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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Augenblick, Vater«, sagte er. Zum König gewandt, fuhr er fort: »Majestät, als Ihr bei meiner Ankunft die Zofe Evanlyn beschriebt, sagtet Ihr da, sie hätte rotes Haar?«
    Sir David blickte fragend zu Walt, doch der zuckte nur mit den Schultern, und Sir David drehte sich verärgert zurück zu seinem Sohn. »Was für einen Unterschied macht das denn?«, begann er.
    Erneut hob Gilan die Hand und sprach dann weiter zum König: »Das Mädchen, das sich Evanlyn nannte, war blond, Sir«, sagte er einfach.
    Diesmal war es König Duncan, der die Hand hob, um seinen verärgerten Heeresmeister zum Schweigen zu bringen.
    »Blond?«, wiederholte er.
    »Blond, Sir. Sie hatte das Haar kurz geschnitten, aber es war blond, wie Euer eigenes. Und sie hatte grüne Augen«, fügte Gilan hinzu und beobachtete gespannt Duncan.
    Der König zögerte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Als er wieder sprach, schwang Hoffnung in seinen Worten mit. »Und ihre Gestalt? War sie schlank und zierlich?«
    Gilan nickte eifrig. »Wie ich sagte, Sir, im ersten
Moment hätten wir sie fast für einen Jungen gehalten. Sie muss die Identität ihrer Zofe angenommen haben, weil sie es für sicherer hielt.« Jetzt verstand er auch, weshalb Evanlyn ab und zu leicht gezögert hatte und warum sie offensichtlich über eine breitere Kenntnis von Politik und Strategie verfügte, als es für gewöhnlich Dienstboten tun.
    Langsam wurde auch den anderen klar, wie wichtig das war, was Gilan eben gesagt hatte.
    Der König sah von Gilan zu Walt, zu Sir David und dann wieder zurück zu Gilan.
    »Meine Tochter lebt«, sagte er leise. Dann gab es eine lange Stille. Sie wurde schließlich von Sir David gebrochen.
    »Gilan, wie weit hinter dir waren die beiden Lehrjungen und das Mädchen?«
    Gilan überlegte kurz. »Zwei Tagesritte, Vater«, schätzte er dann und folgte ihm zum Kartentisch. Er deutete auf einen Punkt, von dem er glaubte, Will und die anderen müssten ihn inzwischen erreicht haben.
    Sir David schickte unverzüglich Boten zum Führer der Reiterei, damit sie ihn wecken sollten.
    »Wir schicken einen Reitertrupp, um sie heimzuholen, Eure Majestät«, sagte er zum König. »Wenn die Männer noch in dieser Stunde aufbrechen und die ganze Nacht durchreiten, müssten sie gegen morgen Mittag auf die drei treffen.«
    »Ich werde sie führen«, bot Gilan sofort an.
    Sein Vater nickte zustimmend. »Ich hatte gehofft,
dass du das sagen würdest, mein Sohn.« Dann wandte er sich erleichtert an den König. »Ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, Eure Majestät«, sagte er.
    Der König sah ihn dankbar an. Gerade noch hatte er den Verlust seiner geliebten Tochter Cassandra betrauert. Jetzt war sie ihm wundersamerweise zurückgegeben worden.
    »Meine Tochter lebt«, sagte er glücklich. »Sie wird bald in Sicherheit sein.«

    Evanlyn kauerte über dem Holzstoß neben dem Brückengeländer. Von Zeit zu Zeit hörte sie das Sirren von Wills Bogen, wenn er auf die Angreifer schoss, aber sie zwang sich, nicht aufzublicken, sondern sich ganz auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Sie wusste, dass sie nur noch eine letzte Chance hatte, um das Feuer in Gang zu bekommen. Wenn sie versagte, wäre das Schicksal des Königreichs besiegelt. Also stapelte sie das Holz sorgfältig und ließ auch genug Luft zwischen den Scheiten, um einen guten Abzug zu ermöglichen. Sie hatte diesmal keine Späne zum Anzünden, doch das Seil des anderen Pfeilers brannte bereits lichterloh.
    Rasch nahm sie Wills Sachs und schnitt einige Stücke des verkohlten Seils vom Brückengeländer – dünnere Stücke, nicht das breite Seil selbst. Das hätte sie unmöglich so schnell durchschneiden können.
    Sie rannte damit über die Brücke zum hell auflodernden Feuer, ließ die geteerten Seilstücke Feuer fangen und rannte wieder zurück zu ihrem Feuerstoß. Dort stopfte sie die brennenden Stücke zwischen die Scheite. Die Flammen leckten an ihren Fingern, als sie das Seil hineinschob. Sie biss sich auf die Lippe und beachtete den Schmerz nicht. Diesmal wollte sie sicher sein, dass das Feuer auch wirklich brannte. Mit einigen Handbewegungen fachte sie das brennende Holz weiter an, bis schließlich auch die breiten Planken Feuer fingen. Jetzt flackerte das Feuer am Handseil auf, nährte sich vom Teer und sprang dann auf die Holzkonstruktion des Pfeilers über.
    Erst jetzt blickte Evanlyn hinüber zu Will. Ihre Augen waren vom Feuerschein geblendet und sie konnte ihn nur undeutlich

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