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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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logisch.«
    »Die Nihon-Jan haben anscheinend eine Vorliebe für wortgetreue Ortsnamen«, sagte Alyss. Dann rieb sie entschlossen die Hände und trat zum Kajak, um es vollends ins Wasser zu schieben. »Mal sehen, ob das Boot wirklich dicht ist.«
    Das Wasser war am Ufer nur ein paar Fingerbreit tief, doch danach fiel der steinige Untergrund steil ab. Alyss schwang sich ins Boot und bei einer kurzen Berührung mit dem eisigen Wasser zuckte sie zusammen.
    »Puh! Ist das kalt! Pass bloß auf, dass du uns nicht zum Kentern bringst, Evanlyn.«
    »Pass du nur selbst auf«, antwortete Evanlyn trocken. Doch insgeheim wusste sie, dass es wohl eher sie wäre, die das Boot zum Kentern brächte. Sie wollte zum Wasser, um zu helfen, doch Alyss winkte ab.
    »Eiko kann mir helfen. Er ist schwerer.« Sie deutete auf das Boot. »Lehn dich bitte so stark wie möglich darauf, Eiko.«
    Er verstand, was sie wollte, und nickte. Er watete ins Wasser und lehnte sich in das Boot hinein, das unter seinem Gewicht etwas tiefer sank. Alyss beugte sich vor, um nach Anzeichen von eindringendem Wasser zu suchen, doch die festgespannte Ölhaut hatte nirgendwo ein Leck.
    »Bestens«, sagte Alyss und richtete sich wieder auf. Sie winkte Evanlyn zu. »Okay, nimm dein Paddel und komm an Bord. Setz dich auf den Vordersitz, so kann ich dich im Auge behalten.«
    Eiko ging zu Evanlyn und wollte sie ins Boot heben, aber Alyss hinderte ihn daran.
    »Nein, Eiko. Es ist besser, wenn sie es ohne deine Hilfe lernt. Das Einsteigen kann schwierig sein«, erklärte sie Evanlyn. »Aber Eiko kann das Boot noch ein klein wenig weiter an Land ziehen, damit du nicht allzu nass wirst.«
    Eiko nickte und zog das Boot näher zum Strand. Evanlyn kam mit dem Paddel in der Hand zum Boot. Bei der ersten Berührung mit einem Spritzer kaltem Wasser verzog sie das Gesicht.
    »Jetzt verstehe ich, warum du keinesfalls kentern möchtest.« Etwas unbeholfen hob sie einen Fuß und wollte ihn in das Kajak setzen, wobei sie rittlings auf den Bootsrand aufgekommen wäre. Aber Alyss verhinderte das.
    »Halt! Nicht so! Dreh dich mit dem Rücken zum Boot und schieb deinen Po zuerst rein. So verlagerst du langsam dein Körpergewicht nach innen und ziehst dann die Beine nach.«
    Vorsichtig folgte Evanlyn ihren Anweisungen. Das Boot schaukelte heftig und sie verkrampfte sich vor Nervosität. Alyss beruhigte sie.
    »Evanlyn, es ist ganz normal, dass ein Boot beim Einsteigen schaukelt. Versuch nur nicht allzu heftig gegenzusteuern. Am besten, du versuchst das Gleichgewicht so zu halten wie beim Reiten. Jetzt heb deine Füße und schwing deine Beine ins Boot. Stell sie auf die Rippen oder den Fußrist vor deinem Sitz, aber bitte nicht auf die Ölhaut«, fügte sie hinzu.
    Evanlyn funkelte sie an. »Noch irgendwelche idiotensicheren Anweisungen für mich?«, fragte sie sarkastisch.
    Alyss zuckte mit den Schultern. »Es schadet nie, auf Nummer sicher zu gehen.« Sie wartete, bis Evanlyn auf ihrem Platz saß.
    Die Prinzessin konnte nicht anders, als beim ersten heftigen Schaukeln einen kleinen Alarmruf auszustoßen. Doch das Boot wurde bald ruhiger, und sie merkte, dass sie bereits vom Ufer wegtrieben, wo Eiko immer noch knietief im Wasser stand. Er grinste sie ermutigend an und winkte. Kleine Wellen schlugen sanft gegen das Kajak, und zum zweiten Mal an diesem Tag atmete Evanlyn tief aus, ohne vorher gemerkt zu haben, dass sie die Luft anhielt.
    »Okay, reiche mir das Paddel«, hörte sie Alyss sagen. Evanlyn drehte sich um und wollte ihr das Paddel weitergeben, aber dabei schaukelte das Boot heftig und sie machte eine ruckartige Gegenbewegung.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Alyss. »Geh einfach mit – genau wie du es auf einem Pferd tun würdest. So ist es viel einfacher, das Gleichgewicht zu halten. Jetzt lass es uns noch einmal versuchen. Reiche mir das Paddel nach hinten und versuche dabei möglichst, es nicht über Bord fallen zu lassen.«
    Diesmal schob Evanlyn das Paddel nach hinten, ohne sich umzudrehen. Sie hörte einen gedämpften Schmerzensschrei, als das Ruderblatt Alyss in die Rippen traf.
    »Vielen Dank auch«, stöhnte sie.
    »Entschuldige«, sagte Evanlyn schuldbewusst. Sie hasste das Gefühl, nicht zu wissen, was zu tun war.
    »Also, dann lass uns das Boot mal in Fahrt bringen«, sagte Alyss. »Wir fangen links an. Es ist wichtig, möglichst gleichmäßig zu paddeln. Stich das Paddel nicht ins Wasser und sieh zu, dass du mich nicht völlig nass spritzt. Achtung, auf meinen

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