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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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neben sich. »In Ordnung, Rittmeister, reiten wir weiter.«
    Der hatte bereits Luft geholt, um sein Kommando zu rufen, als die Vorhut ankündigte: »Reiter nähert sich!«
    Ein erwartungsvolles Raunen ging durch die Reihe. Die meisten der Männer hatten keine Ahnung, worum es bei ihrem Auftrag ging. Sie waren lediglich frühmorgens aus den Betten geholt worden, und man hatte ihnen befohlen, sich anzukleiden und loszureiten.
    Gilan stellte sich jetzt in die Steigbügel, schirmte die Augen gegen die mittägliche Sonne ab und spähte in die angegebene Richtung.
    Sie hatten die Grenze nach Celtica noch nicht erreicht und befanden sich hier im offenen Weideland, das nur spärlich von kleinen Baumgruppen bewachsen war. Im Südwesten konnten Gilans scharfe Augen jetzt auch eine kleine Staubwolke ausmachen, die von einem galoppierenden Reiter verursacht wurde.
    »Wer immer es ist, er hat es verdammt eilig«, bemerkte der Rittmeister. Da rief der Mann aus der Vorhut: »Drei Reiter!«
    Doch Gilan sah, dass das so nicht ganz stimmte. Es waren drei Pferde, aber nur ein Reiter. Ihn überkam ein ungutes Gefühl.
    »Sollen wir einen Abwehrtrupp losschicken, Sir?«, fragte ihn der Rittmeister. In Zeiten wie diesen war es nicht immer weise, einen Fremden geradewegs auf sich zureiten zu lassen. Doch jetzt, wo der Reiter näher herangekommen war, konnte Gilan ihn erkennen. Besser gesagt, er konnte eines der Pferde erkennen: Es war klein und zerzaust. Wills Pferd, Reißer! Aber es war nicht Will, der es ritt.
    Die Vorhut hatte sich bereits aufgefächert, um den Reiter aufzuhalten, da sagte Gilan leise zum Kommandanten: »Gebt Befehl, ihn durchzulassen.«
    Der Kommandant wiederholte den Befehl mit beträchtlicher Lautstärke und die Reiter teilten sich und ließen einen schmalen Weg für Horace frei. Der
ritt geradewegs auf die Wartenden zu, bis er das zerzauste kleine Waldläuferpferd genau vor ihnen zum Stehen brachte. Die anderen Pferde folgten Reißer an einem Führseil.
    »Sie haben Will!«, rief der Junge schrill, als er Gilan unter den Offizieren erkannte. »Sie haben Will und Evanlyn!«
    Gilan schloss kurz die Augen und spürte einen schmerzhaften Stich im Herzen. Er ahnte die Antwort auf seine nächste Frage bereits: »Wargals?«
    »Nordländer!«, widersprach Horace. »Sie haben sie an der Brücke gefangen genommen…«
    Gilan zuckte überrascht zusammen. Überrascht und erschrocken.
    »Brücke?«, unterbrach er den Jungen. »An welcher Brücke?«
    Horace atmete schwer von dem anstrengenden Ritt. Er hatte immer zwischen den drei Pferden abgewechselt, ohne eine einzige Pause zu machen. Jetzt musste er erst einmal verschnaufen.
    »Über die Schlucht«, sagte er schließlich. »Deshalb hat Morgarath die Kelten gefangen genommen. Sie mussten eine riesige Brücke für ihn bauen, damit er seine Armee herüberbringen kann. Die Brücke war beinahe fertig, als wir dort ankamen.«
    Der Kommandant neben Gilan erbleichte. »Du meinst, es gibt eine Brücke über die Schlucht?«
    »Nicht mehr«, antwortete Horace, der inzwischen etwas regelmäßiger atmete und seine Stimme besser
unter Kontrolle hatte. »Will hat sie niedergebrannt. Will zusammen mit Evanlyn. Aber sie mussten auf der anderen Seite bleiben, um die Nordländer zurückzudrängen und …«
    »Nordländer!«, sagte Gilan. »Was zum Teufel tun Nordländer auf dem Plateau?«
    »Sie waren die Vorhut für die Streitkräfte, die über die Südklippen kommen«, erklärte Horace. »Die Nordländer wollen sich mit den Wargals vereinigen, die Brücke überqueren und unsere Armee von hinten angreifen.«
    Die Männer tauschten entsetzte Blicke aus. Sie alle konnten sich nur zu gut vorstellen, wie katastrophal das für die königlichen Truppen gewesen wäre.
    »Dann ist es ja nur gut, dass die Brücke vernichtet ist«, sagte ein Leutnant.
    Horace blickte zu dem Offizier – ein junger Mann, der nur wenige Jahre älter war als er selbst. »Aber sie haben Will!«, rief er aus, und seine Augen füllten sich jetzt mit Tränen, als er daran dachte, wie sein Freund von dem Stein getroffen und dann weggetragen worden war.
    »Und das Mädchen«, fügte Gilan hinzu.
    Horace tat das mit einer Handbewegung ab. »Ja! Sie natürlich auch«, sagte er. »Und es tut mir leid für sie. Aber Will war mein Freund!«
    »Es tut dir leid für sie?«, rief der Kommandant empört, denn er war einer der wenigen, der den wahren
Grund ihres Auftrags kannte. »Weißt du, wer sie –«
    Gilan unterbrach ihn, bevor er

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