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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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im Munde zusammenlaufen. Er hatte ja schon tagelang nur karge Mahlzeiten gehabt und das gebratene Fleisch verströmte einen verlockenden Duft. Er merkte, wie sein Magen zu knurren begann, und er erschrak. Es wäre wirklich Pech, von einem knurrenden Magen entlarvt zu werden, dachte er. Bei dieser Vorstellung verschlug es ihm sofort den Appetit und sein Magen beruhigte sich wieder etwas. Vorsichtig spähte er hinter einem Felsblock hervor, um die Gestalten besser betrachten zu können.
    Eine davon beugte sich gerade nach vorn und schnitt ein Stück Fleisch ab. Im Schein des Feuers konnte Will sehen, dass es kein Wargal war. Den Schaffellwesten, wollenen Beinkleidern mit Bändern und schweren Stiefeln aus Robbenfell nach zu urteilen, mussten es Nordländer sein.
    Bei genauerem Hinsehen entdeckte Will nicht nur ihre typischen Helme mit den Hörnern, sondern auch die runden Schilde und Streitäxte, die auf der anderen Seite des Feuers lagen.
    Der Mann hatte das Fleischstück jetzt verzehrt und wischte sich die Hände an seiner Weste ab. Nach einem Rülpser machte er es sich am Feuer bequem.
    »Bin verdammt froh, wenn Olvaks Männer hier sind«, sagte er in dem eigenwilligen Akzent der Nordländer. Will wusste, dass sie eigentlich die gleiche Sprache hatten wie das Königreich. Doch als er den Mann jetzt reden hörte, musste er sich sehr anstrengen, um ihn zu verstehen.
    Die anderen Seewölfe pflichteten dem Sprecher mit einem dunklen Knurren bei. Sie saßen zu viert ums Feuer. Will rutschte noch ein wenig näher, um sie besser verstehen zu können. Dann erstarrte er jedoch, als er einen Wargal von der anderen Seite direkt auf sich zustapfen sah.
    Die Nordländer hörten ihn ebenfalls und blickten auf. Da erst bemerkte Will, dass der Wargal gar nicht auf ihn zukam, sondern ans Feuer der Nordländer trat.
    »Sieh mal einer an«, spottete einer der Männer leise. »Da kommt einer von Morgaraths Schönheiten.«
    Der Wargal war auf der anderen Seite des Feuers stehen geblieben und grunzte etwas Unverständliches. Der Nordländer, der gerade gesprochen hatte, zuckte mit den Schultern.
    »Tut mir leid, mein Hübscher, das hab ich nicht verstanden«, sagte er. In seiner Stimme lag eine Spur Feindseligkeit. Der Wargal schien das zu spüren. Verärgert wiederholte er das, was offensichtlich eine Aufforderung sein sollte. Wieder zuckten die Nordländer nur mit den Schultern.
    Der Wargal grunzte und wurde mit jeder Minute wütender. Er deutete auf das Fleisch, das über dem Feuer hing, und dann auf sich selbst und machte Gesten wie beim Essen.
    »Das hässliche Ungeheuer will unser Wild«, stellte einer der Nordländer fest. Die anderen murrten.
    »Soll er sich doch sein eigenes fangen«, sagte der Erste. Der Wargal trat jetzt zwischen die Männer. Er hatte aufgehört zu grunzen und starrte mit funkelnden Augen auf das Fleisch. Irgendwie war dieses Schweigen noch bösartiger, als sein Grunzen es gewesen war.
    »Pass auf, Erak«, warnte einer der Männer. »Wir sind hier in der Minderheit.«
    Erak erwiderte den Blick des Wargal einen Augenblick lang genauso böse, dann schien er den Ratschlag seines Freundes zu beherzigen. Ärgerlich deutete er auf das Fleisch.
    »Meinetwegen. Nimm’s dir«, sagte er kurz. Der Wargal machte einen Schritt nach vorn und zog den Holzspieß vom Feuer. Kaum hatte er ihn in der Hand, nahm er auch schon einen riesigen Bissen vom Fleisch. Selbst aus der Entfernung konnte Will das triumphierende Funkeln in seinen Augen erkennen. Dann drehte der Wargal sich abrupt um und stapfte davon. Dabei zwang er die Männer, sich schnell zur Seite wegzudrehen, um nicht von den mächtigen Füßen getreten zu werden. Sie hörten sein zufriedenes Grunzen, als er zurück zu seinesgleichen ging.
    »Verdammte Bestien, jagen mir ’ne Gänsehaut übern Rücken«, murrte Erak. »Weiß nicht, warum wir überhaupt was mit denen zu tun haben müssen.«
    »Weil Horth diesem Morgarath nicht traut«, antwortete einer der anderen. »Wenn wir nicht hier wären, würden diese verdammten Kreaturen die ganze Beute für sich behalten, und uns blieben nur die harten Kämpfe in der Ebene von Uthal.«
    »Und das harte Marschieren«, warf ein anderer ein. »Für Horths Männer ist das kein Spaß. Sich durch den verflixten Dornenbuschwald zu kämpfen, um den Feind von hinten anzugreifen, das ist kein Zuckerschlecken.«
    Will runzelte die Stirn, als er das hörte. Offensichtlich hatten Morgarath und Horth – wahrscheinlich ein Anführer der

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