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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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mehr sagen konnte. »Das reicht, Rittmeister!«
    Der Offizier sah ihn verärgert an, und Gilan beugte sich vor und sprach so leise, dass nur er es hören konnte. »Je weniger Leute die wahre Identität des Mädchens kennen, desto besser«, erklärte er, und Verständnis dämmerte in den Augen des Offiziers. Wenn Morgarath wüsste, dass seine Männer die Tochter des Königs gefangen hielten, hätte er bei Verhandlungen ein mächtiges Pfand.
    Gilan wandte sich an Horace. »Sag mir, können sie die Brücke irgendwie reparieren?«
    Der junge Mann schüttelte nachdrücklich den Kopf. Er war über den Verlust seines Freundes entsetzt, dennoch war der Stolz auf Wills Tat offenkundig, als er den Hergang schilderte. »Unmöglich«, erwiderte er. »Sie ist ganz und gar zerstört. Will sorgte dafür, dass auf der Feindesseite nichts übrig blieb. Deshalb haben sie ihn ja auch erwischt.« Er überlegte und fügte dann hinzu: »Sie könnten natürlich eine schmale Seilbrücke anbringen.«
    Das bestärkte Gilan in seinem Entschluss. Er wandte sich an den Kommandanten. »Rittmeister, Ihr werdet mit Euren Leuten dorthin reiten und dafür sorgen, dass auch keinerlei Notbrücke über der Schlucht befestigt werden kann. Horace soll Euch die Stelle auf einer Karte zeigen. Haltet die Westseite
der Schlucht, bis Ihr abgelöst werdet, und sendet Patrouillen aus, um andere Orte zu sichern, die zur Überquerung dienen könnten. Davon wird es nicht sehr viele geben«, fügte er hinzu. »Horace, du kommst mit mir und berichtest noch einmal direkt dem König. Jetzt sofort.« Er schwieg, als ihm klar wurde, dass Horace auf die Gelegenheit wartete, etwas zu sagen, und forderte ihn mit einem Nicken zum Sprechen auf.
    »Die Nordländer«, sagte Horace. »Sie sind nicht nur auf dem Plateau. Ein Trupp umrundet den nördlichen Dornbuschwald.«
    »Bist du da ganz sicher?«, fragte Gilan, und Horace nickte entschieden.
    »Will hat sie belauscht, als sie darüber sprachen«, erklärte er. »Ihre Truppen an der Küste sind nur ein Täuschungsmanöver. Der echte Angriff sollte immer von hinten kommen.«
    »Dann haben wir keinen Augenblick mehr zu verlieren, um den König zu warnen«, sagte Gilan. »Rittmeister, Ihr habt Eure Befehle. Führt Eure Männer, so schnell Ihr könnt, zur Schlucht.«
    Der Rittmeister salutierte und gab dann seine Anweisungen. Nach einer kurzen Besprechung, bei der Horace ihnen auf einer Landkarte zeigte, wo sich die Brücke befunden hatte, brachen die Reiter auf.
    Gilan wandte sich an Horace. »Also los, Junge.«
    Müde nickte Horace und stieg aufs Pferd, diesmal auf sein eigenes. Reißer scharrte mit den Hufen und
schaute den Reitern nach – die in die Richtung ritten, wo er seinen Herrn zuletzt gesehen hatte. Langsam trottete er ein paar Schritte hinterher, doch auf einen Befehl hin folgte er widerwillig Horace und Gilan.

W ills Kopf schmerzte abscheulich. Er verspürte ein unablässiges Pochen in seinem Schädel und grelle Blitze zuckten vor seinen fest geschlossenen Augen.
    Dennoch zwang er sich, die Augen zu öffnen, und starrte geradewegs auf eine Schaffellweste und die Rückseite von wollenen und mit Lederschnüren gebundenen Beinkleidern. Die Welt stand kopf, und Will wurde klar, dass jemand ihn über die Schulter geworfen hatte. Will wünschte, er könnte selbst laufen.
    Will stöhnte und der Mann blieb stehen.
    »Erak!«, rief er laut. »Er ist wach.«
    Dann stellte der Nordländer Will auf den Boden.
    Will versuchte, einen Schritt zu machen, doch seine Knie gaben nach. Erak, der Anführer der Gruppe, beugte sich vor und begutachtete ihn. Mit dem Daumen zog er sein Augenlid hoch. Der Mann war nicht grob, aber er war auch nicht gerade sanft.
Will erkannte in ihm jetzt einen der Nordländer, die er am Lagerfeuer im Tal belauscht hatte.
    »Hmm«, sagte der Mann nachdenklich. »Dem brummt bestimmt der Schädel. Das war ein guter Wurf mit dem Stein, Nordel«, sagte er zu einem der Männer. Der Nordländer, den er angesprochen hatte, grinste; er war ein wahrer Hühne, der sein blondes Haar in zwei eng geflochtenen Zöpfen trug, die eingewachst waren, sodass sie nach oben standen wie Hörner.
    »Hab schon als Kind Robben und Pinguine auf diese Art gejagt, jawoll«, sagte er zufrieden.
    Erak ließ Wills Augenlid los und trat einen Schritt zurück. Jetzt spürte Will eine sanftere Berührung, und als er die Augen wieder öffnete, sah er direkt in Evanlyns Gesicht. Sie strich ihm sanft über die Stirn und versuchte, das

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