohl denken, wenn sie ihn morgen hier finden?«
    Horace zuckte mit den Schultern. »Dass er hierher gekrochen ist.«
    Will bezweifelte das. Aber dann sah er in dem schwachen Licht den friedlichen Ausdruck auf dem Gesicht des Sterbenden und niemals hätte er den Mann wieder zurück nach draußen bringen können.
    »Trag ihn nur noch ein Stückchen weiter hinein, damit er nicht gleich aufgefunden wird«, bat er seinen Freund.
    Horace legte den Mann sanft hinter einem kleinen Felsvorsprung ab. Glendyss war jetzt nur zu sehen, wenn man genau hinschaute, und Will hoffte, dass das ausreichte.
    Horace kehrte in den Haupttunnel zurück und sah sich immer noch vorsichtig um. »Was tun wir jetzt?«
    »Du wartest hier auf mich«, schlug Will vor. »Ich sehe rasch nach, wohin der Tunnel führt.«
    Horace widersprach nicht. Der Gedanke, noch tiefer in den Berg hinein zu gehen, gefiel ihm ganz und gar nicht. Er suchte sich einen Sitzplatz nahe an einer Fackel. »Sieh nur zu, dass du bald zurückkommst«, sagte er. »Ich möchte nicht nach dir suchen müssen.«

D er Tunnel, der anfangs noch eben verlief, führte bald steil nach oben. Man sah an den Wänden und am Boden, dass er von Menschenhand verbreitert worden war.
    Will vermutete, dass der Gang ursprünglich nicht mehr als ein natürlicher Spalt gewesen war. Ein Stück weiter vorne war er noch mehr verbreitert worden. Bald war so viel Platz, dass vier oder fünf Männer nebeneinander laufen konnten. Und er führte immer noch nach oben.
    Diffuses Licht zeigte schließlich das Ende des Tunnels an. Es leuchtete kräftiger als Mondlicht, und als Will vorsichtig aus dem Tunnel trat, sah er auch warum.
    Hier teilten sich die Berge und formten ein Tal. Auf einer Seite sah man feste Holzkonstruktionen, die nach oben führten – richtige Treppen waren es, stellte Will beim näheren Betrachten fest. Das Tal selbst wurde von vielen Lagerfeuern erhellt, und Hunderte von Leuten liefen im flackernden Schein
des Feuers umher. Dies sollte wahrscheinlich der Sammelplatz für Morgaraths Armee werden. Im Augenblick hielten die Wargals hier die Minenarbeiter gefangen.
    Will versuchte, sich ein genaues Bild zu machen. Das Plateau, das den größten Teil von Morgaraths Reich ausmachte, befand sich noch viel höher. Doch die Treppen und die weniger steilen Hänge der umgebenden Berge ermöglichten einen Zugang hierher. Das Tal wiederum befand sich oberhalb des Vorsprungs, an dem die Brücke stand. Im nach unten abfallenden Tunnel konnten die Truppen von hier bis zur Brücke gelangen. Wieder einmal hallten Walts Worte in Wills Ohr: Es gibt keinen Ort, der wirklich unpassierbar ist.
    Will schlich weiter und fand Deckung hinter einem Steinhaufen. Von hier aus begutachtete er die Lage im Tal. In der Mitte befand sich ein Pferch, in dem einige kleine Feuer brannten. Um jedes saßen oder lagen Grüppchen von Menschen. Das mussten die Gefangenen sein.
    Die Wargals lagerten an großen Feuern außerhalb der Umzäunung. Will konnte die unförmigen Gestalten deutlich im Schein des Feuers erkennen. Ganz in der Nähe gab es jedoch ein anderes Lagerfeuer. Die Gestalten dort wirkten menschlicher, und Will schlich neugierig näher, immer darauf bedacht, so schnell wie möglich von einer Deckung zur nächsten zu gelangen, bis er nahe genug, aber gerade noch
außerhalb des Feuerscheins war. Von Walt hatte er gelernt, dass die Dunkelheit für jene am Feuer durch den hellen Lichtschein noch stärker war und er auf diese Weise nicht so leicht entdeckt werden konnte.
    Irgendein Fleisch wurde langsam über dem Feuer geröstet und der Geruch ließ Will das Wasser

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