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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Nordländer – eine weitere Überraschung für die Streitkräfte des Königreichs geplant. Will versuchte, sich die Gegend um die Ebene von Uthal herum vorzustellen, aber sein Gedächtnis war lückenhaft. Hätte er nur in den Lehrstunden bei Walt besser aufgepasst!
    Voller Reue erinnerte er sich daran, wie er seinen Lehrmeister gefragt hatte: »Warum muss ich immer über diesen Landkarten sitzen?«
    »Weil du dich auskennen musst, wenn du herausfinden willst, wo dein Feind ist und wohin er geht«, war die Antwort gewesen. Düster wurde Will jetzt klar, wie recht Walt gehabt hatte. Und wie er so an
seinen weisen und vorausschauenden Lehrmeister dachte, fühlte er sich mit einem Mal sehr allein und verlassen.
    »Wie dem auch sei«, sagte Erak gerade, »es wird alles anders, wenn Olvaks Männer erst hier sind. Auch wenn sie verdammt lange brauchen.«
    »Keine Bange«, sagte sein Kamerad. »Es dauert schon ein paar Tage, um fünfhundert Mann auf die Südklippen zu schaffen. Überleg nur, wie lange wir gebraucht haben.«
    »Ja«, sagte ein anderer. »Aber wir haben schon den Pfad geschlagen. Die müssen ihm doch bloß noch folgen.«
    »Wenn’s nach mir geht, können sie gar nicht schnell genug hier sein«, sagte Erak, stand auf und streckte sich. »Also, ich hau mich hin, sobald ich noch was abgelassen hab.«
    »Aber das willst du ja wohl nicht gleich hier am Feuer machen«, sagte einer der Männer gereizt. »Geh hinter die Felsen dort drüben.«
    Entsetzt wurde Will klar, dass der Nordländer auf die Felsen deutete, wo er selbst sich versteckte. Und tatsächlich drehte Erak sich jetzt lachend um und kam in seine Richtung. Es war zweifellos an der Zeit, sich zu verziehen.
    Will schlich gebückt ein Stück zurück, dann kroch er ganz schnell auf dem Bauch und wendete alles an, was er während seiner Ausbildung gelernt hatte, um sich jeder verfügbaren Deckung zu bedienen.
    Er war vielleicht zwanzig Meter weit gekommen, als er ein plätscherndes Geräusch von der Stelle vernahm, wo er gelauscht hatte. Dann hörte er einen zufriedenen Seufzer, und als er sich umdrehte, sah er, wie sich die zotteligen Haare Eraks gegen den Feuerschein abhoben.
    Als Will sicher sein konnte, dass der Nordländer ihn nicht bemerkt hatte, schlich er weiter, zurück in den Tunnel. Die ersten paar Meter ging er langsam und vorsichtig, bis seine Augen sich an das schwache Licht der Fackeln gewöhnt hatten. Dann begann er zu rennen, seine weichen Stiefel machten jedoch kaum ein Geräusch auf dem sandigen Boden.

H orace wartete genau dort im Tunnel auf ihn, wo Will ihn verlassen hatte, die Hand kampfbereit auf dem Schwertknauf.
    »Hast du etwas herausgefunden?«, flüsterte er.
    Will atmete tief durch. »Eine ganze Menge. Und alles ziemlich schlimm.« Er hob die Hand, um weitere Fragen abzuwehren. »Gehen wir zu Evanlyn«, schlug er vor. »Dann erzähle ich dir alles.« Er blickte in den Seitentunnel, wo sie Glendyss zurückgelassen hatten. »Hast du noch etwas von ihm gehört?«, fragte er.
    Horace zuckte traurig mit den Schultern. »Gleich nachdem du weg warst, begann er zu stöhnen. Dann wurde er wieder still. Ich glaube, er ist tot. Zumindest ist er so gestorben, wie er wollte«, fügte er hinzu und folgte Will dann durch den schwach erleuchteten Tunnel zurück zur Brücke.
    Sie gelangten ungehindert zu der Stelle, wo Evanlyn bei den Pferden wartete. Als sie nahe genug waren, rief Will leise ihren Namen, um sie nicht zu
erschrecken. Horace hatte ihr seinen Dolch überlassen, und Will war überzeugt, dass man sich einer bewaffneten Evanlyn besser nicht unangekündigt näherte.
    Während er erzählte, was er am anderen Ende des Tunnels gesehen und gehört hatte, zeichnete er eine Karte in den Sand.
    »Wir müssen einen Weg finden, um Morgaraths Truppen aufzuhalten«, sagte er nachdenklich.
    Die anderen beiden sahen ihn neugierig und verblüfft an. Sie aufhalten? Wie konnten zwei Lehrjungen und ein Mädchen fünfhundert Nordländer und wer weiß wie viele rücksichtslose Wargals aufhalten?
    »Du meintest doch, wir sollten so schnell wie möglich den König benachrichtigen«, erinnerte ihn Evanlyn.
    »Wir haben keine Zeit mehr«, antwortete Will. »Seht mal.«
    Sie beugten sich nach vorn, als er die Zeichnung verwischte und schnell eine neue machte. Natürlich war sie nicht ganz genau, aber zumindest zeigte sie die wichtigsten Merkmale des Königreichs und von Morgaraths Plateau.
    »Sie sagten, es kämen noch mehr Nordländer über die Klippen an

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